Ludwigshafen – CDU: Öffentlicher Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Hochschule Ludwigshafen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Der Vorsitzende der CDU Stadtratsfraktion Herr Dr. Peter Uebel hat einen öffentlichen Brief an die Ministerpräsidentin Malu Dreyer verfasst.
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer!
Die Hochschule Ludwigshafen kann sich seit Jahren über steigende Studentenzahlen freuen und genießt in ihren Schwerpunktbereichen eine hohe Reputation sowohl in der Stadt als auch im Land. Die Arbeit der Mitarbeiter und Studierenden strahlt weit in das Stadtleben hinein und trägt somit auch zur Entwicklung Ludwigshafens bei.
Die räumliche Enge sowohl am originären Standort in der Ernst-BoeheStraße im Stadtteil Mundenheim, als auch an mehreren im gesamten Stadtgebiet verteilten Anmietungen, erschwert seit langem die Arbeit der wissenschaftlichen Ausbildungsstätte.
Wir begrüßen deshalb die Aktivitäten des Landes beim avisierten Neubau des Campus, möchten aber auch mit Nachdruck betonen, dass der mehrfach verschobene Bau jetzt zügig umgesetzt wird. Weitere Verzögerungen darf es nicht geben, die Hochschule braucht Verbindlichkeit beim Fertigstellungstermin.
Wir sind jedoch enttäuscht, dass die Anliegen der Stadtgesellschaft, vertreten durch mehrere Fraktionen im Stadtrat, als auch einer honorigen Initiative der IHK, seitens des zuständigen Ministers und der Landesregierung nicht gehört wurden. Die Planungen des Landesbetriebs Mobilität zum Campus-Neu-/Erweiterungsbau sind eine Dekade alt. Sie entsprechen nicht mehr den gesamtstädtischen Entwicklungskonzepten und lassen mögliche Attraktivitätssteigerungen der Hochschule an einer prominenten Stelle in der Stadtmitte nicht zu. Gerade die mit vielen baulichen und sozialen Problemen belastete Innenstadt bietet angesichts vieler Leerstände ausreichende Möglichkeiten hier einen Campus zu implementieren. Entsprechende Planungen lagen bereits in Bezugnahme auf den Raumbedarf der Hochschule vor.
Seit wir als Kommunalpolitiker im Frühjahr 2017 von Vertretern der Hochschule mit dem Wunsch eines innerstädtischen Campus vertraut wurden, haben wir dieses Thema verfolgt und einen City-Campus zum Ziel gesetzt.
Herr Minister Wolf entgegnet, die Planungen eines dezentralen Campus seien zu weit fortgeschritten. Wir sind überzeugt, dass der geplante Neubau den Anforderungen funktional gerecht wird. Genauso aber auch, dass hier die große Chance einer guten Stadtentwicklung und win-win Situation für Kommune und Hochschule vertan wird. Ludwigshafen wird
über viele Jahrzehnte mit dieser suboptimalen Lösung leben müssen. Da die Baukonzepte von einer Zahl von 3500 Studierenden ausgehen und wohl einen entsprechenden Raumbedarf von 25.000qm zugrunde legen,fehlen angesichts der jetzigen Studentenzahl Platzangebote für rd. 1000 Studenten bei aktuell 4500 Studierenden. Auch für die Zukunft kann mit weiter steigenden Zahlen gerechnet werden.
Deshalb sind weitere Räumlichkeiten erforderlich. Wir bitten, zusätzlich als weiteren Standort die Innenstadt zu prüfen, um hier zumindest eine zweite Hochschuldestination zu ermöglichen. Dieser Standort könnte mit
einem während der Vorlesungszeit regelmäßig verkehrenden „Hochschulshuttlebus“ angebunden werden. Wir bitten die
Landesregierung, die 10 Jahre alte Konzeption der Campuslage am Stadtrand aufgrund der genannten Entwicklungen neu zu bewerten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Uebel