Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Direkt von der Mietwohnung aus, ohne eine öffentliche Straße überqueren zu müssen, in einen parkähnlichen Innenhof zu gelangen, in die Kindertagesstätte, in Büros, Geschäfte, Restaurants und ein Hotel – dies wird ab Mitte 2019 auf dem Grundstück „SE2“ in der Bahnstadt möglich sein. Die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbh Heidelberg (GGH) baut hier zwischen Langer Anger, Grüner Meile und Da-Vinci-Straße ein vielseitiges Wohn- und Geschäftsquartier. Die Grundsteinlegung ist im Juni 2017 erfolgt. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck informierte sich am Montag, 30. Juli 2018, im Rahmen seiner Sommertour über den Fortschritt der Arbeiten.
„Das Quartier ‚SE2‘ bietet einen attraktiven Mix aus Wohnen, Arbeiten, Bildung, Gastronomie und Freizeit. Damit spiegelt es die Vielseitigkeit und die Lebendigkeit unseres neuen Stadtteils wider – sozusagen die Bahnstadt in einer Nussschale“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Mit der GGH haben wir einen bewährten Partner für das Projekt an der Seite. Ich freue mich, dass die Bauarbeiten so gut voranschreiten.“
„In diese Immobilie hat unsere Projektentwicklung sehr viel Engagement hineingelegt“, sagt Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH: „Das wird ein hochattraktiver Komplex, der mit seiner besonderen Nutzungsmischung im Herzen der Bahnstadt einen neuen Maßstab zu setzen versucht. Die Kolonnaden nach Südosten vermitteln dabei ein südländisches Flair. Wir sind selbst alle schon sehr gespannt auf die Fertigstellung.“
Im Januar 2017 hat die GGH zwischen Langer Anger, Grüne Meile und Da-Vinci-Straße mit dem Bau dieses großen Projektes im Passivhausstandard begonnen. Benachbart zum Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ entstehen auf dem insgesamt 11.972 Quadratmeter großen Grundstück 185 Mietwohnungen, eine Kindertagesstätte mit 50 Plätzen, 18 kleinteilige Gewerbeeinheiten, zwei Restaurants, ein Bürogebäude sowie ein privat geführtes Hotel mit 84 Zimmern, Bar und Tagungsräumen.
Die Wohnungen bieten eine große Grundrissvielfalt und haben ein bis vier Zimmer. 43 Wohnungen sind barrierefrei zugänglich und mit dem Rollstuhl nutzbar. In der sich nahezu vollflächig unter der Bebauung erstreckenden Tiefgarage werden 271 Stellplätze für Kraftfahrzeuge hergestellt – sowie ober- und unterirdisch insgesamt mehr als 470 Fahrradabstellplätze. Aus 30.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen 15.065 Quadratmeter Wohn- und 7.364 Quadratmeter Gewerbefläche – bei einem Bruttorauminhalt von 74.700 Kubikmetern. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen circa 77 Millionen Euro.
Klinkerfassaden und eine Kolonnade
Nicht nur die Vielfalt der Nutzungen und Angebote ist etwas Besonderes, auch die Architektur sticht hervor. Die Gebäude wurden von Stephan Höhne Architekten aus Berlin entworfen. Sie haben sich damit 2014 in einem Wettbewerb zur Bebauung des Grundstücks klar gegen drei hochkarätige Mitbewerber durchgesetzt. Ein wesentlicher Teil dieses Verfahrens war ein Workshop in Heidelberg, in dem an zwei Tagen die Architekten ihre Entwürfe direkt mit Vertretern von GGH und Stadtplanungsamt diskutierten und weiterentwickelten.
Gebaut werden elf fünfgeschossige Häuser, die sich um einen parkartigen Innenhof gruppieren. Die Eckgebäude sind mit ihren abgerundeten Kanten und geklinkerten Fassaden besonders markant. Die mittleren Gebäude erhalten Putzfassaden. Entlang der Da-Vinci-Straße wird eine eingeschossige Kolonnade mit mittigem Torhaus integriert. Die Kolonnade ermöglicht den kleinteiligen Läden und gastronomischen Nutzungen eine wettergeschützte Vorzone und betont den Tordurchgang in den Innenhof.
Innenhof als kleiner englischer Garten
Dieser wird von dem Heidelberger Landschaftsarchitekten Wolfgang Roth nach dem Vorbild englischer Gärten gestaltet. Mit Erhebungen und geschwungenen Wegen orientiert er sich an natürlichen Landschaften und bildet damit einen Kontrast zur geometrischen Klarheit der Architektur.
Für das Hotel ist bereits der Pachtvertrag unterschrieben worden. Der künftige Betreiber wird es unter der Marke „Qube Hotel“ führen. Mit den Kinderzentren Kunterbunt ist auch bereits ein Betreiber für die Kindertagesstätte gefunden. Für das Bürohaus, die Geschäfte und Restaurants laufen Verhandlungsgespräche mit Interessenten. Die Vermietung der Wohnungen beginnt einige Monate vor Fertigstellung der Häuser.
Bau läuft auf vollen Touren
Seit Januar 2017 wurde mit den Aushub- und Verbauarbeiten für die Baugrube begonnen, die Rohbauarbeiten schlossen sich im Juni des gleichen Jahres an. Zur Grundsteinlegung am 23. Juni 2017 wurde das Projekt auf den Namen „Meilen.Stein“ getauft. Die weitere Bauzeit erstreckt sich noch bis ins Jahr 2019 hinein. Damit können die ersten Wohnungen und Einrichtungen nach und nach in der ersten Jahreshälfte bezogen werden. Der Rohbau wird von der Heidelberg-Mannheimer Arbeitsgemeinschaft Altenbach / Streib errichtet. Auch weitere wichtige Gewerke konnten – trotz angespannter Marktsituation im Baugewerbe – an regionale Firmen beauftragt werden, wie zum Beispiel die Heizungs- und Sanitärinstallation, Estrichbau und Fliesenarbeiten. Wie im Passivhaus erforderlich, erhalten alle Wohnungen eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage – hier in Form von teilzentrale Anlagen ohne Geräteinstallation in den einzelnen Wohnungen. Die Tiefgaragendecke wird intensiv begrünt, alle Dächer erhalten eine extensive Begrünung.
Über die GGH
Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbh Heidelberg (GGH) ist der größte Wohnungsanbieter in Heidelberg mit rund 7.000 eigenen Wohnungen – fast 15 Prozent aller Mietwohnungen in Heidelberg. Rund die Hälfte aller GGH-Wohnungen wird derzeit zu Mieten unter 5,97 Euro pro Quadratmeter angeboten. Darüber hinaus verwaltet die GGH über 1.400 Wohn- und Gewerbeeinheiten für Dritte sowie nach dem Wohnungseigentümergesetz (WEG) und ist als Bauträgerin und Sanierungsträgerin in der Stadt tätig.
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