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Ludwigshafen – Ludwigshafen erfüllt nicht Aufgaben eines Oberzentrums – Anna-Freud-Schule beim runden Tisch nicht eingeladen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.

Die Schulleitung der Anna-Freud-Schule las am 08.09.2018 in der Rheinpfalz mit deutlicher Überraschung den Beitrag zum Thema „Die Politik hat versagt“. Leider bekam die Anna-Freud-Schule keine Einladung zu dieser Veranstaltung, und damit nicht die Möglichkeit, auch ihre Probleme dort darzustellen.

Die Schulleitung der Anna-Freud-Schule teilt sicherlich die kritische Darstellung in dem Rheinpfalzbericht, dass es an allen Schulen in Ludwigshafen diverse Baustellen gibt. Diese Baustellen sind jedoch von Schule zu Schule ungleich gelagert und sie sind auch von Schule unterschiedlich groß. Für die Anna-Freud-Schule liegen diese Baustellen nicht im Bereich der Versorgung mit Lehrkräften. Die personalführende Stelle in der ADD hat in den letzten fünf Jahren die Anna-Freud-Schule in dieser Frage absolut positiv unterstützt. Dass die Anna-Freud-Schule an ihrem Stammsitz in der Pfalzgrafenstraße ein extremes Schulsozialarbeiterproblem hat, weil ihre bisher dort geführte Landesstelle für eine Schulsozialarbeiterin in eine ko-finanzierte Stelle bei dem Schulträger überführt wurde bzw. wird, das belastet die pädagogische Arbeit in einer Abteilung in der Pfalzgrafenstraße jedoch sehr.

Die Anna-Freud-Schule kann aber grundsätzlich die in der Rheinpfalz geäußerte Aussage „Die Politik hat versagt“ per se nicht öffentlich mittragen, weil sie kein politisches Landesversagen für ihre Schule sieht. Sie sieht aber sehr wohl bei den dislozierten und vor allem auch bei den baulichen Problemen an der Anna-Freud-Schule ein Schulträgerversagen in den letzten Jahrzehnten. Einerseits müsste der Schulträger für ein Oberzentrum auch die Aufgaben, die sich aus einer verantwortlichen Raumordnungspolitik ergeben, für die Region kompetent erfüllen, andererseits muss er aber auch die bildungspolitischen Aufgaben, die sich für die Unter- und Mittelzentren ergeben, entsprechend angehen. So sind die Unterzentren für Grundschulen und für gewisse weiterführende Schulen für ihre Gemeindegesellschaften zuständig. Die Mittelzentren sind demgegenüber für zusätzliche weiterführende Bildungssysteme zuständig. In den Oberzentren besteht nun nicht mehr nur die Versorgungsfunktion von Bildung für die Stadtgesellschaft, sondern auch für den dem Oberzentrum aus der Raumordnungspolitik mehr oder minder zugeordneten politischen Raum. Dies erfüllen die Oberzentren in Mainz, Koblenz, Trier und Kaiserslautern anscheinend durchaus erkennbar und anscheinend im Bildungsbereich deutlich besser als Ludwigshafen. Alle vier Oberzentren verfügen einerseits jeweils über eine wissenschaftliche Universität (diese Funktion erfüllen in der Vorderpfalz die Universitäten Landau und Mannheim), während die (Fach-) Hochschulen demgegenüber bereits schon mehr und minder und vornehmlich eine bildungspolitische Versorgungsfunktion für die Mittelzentren im Land besitzen, weshalb diese auch politisch verstärkt in den Mittelzentren des Landes angesiedelt wurden (Zweibrücken, Pirmasens, Worms, Bingen, Birkenfeld, Mayen Büchenbeuren, Idar-Oberstein, ….).

Ein zentrales bildungspolitisches Merkmal in den Oberzentren in Bezug auf die Struktur der BBS’en ist jedoch dabei, dass diese mit ihren raumordnungspolitischen Aufgaben ausschließlich als sogenannte Spartenschulen organisiert sind, während die Mittelzentren organisatorisch fast ausschließlich nur über Bündelschulen bei den BBS’en verfügen. Das Problem in Ludwigshafen ist es aber seit Jahren, dass der Schulträger die sich aus der Raumordnungspolitik ergebenden bildungspolitischen Aufgaben für ein Oberzentrum, diese Aussage erfolgt ausschließlich aus der Perspektive der Wahrnehmung der Anna-Freud-Schule, bei dieser Spartenschule für Sozialwesen, Gesundheit und Pflege nicht erkennbar ausreichend erfüllt, weshalb sich die Anna-Freud-Schule in Bezug auf die räumliche Zuweisung in den dislozierten Standorten, dem Gebäudezustand, die Sporthallenprobleme, die Schulentwicklungsmöglichkeiten in einem Oberzentrum, …… auch mehr und minder als „Aschenputtel-Schule“ fühlt bzw. wahrnehmen muss. Aus der Sicht der Anna-Freud-Schule ist daher die Aussage, „die Politik hat versagt“ per se nicht korrekt. Richtiger wäre aus dem Blickwinkel der Anna-Freud-Schule der Satz „Ludwigshafen erfüllt die bildungspolitischen Aufgaben eines Oberzentrums im Sinne einer verantwortungsvollen Raumordnungspolitik für Bildung nicht“.

Wenn Arnold Brecht mit dem nach ihm genannten Brecht‘schen Gesetz davon ausging, dass eine progressive Parallelität von Ausgaben und Bevölkerungsmassierung besteht und dass mit steigender Bevölkerungsdichte die öffentlichen Pro-Kopf-Ausgaben letztlich auch für die allgemeine und berufsbezogene Bildung steigen, weil das Leistungsniveau in den Oberzentren größer ist als sie in den Unter- und Mittelzentren sein müssen, so lässt sich das in Ludwigshafen wohl statistisch nicht proportional nachweisen. Auch bei den theoretischen Aussagen von Walter Christaller, der davon ausging, dass eine Unterversorgung (auch in Bezug auf die Bildungspolitik) nur in den unterversorgten Grenzbereichen zwischen den von der Oberzentren nur noch wenig beeinflussten Grenzräumen zu den anderen Oberzentren liegt, müssen wir heute für Ludwigshafen mit Erschrecken feststellen, dass die dramatischen Unterversorgungslücken in dem Oberzentrum Ludwigshafen wohl selbst liegen, weil der Schulträger keine bildungs- und berufsbildungspolitischen Antworten in den letzten Jahren auf den demografischen Wandel, die Veränderungen der Wirtschaftssektoren, die Veränderungen auf das Outsourcing der Industrie, auf die Globalisierung, auf die Digitalisierung, auf die Veränderungen in den Arbeitsmärkten, etc. und damit für notwendige Schulentwicklungsprozesse findet.
Katrin Griem

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