Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Den Favoriten bis zum Ende in Bedrängnis gebracht
Nach einer kämpferisch engagierten Leistung im ersten Durchgang,in der die Gäste nicht in Führung gehen konnten, gelang es dem EHFCup-Sieger erst nach der Pause, an den Eulen vorbeizuziehen. Nach einer ebenfalls umkämpften zweiten Spielhälfte und intensiven Schlussminuten unterlagen die Eulen Ludwigshafen beim Nachholspiel den Füchsen Berlin mit 26:30 (14:14).
Die Eulen erwischten einen Auftakt nach Maß und machten es dem Favoriten von der ersten Minute
an schwer. Jerome Müller brachte die Gastgeber nach zwei Minuten in Führung. In einem
hinreißenden Kampf schafften es die Ludwigshafener immer wieder, den Ausgleich der Gäste zu
revidieren und selbst ein kleines Polster aufzubauen. Die Pfälzer konnten ein bis zwei Zähler vorlegen,
doch Berlin blieb in Reichweite. Eine doppelte Unterzahl der Füchse nach mehr als 20 Minuten konnten
die Eulen nicht nutzen, um sich abzusetzen. Pascal Bührer, der auch am Sonntag wieder viele
sehenswerte Offensivaktionen für sich beanspruchen konnte, traf kurz vor der Pause zum 14:13. Berlin
konnte im direkten Gegenzug durch Hans Lindberg noch vor der Halbzeitsirene den Ausgleich erzielen
und die Teams gingen mit einem Remis in die Kabinen.
In der Halbzeitpause stand das von unserem Exklusiv Partner Lotto Rheinland-Pfalz unterstützte
Gewinnspiel auf dem Programm. Zwei Fans aus der Eberthölle hatten die Chance, bei einem BobbycarRennen auf der Platte zwei VIP-Tickets zu gewinnen.
Nach der Pause kamen die Eulen nicht gut aus der Kabine und Berlin konnte sich zügig einen vier-ToreVorsprung aufbauen. Kevin Struck, Fabian Wiede und Johan Koch sorgten für die 15:19-Führung. Das
Team um Trainer Ben Matschke musste erneut die Comeback-Qualität unter Beweis stellen. Und
tatsächlich schafften es die Pfälzer erneut, sich in die Partie zu kämpfen: Kai Dippe traf doppelt, Jerome
Müller und Pascal Bührer verkürzten den Spielstand weiter. Nach 43 Minuten waren die Eulen in
Schlagdistanz, denn Kapitän Gunnar Dietrich erzielte den Anschlusstreffer zum 20:21. Zehn Minuten
vor dem Ende der Begegnung schaffte es Pascal Bührer mit einem sicher verwandelten Siebenmeter,
den Spielstand wieder auszugleichen. Berlins individuelle Klasse wurde erst in der Schlussphase
deutlich, als viele direkte Duelle zu Gunsten der Gäste entschieden wurden und diese ihre Führung
wieder ausbauen konnten. Die Eberthalle erhob sich trotz des deutlichen Rückstandes von den Rängen
und zollte der Leistung der Mannschaft Tribut. Das Publikum tat, wie auch schon in Stuttgart, alles, um
die Mannschaft zu unterstützen. Das Gespür für die Situation des Teams war auch gegen Berlin
bemerkenswert.
Die Eulen Fans haben keine lange Verschnaufpause und auch die Mannschaft muss zügig regenerieren,
denn das nächste Heimspiel steht bereits vor der Tür: Am Donnerstag (Anwurf: 19 Uhr, Friedrich-EbertHalle) reist der Tabellenzweite aus Magdeburg nach Ludwigshafen, um sich mit den Eulen zu messen.
Das Team um Ben Matschke ist gegen den Meisterschaftskandidaten mit Topbesetzung auf die
Unterstützung der Zuschauer angewiesen, um die verletzungsbedingten Ausfälle kompensieren zu
können.
Eulen-Stimmen zum Spiel
Ben Matschke: Berlin hat verdient gewonnen und wir haben viel investiert. Während der
letzten fünf Minuten waren die Teams wie zwei angeschlagenen Boxer. An dieser Stelle setzte sich
dann Berlin aufgrund der individuellen Klasse durch. Wir haben uns gerade hier schwergetan, etwas
Vernünftiges auf das Tor von Heinevetter zu bekommen. Wir haben zu viele technische Fehlergemacht, das ärgert mich. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass wir
heute mit den Fans im Rücken einen ganz großen Gegner ganz lange
in Bedrängnis bringen konnten. Doch die lobenden Worte helfen
uns nichts. Wir müssen in der Zukunft einen Schritt weiter sein und
die Chance nutzen, wenn sie sich bietet. Ein Lob geht auch an die
Fans, die heute erneut ihr feines Gespür für unsere Situation
bewiesen haben und da waren, wenn wir sie gebraucht haben!
Johnny Scholz: Wir kamen gegen die Füchse sehr gut in die Partie und konnten ihnen das
Leben schwermachen. Vor der Pause haben wir es verpasst, unsere Führung mit in die Kabine zu
nehmen. Zu Beginn der zweiten Hälfte lag der Fokus zunächst auf dem vier-Tore-Rückstand. Dieser
entmutigte uns jedoch nicht und wir kamen heran. Doch in den Schlussminuten war Berlin einfach
abgezockter.
Statistik:
Eulen Ludwigshafen: Hanemann, Lenz, Stüber (1), Dietrich (1), Hideg, Scholz (2), Haider, Feld (3), Falk
(1), Hofmann (2), Durak (2/2), Bührer (4/1), Müller (5), Dippe (5).
Füchse Berlin: Heinevetter, Semisch; Wiede (7), Elisson, Holm (2), Struck (1), Gojun, Lindberg (2),
Zachrisson (7), Simak (6/4), Schmidt (1), Jallouz, Reißky, Koch (4).
Siebenmeter: 3/6 – 4/4 – Zeitstrafen: 6:5 – Quote gehaltener Bälle: 25% – 31% – Wurfquote: 63% –
64% Zuschauer: 1903 – Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck und Simon Reich
Foto:Harry Reis