Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar.
Ausstellung und Vortrag erinnern an erfolgreiche Arbeit
Förderverein für jüdisches Gedenken besteht seit 25 Jahren
Mit einer Ausstellung und einem Vortrag erinnert der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal an die erfolgreiche Arbeit in den 25 Jahren seines Bestehens. Am Freitag, 2. November, 18 Uhr, wird die Ausstellung „Juden in Frankenthal” im Rathaus-Foyer im 2. Obergeschoss eröffnet. Sie kann bis 16. November 2018 während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden. Zur Einführung spricht Oberbürgermeister Martin Hebich. Werner Schäfer hält anschließend den Vortrag „Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Frankenthal nach 1945″.
„In den vergangenen 25 Jahren haben Vereinsmitglieder zusammen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Informationen über die rund 250jährige Geschichte der Juden in Frankenthal dokumentiert“, informiert der 1. Vorsitzende Herbert Baum über einen Schwerpunkt der Vereinsarbeit: „Tausende Texte und Fotos sind in einer digitalen Datenbank gespeichert und stehen jedem interessierten Bürger zur Verfügung. Die Ausstellung zeigt Ausschnitte aus dieser Forschungsarbeit.“ Mit 25 zwei Meter hohen Bannern wird die Geschichte der jüdischen Gemeinde seit 1775 beschrieben. Schwerpunkte sind die Integration der jüdischen Menschen in die Stadtgesellschaft, das Anlegen von zwei jüdischen Friedhöfen, den Bau der Synagogen in der Glockengasse, die Vielfalt der Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt sowie das Leben zahlreicher jüdischer Familien. Fotos und Texte schildern die Ausgrenzung und Vertreibung der Juden: die „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 und die Deportation nach Gurs in Südwestfrankreich am 22. Oktober 1940. Heute leben wieder rund 60 Juden in Frankenthal.
Am Mittwoch, 7. November, 19 Uhr, informiert Werner Schäfer vom Förderverein in einem Vortrag im Bildungszentrum der Volkshochschule, Schlossergasse 8 – 10, mit zahlreichen Fotos über die „Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Frankenthal nach 1945″. Der Eintritt ist frei. Der Stadtrat und die Stadtverwaltung haben bereits Anfang der 1960er Jahre mit der Benennung der Synagogengasse erste Akzente gesetzt. Später wurde auf dem Spielplatz in der Glockengasse, der heute als Gedenk- und Erinnerungsplatz genutzt wird, ein Gedenkstein für die jüdische Gemeinde gesetzt.
Am Freitag, 9. November 2018, findet die traditionelle Gedenk- und Erinnerungsveranstaltung „Reichskristallnacht” statt. Um 18 Uhr beginnt ein ökumenischer Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kirche in der Zwölf-Apostel-Kirche mit Beiträgen von Schülern der Berufsbildenden Schulen. Der Förderverein organisiert anschließend ab zirka 19 Uhr die Gedenkveranstaltung am Gedenkstein in der Glockengasse. Es spricht Beigeordneter Bernd Knöppel.
Planungen für eine jüdische Gedenkstätte in der Glockengasse waren der Auslöser für die Gründung des Fördervereins.
„Um ideelle und finanzielle Unterstützung eines Vorhabens zur Schaffung einer „jüdischen Gedenkstätte” bemüht sich Friedolin Hauck. Deshalb lädt er interessierte Mitbürger für morgen, 10. Dezember 1992, 19.30 Uhr, ins Hotel Brauhauskeller, Eisenbahnstraße, zu einer Gründungsversammlung für einen entsprechenden Verein ein.“
Am 14. Dezember 1992 berichtet die RHEINPFALZ über die Versammlung. Sie zitiert aus dem Einladungsschreiben: „Da die derzeitige angespannte finanzielle Lage der Stadt die Verwirklichung dieses Vorhabens in absehbarer Zeit nicht zulässt, möchte ich versuchen, durch die Gründung eines Fördervereins ideell und finanziell mitzuhelfen.”
Die Gründungsveranstaltung des Fördervereins für jüdische Gedenken Frankenthal fand am 16. März 1993 im Hotel-Restaurant „Brauhauskeller” statt.
Foto:Am Freitag, 2. November, 18 Uhr, wird die Ausstellung „Juden in Frankenthal” im Rathaus-Foyer in Frankenthal eröffnet. (Foto: Herbert Baum )
Quelle: Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal
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Am Freitag, 2. November, 18 Uhr, wird die Ausstellung „Juden in Frankenthal” im Rathaus-Foyer in Frankenthal eröffnet. (Foto: Herbert Baum)