Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Heidelberg möchte aus Klimaschutzgründen den Wechsel auf innovative Technologien noch stärker als bisher vorantreiben und plant dazu den großen Wurf: Mit der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Erweiterung des Förderprogramms „Nachhaltige Mobilität“ könnte die Anschaffung von Autos mit alternativem Antrieb je nach Fahrzeugart mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden. Die höchste Förderung soll für wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge gewährt werden.
Diese Fahrzeuge mit Elektromotoren benötigen Wasserstoff, der in einer Brennstoffzelle direkt in Strom umgewandelt wird. Die erste Wasserstoff-Tankstelle in Heidelberg wird im ersten Quartal 2019 in der Speyerer Straße den Betrieb aufnehmen. Bis dahin können wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge in Hirschberg tanken. Die Förderung würde sowohl für den gewerblichen als auch den privaten Verkehr gelten. Seit einigen Jahren unterstützt die Stadt bereits die Anschaffung von Erdgas-, Elektro- und Hybridfahrzeugen finanziell.
Zudem möchte die Stadtverwaltung die Einrichtung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur fördern. Hier soll es einen einmaligen Zuschuss von 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 10.000 Euro, geben.
Falls der Gemeinderat am Donnerstag, 22. November 2018, zustimmt, wäre Heidelberg bundesweit die erste Stadt mit solch umfassenden Förderanreizen. Vor dem Gemeinderat wird die Erweiterung des Förderprogramms am 23. Oktober im Bau- und Umweltausschuss sowie am 7. November 2018 im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert. Die neue Fassung des Förderprogramms würde für Anträge gelten, die ab 1. Dezember 2018 eingereicht werden.
Geplante Neuerungen des Förderprogramms „Nachhaltige Mobilität“ – ein Überblick:
Die Förderung bei Anschaffung eines umweltfreundlichen Autos wäre ein einmaliger Zuschuss. Als Anschaffung würden Kauf oder Leasing eines Fahrzeugs zählen. Folgende Förderungen schlägt die Stadtverwaltung vor:
Wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Fahrzeug (Neufahrzeug): 20 Prozent des Kaufpreises, maximal 10.000 Euro pro Fahrzeug.
Batteriebetriebenes Elektrofahrzeug (Neufahrzeug) mit einer Motorleistung von maximal 150 Kilowatt: 10 Prozent des Kaufpreises, maximal 2.000 Euro pro Fahrzeug (bisher 1.000 Euro). Voraussetzung ist der Bezug von CO2-neutralem Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Einrichtung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur: 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 10.000 Euro.
Bisher fördert die Stadt bereits:
Hybridfahrzeuge (Neufahrzeug): 1.000 Euro pro Fahrzeug. Voraussetzung ist ein maximaler CO2-Ausstoß von 90 Gramm/Kilometer.
Erdgasfahrzeuge (Neufahrzeug): 1.000 Euro pro Fahrzeug.
Batteriebetriebenes Elektro-, Hybrid- oder Erdgasfahrzeug (gebraucht): 400 Euro pro Fahrzeug.
Abmeldung eines Fahrzeugs: Wer in Heidelberg sein Fahrzeug freiwillig abmeldet, den belohnt die Stadt Heidelberg seit 1. Januar 2016 einmalig mit einem VRN-Jahresticket der „Rhein-Neckar Verkehr GmbH“ und des „Verkehrsverbundes Rhein-Neckar GmbH“ im Wert von derzeit 960 Euro.
Lastenräder: Gefördert werden seit 1. November 2017 insgesamt 50 Prozent der Kosten für die Neuanschaffung von Lastenrädern oder -anhängern für den privaten Gebrauch.
Förderprogramm „Umweltfreundlich mobil“
Mit dem Förderprogramm „Umweltfreundlich mobil“ unterstützt die Stadt seit 2005 die Anschaffung oder das Leasing von Erdgasfahrzeugen sowie seit 2011 auch von Elektro- und Hybridfahrzeugen mit bis zu 1.000 Euro. Die Stadt Heidelberg strebt eine Vorreiterrolle beim Wechsel auf innovative Technologien an und unterstützt mit diesem Förderprogramm alternative Antriebe und Kraftstoffe zum Schutz der Umwelt und des Klimas. Ausführliche Infos gibt es online unter www.heidelberg.de/foerderprogramm.