Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Zentrales Hintergrundsystem für dynamische Fahrgastinformation soll allen Kommunen im VRN zur Verfügung stehen
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat am vergangenen Freitag an insgesamt 33 Kommunen und Institutionen Förderbescheide für Maßnahmen zur Digitalisierung der kommunalen Verkehrssysteme übergeben.
Aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ erhält der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) einen Förderbescheid über 70.000 Euro für die Beschaffung eines zentralen Hintergrundsystems für die dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI). Mit diesem lassen sich unter anderem die Funktionsfähigkeit und Anzeigeninhalte der angeschlossenen DFI-Anzeiger überwachen. Durch eine Schnittstelle kann allen im Verbundgebiet liegenden Kommunen im Rahmen der „VRNdfi-Initiative“ die Anbindung ihrer DFI-Anzeiger vor Ort an dieses eine System angeboten werden.
„Der VRN verfügt über Echtzeitdaten zu den Verkehren in seinem Gebiet und hat eine Initiative gestartet, diese Daten in den Kommunen auf DFI-Anzeiger zu bringen. Dabei unterstützen wir die Kommunen beim Aufbau digitaler und echtzeitbasierter Infrastrukturen für den ÖPNV. Im Ausbau der Dynamischen Fahrgastinformation sehen wir einen wichtigen Baustein für den Abbau von Zugangshemmnissen zum ÖPNV“, sagte Volkhard Malik, VRN –Geschäftsführer. „Ziel ist es, vor allem Pendler im Umland von Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Je größer die Zahl der Umsteiger wird, desto geringer wird die verkehrsbedingte Schadstoffbelastung“, so Malik weiter.
Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr das „Sofortprogramm Saubere Luft“ mit Finanzmitteln in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro aufgelegt. Der größte Anteil von 500 Millionen Euro steht für die Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ zur Verfügung. Im Januar 2018 erfolgte ein erster Sonderaufruf mit einem Volumen von 100 Millionen Euro, der Sofortmaßnahmen in den Bereichen Verkehrsdatenerfassung, Verkehrsleitsystem und Fahrgastinformationssysteme adressierte.
Neben dem VRN erhielten auch die Stadt Heidelberg und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) entsprechende Zuwendungsbescheide.
Die Stadt Heidelberg bekommt 304.000 Euro für den Ausbau des digitalen Verkehrszählsystems und für eine Verbesserung der Verkehrsleitung durch die digitale Erfassung der Stellplatzbelegung auf P&R-Plätzen.
Die rnv investiert die Fördermittel, um zusätzliche Fahrzeuge mit einem automatischen Fahrgastzählsystem (AFZS) auszustatten. Mit dem AFZS generiert die rnv Daten über die Auslastung ihrer Fahrzeuge, die in die Angebotsplanung einfließen. Aktuell sind rund 15 Prozent aller Bahnen und Busse mit AFZS ausgestattet. Künftig kann die rnv flexibler reagieren und Fahrzeuge kurzfristiger dort einsetzen, wo sie gebraucht werden. Dies erhöht signifikant die Kundenzufriedenheit. Perspektivisch strebt die rnv an, die Informationen zur Fahrzeugauslastung in die Echtzeit-Fahrgastinformation zu integrieren. Ein weiterer Bestandteil der Maßnahme ist ein Pilotprojekt zur automatischen Erkennung von Rollstühlen und Fahrrädern durch das AFZS.
Die Förderung ist ein erster Baustein im Zusammenhang mit dem Masterplan „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“, in dem Maßnahmen zur Luftreinhaltung verankert werden. Diesen Masterplan erstellen die Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen bis Ende Juli 2018 gemeinsam mit rnv und dem VRN.
Foto: BMVI
v.l.n.r.
Herr Ziegler, Controlling Fahrzeugservice Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv)
Marc Pätschke, Abteilungsleiter Digitale Mobilität beim VRN
Bundesminister Andreas Scheuer, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)