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Heidelberg – Konversion Südstadt: „Wir führen hier den Stadtteil wieder zusammen!“ Baustellenrundfahrt mit OB Prof. Dr. Eckart Würzner und Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck

Konversion Südstadt: „Wir führen hier den Stadtteil wieder zusammen!“
Baustellenrundfahrt mit OB Prof. Dr. Eckart Würzner und Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Teile der ehemaligen Campbell Barracks und des Mark-Twain-Village in der Heidelberger Südstadt gleichen aktuell einer Wüstenlandschaft: Von einigen Zweck- oder Wohngebäuden der US-Army zeugen nur noch Schuttberge. Tausende Quadratmeter Pflaster und Asphalt wurden aufgerissen, um Leitungen in die Erde zu bringen, neue Straßen anzulegen oder Areale zu begrünen. Bei einer Baustellenrundfahrt haben sich am Montag Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck über den Fortschritt der einzelnen Projekte informiert.

„Wir führen hier den Stadtteil wieder zusammen. In ein paar Jahren wird von der Trennwirkung der alten Kaserne nichts mehr zu spüren sein. Stattdessen werden von dem einst militärischen Ort kreative und lebensfrohe Impulse in die Südstadt ausgehen. Rund um den ehemaligen Paradeplatz entsteht ein Quartier mit hochwertigen Frei- und Erlebnisflächen und spannenden öffentlichen Nutzungen“, sagte Oberbürgermeister Prof. Würzner.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sieht Heidelberg in einer Pionierrolle: „Wir haben hier gemeinsam mit der Internationalen Bauausstellung den völlig neuen Ansatz gewählt, ein Quartier in erster Linie über seine Freiräume zu entwickeln. Das wird die Identität des Ortes auf Jahrzehnte hinaus prägen. Wie an einer Perlenkette reihen sich besondere Orte wie der neue Karlstorbahnhof, ein Kreativwirtschaftszentrum, das Mark Twain Center oder das Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel aneinander – und diese Orte werden verbunden durch attraktive Wege, große Plätze und Grünflächen.“

Sachstand bei den einzelnen Projekten

Rund 44 Hektar groß ist die Konversionsfläche Campbell Barracks/Mark-Twain-Village in der Südstadt. Seit Januar 2016 gehört das Areal der Stadt und ihren Entwicklungspartnern und seither wurden mit Hochdruck zahlreiche Projekte parallel vorangetrieben.

– „Der andere Park”: Im Verfahren „Der andere Park” entschied sich im Januar 2018 eine Jury für den Entwurf des Züricher Büros Studio Vulkan. Ziel soll sein, die Orte des Wissens im Areal – vom Karlstorbahnhof und dem Kreativwirtschaftszentrum im Westen bis zum Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel – bestmöglich zu vernetzen. Das Projekt wurde in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ (NPS) aufgenommen und wird mit 5,9 Millionen Euro gefördert. Der Siegerentwurf hat als Leitlinie einen „Park der Begegnung“ formuliert. Der Park soll Dialoge zwischen der vielfältigen, heterogenen Nutzerschaft fördern. Zentrale Funktionen haben der zentrale Park rund um die Kommandantur sowie die großen Freiflächen Reitplatz als „Kulturmarkt“, Paradeplatz als „Forum“ und der kleine Platz vor dem Torhausgebäude, wo an die ehemalige Nutzung als Kontrollpunkt erinnert werden soll. Eine optische Besonderheit beim Oberflächenbelag nennen die Planer „Das Netz“. Der Belag aus Recyclingbeton soll eine leichte rote Einfärbung bekommen und die unterschiedlichen Orte des Wissens und zentralen Plätze verbinden.

– Wohnbebauung: Die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG (MTV GmbH), ein Zusammenschluss genossenschaftlich organisierter Banken und Wohnungsbauunternehmen sowie der städtischen GGH, investiert rund 350 Millionen Euro in Neubau und Sanierung von etwa 1.300 Wohnungen. 70 Prozent davon werden nach dem wohnungspolitischen Konzept der Stadt Heidelberg als preiswerter Wohnraum angeboten. Die ersten Mieter sind im Bereich Süd-Ost bereits im Sommer 2016 eingezogen. Ebenfalls bereits bezogen sind in diesem Bereich zwei Studierendenwohnheime und ein Wohnheim für Auszubildende. Im Bereich MTV-Nord entstehen derzeit rund 680 Wohneinheiten – die ersten sollen Ende 2019 bezugsfertig sein. Weitere rund 400 Wohnungen entstehen auf den Flächen Sickingenplatz und MTV-West, wo jüngst die Siegerentwürfe einer Mehrfachbeauftragung gekürt wurden. Auf dem Areal der Campbell Barracks entwickelt zudem der Stuttgarter Immobilienentwickler bpd sowie der Heidelberger Immobilienentwickler Kraus weitere rund 200 Wohneinheiten.

– Nahversorgungszentrum: An der Römerstraße/Ecke Rheinstraße entsteht auf einem etwa 4.400 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Nahversorgungszentrum mit einem Bio-Vollsortimenter, einer Bäckerei mit Innen- und Außenbewirtschaftung, einem großen Kiosk mit angegliederter Paketannahme sowie einer Apotheke. In einer Tiefgarage ist Platz für 94 Autos. In den Obergeschossen werden ein Pflegeheim der evangelischen Stadtmission mit 93 Plätzen sowie Arztpraxen und Büros eingerichtet. Fertigstellung des Zentrums soll Ende 2019 sein.

– Gemeinschaftlich organisierte Wohnprojekte: Im Westen des Areals verwirklichen die Gruppen Hagebutze, Konvisionär, Woge und Horizonte auf zwei Baufeldern jeweils ihr Ziel eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts. Teilweise sind die Bewohner bereits eingezogen. Insgesamt entstehen über 100 Wohneinheiten.

– Spiel- und Lärmschutzlandschaft: Ganz im Nordwesten des Areals in Richtung Bahnlinie entsteht eine Spiel- und Lärmschutzlandschaft. Zu den Gleisen hin wird eine Lärmschutzwand gebaut, davor verläuft ein Radweg und dann entfaltet sich ein vielfältiges Areal mit zahlreichen Spielmöglichkeiten und Freiflächen nach Ideen des Hamburger Landschaftsarchitekturbüros TH Treibhaus. Der spielerische Mittelpunkt des Areals ist ein Platz mit Rutschen und Kletterfelsen. Im Süden bildet dann eine Skatebowl, wo sich Jugendliche mit Skateboards oder Inline-Skates treffen können, den Abschluss. Die Fertigstellung ist bis Frühjahr 2019 geplant.

– Julius-Springer-Schule/Sporthalle: In die ehemalige High School ist zu Beginn des Schuljahres 2017/18 die berufliche Julius-Springer-Schule eingezogen. Die Stadt hat das Gebäude für über 13 Millionen Euro saniert. Die ehemalige Sporthalle der High School wird zu einer Trainingshalle für Heidelberger Vereine ertüchtigt und soll ihnen ab April 2019 zur Verfügung stehen. Von den rund 850.000 Euro Kosten übernimmt das Land Baden-Württemberg rund ein Viertel.

– Bürgerzentrum in der Chapel: In der ehemaligen Kapelle an der Römerstraße entsteht ein neues Bürgerzentrum. Der Betrieb wird durch den Trägerverein Chapel e.V. organisiert, in dem sich der Stadtteilverein Heidelberg-Südstadt, der Caritasverband Heidelberg, der effata Eine-Welt-Kreis und formAD engagieren. Fertigstellung soll im Spätjahr 2019 sein, der Kostenrahmen für die Sanierung des Gebäudes liegt bei 1,6 Millionen Euro.

– Mark Twain Center: In der ehemaligen Kommandantur wird zum Jahresende 2018 das Mark Twain Center seinen Betrieb aufnehmen. Dort sollen künftig die Geschichte und Gegenwart der transatlantischen Beziehungen präsentiert und erforscht werden. Beteiligte Kooperationspartner sind das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg, das Heidelberg Center for American Studies (HCA) und das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI). Geplant sind zunächst die Präsentation einer ersten Sonderausstellung zur Geschichte des Ortes, begleitende Diskussionsveranstaltungen sowie die Einrichtung eines Gesprächscafés. Die Kosten für die Sanierung des Gebäudes belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro, wobei ein großer Teil über das NPS-Programm refinanziert werden kann.

– Solargarage/Gewerbeneubau/H-Gebäude: Auf den Campbell Barracks entwickeln bpd Immobilien und der Heidelberger Unternehmer Hans-Jörg Kraus mehrere Baufelder – darauf entstehen unter anderem eine Solargarage mit Stellplätzen und E-Tankstelle, rund 40.000 Quadratmeter Gewerbeimmobilien und mehrere Kitas. Für das denkmalgeschützte sogenannte H-Gebäude gibt es Pläne, auf dem Mittelgebäude ein Glas-Stockwerk aufzusetzen und erstmals Fenster einzubauen.

– Kreativwirtschaftszentrum/Karlstorbahnhof: Im Westen des Areals wird ein neues Kreativwirtschaftszentrum in die ehemaligen Stallungen einziehen. Betreiber sind die Heidelberger Dienste gGmbH. Aktuell findet in den Gebäudeflügeln eine Schadstoffsanierung statt. Bis Jahresende 2018 soll die Infrastruktur in den Bereichen Strom, Wasser, Fernwärme und IT stehen. Die Räume sollen vor allem an Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft vermietet werden, die die Start-up-Phase bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben. In den Mittelteil des Gebäudes wird das Kulturhaus Karlstorbahnhof einziehen. Der Umbau wird durch die BSG – ein Tochterunternehmen der städtischen GGH – geleistet, die Arbeiten sollen Anfang 2019 beginnen.

Wolfgang Polivka (Leiter Amt für Liegenschaften), Gero Seidler (Konversionsgesellschaft Heidelberg), Ole Müller (Hagebutze), Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner stehen auf der Fläche des künftigen Entwicklungsbands in der Südstadt – im Hintergrund links das Haus des künftigen Karlstorbahnhofs und ein Flügel des Kreativwirtschaftszentrums. Foto: Philipp Rothe

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