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Ludwigshafen – Kundschafter übergeben „Wegweiser-Papier“ an Bischof Wiesemann – Abschlusstreffen in Ludwigshafen

Ludwigshafen/Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Vor etwas mehr als einem Jahr wurden Kundschafter aus dem Bistum Speyer ausgesandt, um in der Weltkirche Anregungen zu sammeln, wie eine lebendige und wachsende Kirche aussieht. Sie waren in Nicaragua, Südafrika, auf den Philippinen und in England. Seit sie zurückgekommen sind, haben sie bei zwei Pastoraltagen – einem für Haupt- und einem für Ehrenamtliche – von ihren Erfahrungen berichtet und erste Impulse in ihrem Umfeld gesetzt. Zugleich ist aus den Erlebnissen und Reflexionen ein „Wegweiser-Papier“ entstanden, das die Kundschafter jetzt an Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann übergaben. Der war selbst Kundschafter gewesen, als Teil der Reisegruppe auf die Philippinen „Das Papier wird Einfluss haben auf die Entwicklung einer Vision für unser Bistum“, sagte er auf Rückfrage zu. Mit diesem dritten Treffen der Kundschafter wurden sie offiziell aus ihrer Aufgabe „entlassen“. Alle stellten jedoch klar, dass für sie der Prozess nicht beendet sei. Sie wollen weiterhin über ihre Erfahrungen berichten und mit ihrer Hilfe die Entwicklung des Bistums mitprägen: „Wir haben etwas zu sagen“, betonen sie.

Vielfältige persönliche Bereicherung erlebt
Sie alle haben auch persönlich stark von den Reisen profitiert, berichteten sie sich gegenseitig. Und sie haben erste Impulse gesetzt, Vorträge gehalten über die Länder, in denen sie waren. Sie zehren davon, dass sie erlebt haben, wie wichtig jeder einzelne Mensch ist, wie stark die verschiedenen Charismen in anderen Ländern wert geschätzt werden. Sie sind nachhaltig davon begeistert, wie in der Weltkirche das Wort Gottes ganz selbstverständlich eine Rolle im Alltag der Menschen spielt und sie betonen immer wieder, dass die Unterscheidung zwischen Haupt- und Ehrenamt in anderen Ländern nicht die herausragende Rolle spiele.

„Bibel teilen“, wie es die Kundschafter in anderen Ländern erlebt haben, spielt nun auch in ihrer Heimat eine Rolle, sei es als Bestandteil des Gottesdienstes oder als Einstieg in eine Gremiensitzung. Sie haben die Kraft des freien Gebets kennengelernt und in ihr Umfeld übertragen. Sie nehmen jetzt viel stärker den Kontext wahr, in dem die Menschen leben, und stimmen daraufhin ihre Aktivitäten ab. Die Engländer nennen dieses Denken „Kontextualisierung“. Die vielen – teils sehr persönlichen und bewegenden – Erinnerungen und Erlebnisse sind nun zusammen gefasst in dem „Wegweiser-Papier“, das die Kundschafter alle unterzeichneten. Darin sind Empfehlungen zusammen gefasst, die sich auf vier Schwerpunkte konzentrieren.

Vier Schwerpunkte im „Wegweiser-Papier“
Das Wegweiser-Papier beinhaltet vier Schwerpunkte: Die Kirche lebt von Zusammengehörigkeit in Unterschieden. Das bedeutet, dass es eine Vielzahl von Kirchenformen geben kann, dass all diese Formen gleich wertvoll sind, und dass Kirche nicht nur territorial gedacht werden kann. Große Bedeutung kommt der Partizipation zu und der bischöflichen Beauftragung derjenigen, die Kirche gestalten möchten.

Das Hören auf Gott bestimmt das persönliche Handeln im Alltag. Dieser Grundsatz bedeutet auch, dass es ausdrücklich erlaubt ist, unterschiedliche Glaubensformen auszuprobieren und zu leben; dass das vielleicht auch neue Formen klösterlichen Lebens sein können, und vor allem: dass diese Formen anschlussfähig sein müssen für Menschen, die fern der Kirche stehen oder sich von ihr abgewandt haben. Angebote der Kirche an die Menschen müssen „unverzweckt“ sein, sie müssen den Menschen dienen, nicht die Zahl der Gottesdienstbesucher steigern.

Lebendige und wachsende Kirche muss konfessionsübergreifend, in ökumenischer Verbundenheit sein. Die Kundschafter empfehlen ein „bewusstes und aktives Zugehen“ auf andere Konfessionen. Die Kundschafter haben auf ihren Reisen gespürt, dass Gemeindewachstum immer „von unten“ geschieht und das Leben aus dem Evangelium heraus immer zentral ist – und dass dabei die Konfession keine Rolle spielt.

Und schließlich: Die Kirche ist gesandt – und die Kirche sendet. Die Kirche ist gesandt in den jeweiligen Sozialraum und zeigt sich auch in politischem Engagement. Die Kirche sendet aber auch Menschen, die Neuanfänge wagen. Diese Menschen dürfen Fehler machen, sie brauchen Mut, etwas auszuprobieren, sowie Begleitung und Ausbildung.

„Viel passiert in einem Jahr“
„Im vergangenen Jahr, seit wir als Kundschafter zurück gekommen sind, ist schon viel passiert“, so Domkapitular Franz Vogelgesang, selbst ein ehemaliger Kundschafter. Er erinnerte dabei an die beiden Pastoraltage, an die Summer School, die 2017 erstmals angeboten wurde, und an den Entdecker-Stammtisch „schon jetzt“, den Felix Goldinger gemeinsam mit seiner evangelischen Kollegin ins Leben gerufen hat. Nicht zuletzt hat Bischof Wiesemann das Thema „Visionen“ ins Zentrum seines letzten Hirtenbriefes gestellt.

Für die Kundschafter ist auf jeden Fall klar, dass sie sich weiterhin treffen, austauschen und gegenseitig bestärken möchten. So soll es weiterhin Treffen innerhalb der „Ländergruppen“ geben, als auch übergreifend. Das Bistum werde das unterstützen, sagte Vogelgesang zu. Er selbst hofft, dass die Kundschafter auch weiterhin „sich einmischen, Neues ausprobieren, den Mut nicht verlieren und sich in den Visionsprozess einklinken.“

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