Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Um Ostern fand die aktuelle Frühjahrs-Arbeitsphase des Bundesjugendorchesters, dem nationalen Jugendorchester der Bundesrepublik Deutschland, statt. Die jungen Musikerinnen und Musiker im Alter von 14 bis 19 Jahren stammen aus dem ganzen Bundesgebiet und müssen sich für die Mitgliedschaft in Probespielen qualifizieren. Unter ihnen waren auch vier Schülerinnen und Schüler der Lucie-Kölsch-Musikschule der Stadt Worms: Xixi und Kai Gabel sowie Levi Geier an der Violine und Christian Panzer am Horn. Alle vier sind auch Mitglieder des Landesjugendorchesters und waren in den letzten Jahren mehrfach Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“. Das erste Konzert der Osterarbeitsphase fand Ende März im Rahmen der Baden-Badener Osterfestspiele im dortigen Festspielhaus statt. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle musizierten die „BJOler“ Pult an Pult mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Zum Vortrag kam Béla Bartoks einaktiges Tanzstück „Der holzgeschnitzte Prinz“.
Mit Benjamin Brittens „War Requiem“, einem monumentalen Werk für Sinfonieorchester, Kammerorchester, Knabenchor, gemischten Chor und Gesangssolisten, konzertierte das Bundesjugendorchester gemeinsam mit Mitgliedern des französischen nationalen Jugendorchestern und Chören aus Deutschland, Polen, Belgien und Großbritannien in Köln, Breslau und schließlich in der Berliner Philharmonie. Neben dem traditionellen Requiem-Text vertonte Benjamin Britten die „War Poems“ des Dichters Wilfred Owen. Die Grundaussage „Nie wieder Krieg!“ wurde von diesem internationalen, vorwiegend aus Jugendlichen bestehenden Ensemble aus rund 300 Musikerinnen und Musikern, eindringlich interpretiert. Xixi Gabel übernahm bei diesem sehr besonderen Projekt als Stimmführerin die Verantwortung für die 2. Geigen. Die Gesamtleitung lag bei Thomas Neuhoff, dem künstlerischer Leiter der Auerberger-Kantorei Bonn und des Bach-Vereins Köln.
„Die Stadt Worms ist sehr stolz darauf, dass gleich vier Schülerinnen und Schüler unserer Lucie-Kölsch-Musikschule dem Bundesjugendorchester angehören und ihr Talent einem großen Publikum unter Beweis stellen können“, hebt Bildungsdezernent Waldemar Herder hervor. Für die Schülerinnen und Schüler bietet die Mitwirkung in solchen Auswahlorchestern viele Möglichkeiten. „Abgesehen davon, dass sie außergewöhnliche Werke mit wirklich herausragenden Dirigenten kennenlernen, sind es vor allem die Begegnungen der jungen Musiker untereinander und die Erfahrungen auf den Probenphasen und Konzertreisen, die prägend für das weitere musikalische Leben und für die Persönlichkeit sind“, so Wolfgang Neidhöfer, Leiter der Lucie-Kölsch-Musikschule.