Existenzangst statt Zukunftschancen
„Entgegen aller Erfolgsmeldungen vom Arbeitsmarkt bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit in Mannheim hoch, Teilzeitbeschäftigungen und Niedriglohnbeschäftigung sind ein großes Thema. Wir begrüßen die Gelegenheit Frau Akbulut aufzuzeigen, wo die Problem liegen“, betont Martin Metzger, Abteilungsleiter für Arbeitsförderung und kirchliche Gemeinwesenarbeit bei der Diakonie. Die Sozialarbeiter Brigitte Linnebach und Stefan Schliephake berichteten Akbulut aus ihrem Arbeitsalltag. „Zukunftsängste, das Gefühl der „Selbstverschuldung“, soziale Ausgrenzung und gesundheitliche Probleme begegnen täglich im persönlichen Gespräch mit den Klienten“. Wo Menschen im Leistungsbezug stehen sind oft ganze Familienverbände von prekären Lebenssituationen betroffen. Kinderarmut ist die Folge und eine wachsende soziale Herausforderung.
Kinderarmut ist in Deutschland ein Dauerzustand
In Mannheim leben über 6800 Kinder in Armut. Lang anhaltenden Arbeitslosigkeit der Eltern oder Schicksalsschläge in der Familie sind oft Gründe von Kinderarmut. Kinderarmut begegnet deshalb in verschiedenen Formen. Vom Mittagessen in der Schule oder von Freizeitangeboten sind Kinder in prekären Lebenssituationen oft ausgeschlossen. Ein gemeinsamer Urlaub mit der Familie undenkbar. Ein Blick in die Statistiken zeigt: Kinder aus armen Familien haben es besonders schwer, eine Lebensperspektive zu finden.
Das Mannheimer Arbeitslosenzentrum und das Kinderkaufhaus Plus sind Angebote des Diakonischen Werkes, die arme Menschen kostenlos, unbürokratisch sowie lösungsorientiert beraten und informieren. Beide Einrichtungen sind am Standort Lutherkirche gut für die Betroffenen zu erreichen und bieten einen niederschwelligen Zugang zu Unterstützung und Beratung. Gleichzeitig haben die Einrichtungen der Diakoniekirche den Auftrag, durch ihre Arbeit die Probleme armer Menschen sichtbar zu machen und die sozialpolitische Diskussion im Sinne der Betroffenen anzuregen.