Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Weiterhin keine Problemlösungen in Sicht
Anna-Freud-Schule fühlt sich als „Aschenputtel-Schule“
Im baulichen Bereich der Anna-Freud-Schule wurden in den letzten Jahren keine Probleme durch den Schulträger gelöst. Weder die marode Unterrichtsbaracke ohne sanitäre Einrichtungen, noch die fehlenden behindertengerechten Ein- und Aufgänge, noch die fehlende Aula, noch die von der Anna-Freud-Schule dargestellten Brandschutzprobleme durch den fehlenden zweiten Aufgang im Flügelgebäude zur Roonstraße, noch die prekäre Sporthallensituation, noch die dislozierte Standortfrage, noch die fehlenden Aufenthaltsräume, noch die energetischen Probleme, …… finden bei den Verantwortlichen beim Schulträger für die Anna-Freud-Schule mit ihren Schwerpunkten Sozialwesen, Gesundheit und Pflege ein offenes Ohr. Die Türen bleiben anscheinend auch weiterhin verschlossen. Das in einer Ist-Analyse 2017 erstellte Rahmenraumprogramm der ADD für die Anna-Freud-Schule brachte zutage, dass bei dislozierten Standorten der Anna-Freud-Schule ca. 3500 m² umbauter Raum für den Status quo im gegenwärtigen Schulbetrieb fehlen. Dabei wurden aber noch nicht einmal im Ansatz die notwendigen Schulentwicklungsnotwendigkeiten für diese Spartenschule mit ihren Domänen für die Stadtgesellschaft bei dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel (fehlende Erzieher/innen, fehlendes Pflegepersonal) berücksichtigt. Für die Schüler/innen und Studienräte an der Anna-Freud-Schule ist die prekäre pädagogische, sicherheitsbedingte und arbeitsbezogene Situation in Ludwigshafen seit Jahren eine Zumutung.
(Foto:Rettungsfenster)
Allein die Tatsache, dass im Brandfall die Ludwigshafener Feuerwehr an zwei Stellen im Flügelgebäude ca. 200 Schüler/innen – mangels eines zweiten Auf- bzw. Abganges – an der Pfalzgrafenstraße (drei Etagen) und vor allem aus vier Etagen aus den ausgewiesenen Rettungsfenstern an der Seite des Schulhofes aus dem Flügelgebäude retten muss, das macht der Schulgemeinde der Anna-Freud-Schule deutlich, dass für die Schüler/innen und Studienräte dieser Schule in der Region einzigartige Zumutungen bestehen. Gerade in dem der Roonstraße zugewandten Gebäudeteil fehlt nicht nur für das obere Stockwerk (4. OG) ein zweiter baulicher Rettungsweg, welcher aus der Sicht der Anna-Freud-Schule nach der Schulbaurichtlinie Rheinland-Pfalz und der Landesbauordnung wohl zwingend vorgeschrieben ist. Es ist vielmehr ein zweiter baulicher Rettungs- und Fluchtweg in dem gesamten Flügelgebäude nicht vorhanden und anscheinend auch weiterhin vom Schulträger nicht vorgesehen. Zwar wären eine Dachrettungsplattform oder eine Nottreppe rechtlich gesehen wohl zulässig, jedoch fehlen auch diese. In der Mitte des Obergeschosses befindet sich zwar ein Ausgang auf ein Zwischendach, aber dieser ist nur von außen zu öffnen (nicht einmal der Schulleiter hat dazu einen passenden Schlüssel) und vor allem ist diese Plattform absolut nicht gegen Abstürze gesichert. Zudem hat diese Plattform keinen gesicherten Abstieg auf das Grundstück, was nach Schulbaurichtlinie Rheinland-Pfalz und Landesbauordnung ebenfalls aus der Sicht der Vertreter der Anna-Freud-Schule vorgeschrieben wäre.
(Foto Blick auf Dach)
In der obersten Etage sind vor allem auch die beiden Notausstiegsfenster zur Pfalzgrafenstraße und zum Schulhof recht niedrig und teilweise durch eine Heizung blockiert, so dass ein sicheres Übersteigen in ein Hubrettungsfahrzeug oder auf eine tragbare Leiter wohl nicht gewährleistet werden kann. Der südseitige Ausstieg zum Innenhof hin wäre theoretisch mit einem Hubrettungsfahrzeug zu erreichen. In der Anna-Freud-Schule bestehen jedoch enorme Bedenken, dass wirklich über eine tragbare Leiter – aufgrund der zu großen Höhe – eine Rettung für ihre Schüler/innen und Lehrkräfte möglich ist. Der Ausstieg zur Nordseite Richtung Pfalzgrafenstraße weist ein weiteres Problem auf. Aufgrund der baulichen Situation am Boden bezweifeln die Mitglieder in der Schulgemeinde, dass ein Hubrettungsfahrzeug die vorgesehenen Ausstiege in drei Etagen überhaupt erreichen kann, da dieses Fahrzeug die parkenden Fahrzeuge auf den eingezeichneten und erlaubten Parkplätzen an der Pfalzgrafenstraße und den aus Sicherheitsgründen (aufgrund der erfolgten Einbrüche in den letzten Jahren) in diesem Bereich erstellen Sicherheitszaun erst überwinden oder beseitigen müssten. Die Schulleitung der Anna-Freud-Schule kann sich daher nicht vorstellen, dass im Brandfall die 200 Schüler/innen, die täglich in dem Flügelgebäude ihren Unterricht erhalten, von der Feuerwehr wirklich aus den sieben Rettungsfenstern des Flügelgebäudes überhaupt gerettet werden können.