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Heidelberg/Mannheim/Ludwigshafen – Gemeinsamer Masterplan für eine nachhaltige Mobilität in den Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen steht und ist auf dem Weg nach Berlin

Heidelberg / Mannheim / Ludwigshafen(red/ak) – Im Dezember des vorigen Jahres wurden den beteiligten Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen der Förderbescheid zur Erstellung und Finanzierung des Masterplans „Saubere Luft – Nachhaltige Mobilität“ in Höhe von 570.000 Euro durch die Bundesregierung übergeben. Nun galt es, diesen mit Einzel- beziehungsweise Sofortmaßnahmen zusammen mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern, dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) zu konkretisieren. Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität in der Zukunft zu sichern.

Die wichtigsten Ansätze wurden in einem Leitbild formuliert:

· Attraktivieren öffentlicher Verkehrsmittel

· Einsatz emissionsarmer Technik zur Reduktion von weiter existierenden, motorisierten Fahrten

· Verflüssigung und Verstetigung verbleibender Verkehre

Handlungsschwerpunkte wie die Digitalisierung, die Elektrifizierung des Verkehrs, Intelligente Vernetzung des ÖPNV, Förderung des Radverkehrs sowie die Weiterentwicklung der urbanen Logistik bilden dabei den Rahmen von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen im Masterplan.

Die Beteiligten sind sich sicher, den fließenden und ruhenden, motorisierten Verkehr deutlich zu reduzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Stickstoffdioxid Emissionen zu leisten.

Im Masterplan wurden insgesamt 21 Maßnahmenbündel mit insgesamt 113 Untermaßnahmen sowie 15 Einzelmaßnahmen entwickelt und nun in Berlin im Detail beantragt.

Schwerpunkte des Masterplans in Mannheim:

Zielsetzung der Stadt Mannheim ist nicht nur eine kurzfristige Senkung der Stickstoffdioxid-Werte. Vielmehr soll zur Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt der motorisierte Individualverkehr reduziert und alternative Mobilitätskonzepte gestärkt werden. Die Maßnahmenliste für die Stadt Mannheim bildet diese Zielsetzung in konkreten Handlungsfeldern ab.

· Förderung von Elektromobilität und die Bereitstellung eines (digitalen) Informationsangebots

Der Individualverkehr soll möglichst emissionsfrei mit Elektrofahrzeugen erfolgen. Hierfür soll die Ladeinfrastruktur in Mannheim ausgebaut werden. Die Stadt Mannheim will ihren kommunalen Fahrzeugbestand sukzessive auf batteriebetriebene Fahrzeuge umrüsten.

Die Verkehrssteuerung soll intelligent erfolgen. Die Verkehrsteilnehmer sollen in Echtzeit ihre Routen planen können. Zu diesem Maßnahmenbündel gehören unter anderem ein digitales Parkleitmanagementsystem und ein Baustellen- und Unfallinformationssystem. Auf Basis dieser Daten sollen Bürgerinnen und Bürger ihre Wege mit verschiedenen Mobilitätsangeboten besser planen können.

· Ausbau des ÖPNV-Angebotes

Zur Verbesserung des leistungsfähigen Stadtbahn- und Busliniennetzes sollen on-demand-Angebote geprüft werden. Hierdurch können Bürgerinnen und Bürger in Gebieten mit geringerer ÖPNV-Dichte zum Umstieg auf den Nahverkehr motiviert werden.

· Stärkung des Radverkehrs

Die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur zur Stärkung des Radverkehrs ist eine zentrale Aufgabe der Stadt Mannheim auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilitätswende. Radverkehr trägt sowohl zu einer Verbesserung der Luftqualität als auch zu einer Verbesserung der individuellen Gesundheit bei. Die Stadt Mannheim will das Fahrradvermietsystem VRNnextbike ausbauen und um Cargo-Bikes erweitern. Des Weiteren sollen Radwege und Radschnellwege ausgebaut werden.

Schwerpunkte des Masterplans in Heidelberg:

· Digitalisierung des Verkehrs über eine intelligente und umweltorientierte Verkehrssteuerung sowie ein digitales Baustellenmanagement. Mit der Möglichkeit der Verarbeitung und Verknüpfung großer Datenmengen sollen diese für die Bürgerinnen und Bürger leicht erreichbar sein. Anhand dieser Echtzeit-Informationen können sie ihre Wege im Tagesverlauf und/oder mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln besser planen. So kann unnötiger Verkehr vermieden und damit der Schadstoffausstoß verringert werden.

· Elektrifizierung des Verkehrs:

Nach und nach sollen die von der Stadt Heidelberg genutzten Autos, Transporter, Müllautos, Fahrzeuge der Straßenreinigung oder weitere Sonderfahrzeuge vor allem durch batterie- oder wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge ausgetauscht werden. Zudem sind unter anderem eine Wasserstofftankstelle und die Errichtung von E-Ladestationen im halböffentlichen Straßenraum geplant, also zum Bispiel auf Supermarkt-Parkplätzen oder in Parkgaragen.

· Deutliche Verbesserung der Radinfrastruktur, insbesondere über Radschnellverbindungen. Geplant sind ein Radschnellweg von Heidelberg über Mannheim nach Ludwigshafen und ein weiterer vom Neuenheimer Feld über die Bahnstadt und Patrick-Henry-Village nach Schwetzingen.

· Schaffung von Verknüpfungspunkten für eine intermodale Mobilität – auf diese Weise sollen innerhalb eines Weges künftig unterschiedliche Verkehrsmittel stärker genutzt werden.

Mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ geht Heidelberg noch einen Schritt weiter: Die Stadt will bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dazu sind weitreichende Maßnahmen zur Vermeidung oder Umstellung des motorisierten Verkehrs erforderlich, der mit mehr als 20 Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen beiträgt. Aus Luftreinhalte- und Klimaschutzgründen muss Mobilität in den Kommunen mittelfristig emissionsfrei sein.

Schwerpunkte des Masterplans in Ludwigshafen:

· ÖPNV

Angebote zur Stärkung des ÖPNV und Vernetzung der Verkehrsträger werden forciert, um die Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf den Mobilitäts- und Umweltverbund zu motivieren. Wichtige Handlungsfelder sind die Neubeschaffung emissionsarmer Busse, Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. Busschleusen, der Ausbau von sogenannten Mobilitätsstationen im öffentlichen Nahverkehr sowie die Verdichtung von Buslinien. Damit soll ein Umstieg vom Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr reibungslos funktionieren und eine attraktive Alternative zum Auto in der Ludwigshafener Innenstadt geboten werden.

· Logistikkonzept

Erstellung eines Logistikkonzeptes in Abstimmung mit der Metropolregion, um eine umweltverträgliche Konzeption des Liefer- und Transportverkehrs zu entwickeln.

· Verbesserung des Fahrradverkehrs

Der Ausbau von regionalen Radschnellwegen, Fahrrad abstellanlagen und Ergänzungen im Radverkehrsnetz der Stadt soll Bürgerinnen und Bürger anregen, sukzessive auf das Rad umzusteigen. Ziel ist eine schrittweise Steigerung des Radverkehrsanteils von 12 Prozent auf langfristig 20 Prozent.

· Elektromobilität

Eine Vorbildfunktion will Ludwigshafen auch durch die Umrüstung des kommunalen Fuhrparks wahrnehmen. Es werden im Austausch der bestehenden Fahrzeugflotten Elektromobile angeschafft und der Ausbau der Ladeinfrastruktur zunächst für interne Ladestationen vorgesehen. Hierzu wird ebenso ein Elektromobilitätskonzept erarbeitet, um weitere Wege aufzuzeigen, auch eine Ladeinfrastruktur für den öffentlichen Bereich bereitzustellen.

· Aktivierung von Alternativrouten für Durchgangsverkehr und Optimierung des Gesamtverkehrs

Eine sehr wichtige kurzfristige Maßnahme ist die Erarbeitung von Umleitungsmöglichkeiten des Durchgangsverkehrs im Innenstadtbereich wie die Aktivierung der Lorientallee ohne andere Wohnbereiche zu belasten. Die Aktivierung der Lorientallee als Umleitung ermöglicht in der Heinigstraße neue Radwegverbindungen.

In diesem Zusammenhang wird es auch den Einstieg in ein umweltsensitives Verkehrsmanagement geben und der bestehende Verkehrsrechner mit weiteren Modulen aufgerüstet. Unter dem Stichwort Digitalisierung des Verkehrs soll eine verbesserte Verkehrsführung und Information der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erreicht werden.

Maßnahmen der regionalen Mobilitätsdienstleister VRN, rnv und MRN

Im Mittelpunkt steht dabei, den Anteil des umweltgerechten und schadstoffarmen öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen und den Umstieg auf den Umweltverbund zu fördern.

Zur Erreichung dieser Ziele setzen die Akteure zum einen auf den Ausbau der Kapazitäten und der Infrastruktur, zum anderen aber auch auf eine weitere Attraktivitätssteigerung des ÖPNV.

Hierzu zählen u.a.

– moderne Fahrgastinformationssysteme,

– die Integration von bedarfsgerechten Verkehrsdienstleistungen,

– ein Echtzeit Monitoring-Tool,

– ein Open Data / Open Service Portal,

– eine Big-Data Mobilitätsplattform,

– Innovationen in der verbundweiten interaktiven Karte auf der VRN-Homepage,

– die Ausweitung der VRN APP mit den Funktionen Buchen & Bezahlen,

– die Gestaltung zentraler Verkehrsknotenpunkte als Mobilitätsstationen, welche den Umstieg auf flächendeckend ausgebaute Schienen-, Rad- und Fußwege wesentlich erleichtern,

– der flächendeckende Aufbau eines automatischen Fahrgastzählsystems.

In Kombination mit einem ÖPNV, der sich durch eine individuelle, vorausschauende Mobilitätsführung und ein innovatives und benutzerfreundliches Bezahlsystem auszeichnet, bieten die Akteurinnen und Akteure im Verbund ein Mobilitätsangebot, das die Bewohnerinnen und Bewohner in die Lage versetzt, auf die Anschaffung und den Besitz eines eigenen Kraftfahrzeugs zu verzichten.

Des Weiteren umfasst der Masterplan

– die Erneuerung und Elektrifizierung der Busflotten,

– Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik,

– Weiterentwicklung der intermodalen Entwicklung bei Mobilitätspunkten (B+R, P+R)

– und als Einzelmaßnahme den Ausbau des Fahrradvermietsystems (VRNnextbike) durch die Aufrüstung der Radflotte mit Framelocks.

Kurzfristig umsetzbar ist die Maßnahme der MRN GmbH

– Erarbeitung und Umsetzung eines regionalen Ladestelleninformationssystems als Planungsgrundlage für das flächendeckende Ladepunktenetz.

Die im gesamten Masterplan dargestellten Maßnahmen wurden nun bei der Bundesregierung für das Förderprojekt Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme beantragt. Jede Maßnahme musste dabei einzeln beschrieben sowie mit Zeitplan und Kostenschätzung dargestellt werden. Dabei wurde zwischen kurzfristigen (1 bis 2 Jahre), mittelfristigen (3 bis 5 Jahre) und langfristigen Maßnahmen unterschieden.

Insgesamt sind 69 kurzfristige Handlungsschwerpunkte mit einer Implementierung in den Jahren 2019/2020 vorgesehen. Hierbei sind auch Maßnahmen strategischer und konzeptioneller Natur enthalten, welche der Vorbereitung weiterer mittel- bis langfristig wirksamer Maßnahmen dienen. Weitere 66 mittel- und langfristige Handlungsschwerpunkte sind frühestens ab dem Jahr 2021 vorgesehen.

Der Masterplan steht zum Nachlesen unter: https://www.vrn.de/news/artikel/00206/index.html

Einen Förderbescheid des Bundes erwarten die Beteiligten noch im Laufe des Jahres, um zeitnah mit der Planung und Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen beginnen zu können.

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