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Heidelberg – 92 Prozent der Heidelberger fühlen sich sicher – Kriminalitätsfurcht in Teilbereichen aber gestiegen

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar.92 Prozent der Heidelberger fühlen sich sicher – Kriminalitätsfurcht in Teilbereichen aber gestiegen
Stadt und Universität präsentierten Ergebnisse der Bürgerbefragung zur Sicherheitslage

Heidelberg ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und einem Sicherheitsgefühl auf hohem Niveau. Dies untermauern die Ergebnisse einer repräsentativen Bürgerbefragung zur Sicherheitslage, die das Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg im Jahr 2017 durchgeführt hat. Laut der Studie fühlen sich 92 Prozent der Befragten insgesamt gesehen in ihrem Stadtteil sehr oder ziemlich sicher. Dennoch ist die Kriminalitätsfurcht zum Teil signifikant gestiegen. Im Vergleich zu der letzten Befragung im Jahr 2009 fürchten sich mehr Menschen insbesondere vor Wohnungseinbruch und vor Belästigung durch Anpöbeln.

Bürgermeister Wolfgang Erichson, Bürger- und Ordnungsamtsleiter Bernd Köster und Professor Dieter Hermann vom Institut für Kriminologie präsentierten und erläuterten die Ergebnisse bei einem Pressegespräch am Montag, 12. März 2018, im Palais Graimberg.

„Kriminalprävention gezielt an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten“

Bürgermeister Erichson sagte: „Die Ergebnisse der Umfrage helfen der Stadt und dem Polizeipräsidium Mannheim, ihre Arbeit und Projekte gezielt an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auszurichten und die Kriminalitätsprävention weiter zu verbessern. Ziel der Untersuchung ist, die kriminalpräventiven Ressourcen dort zu konzentrieren, wo Bedarf besteht und wo der größte Erfolg zu erwarten ist. Diese Informationen liefert die Bevölkerungsbefragung.“

Der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, Bernd Köster, wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung im Umsetzungskonzept der Sicherheitspartnerschaft der Stadt mit dem Land aufgegriffen werden müssten, die am 9. Februar 2018 geschlossen worden war. Die Vorschläge für die Prävention müssten zügig umgesetzt werden, um das objektive und subjektive Sicherheitsgefühl weiter zu erhöhen.

Auf die Chancen, die die Befragung für die Arbeit für die Kriminalprävention bietet, verwies auch Prof. Dr. Dieter Hermann vom Kriminologischen Institut: „Durch die Wiederholung der Bürgerbefragung lässt sich die Wirkung von kriminalpräventiven Maßnahmen, die nach 1998 eingeführt wurden, abschätzen. Gezeigt hat sich: Eine Kriminalpolitik ist dann erfolgreich, wenn sie nicht nur auf Abschreckung setzt, wenn sie soziale Präventionskonzepte statt technologischer Ansätze bevorzugt und wenn sie die Reduzierung der Kriminalitätsfurcht sowie die Verbesserung der Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Sicherheitsbefragung in Heidelberg

 Angst vor Einbruch: 21 Prozent der Befragten befürchten, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2009 lag der Anteil bei 12 Prozent.
 Angst vor Belästigung: 27 Prozent der Befragten schätzen es als ziemlich oder sehr wahrscheinlich ein, im Laufe der nächsten zwölf Monate durch Anpöbeln belästigt zu werden. Das ist ein Anstieg um 7 Prozentpunkte gegenüber 2009.
 Angst vor Diebstahl, Sachbeschädigung und Gewalt: Für 24 Prozent der Befragten sind Diebstahl, Sachbeschädigung und Gewalt ein großes Problem. 2009 stuften nur 19 Prozent der Befragten dies als problematisch ein.
 Stadtteile mit hoher Kriminalitätsfurcht: Überdurchschnittlich hoch ist die Kriminalitätsfurcht in den Stadtteilen Emmertsgrund und Pfaffengrund. Im Emmertsgrund ist die Kriminalitätsfurcht generell hoch. Im Pfaffengrund ängstigen sich die Bewohnerinnen und Bewohner insbesondere vor einem Einbruch in Wohnung und Haus sowie vor Überfällen und Raub.
 Weniger Fremdenfeindlichkeit als in anderen Kommunen: Die Themen Migration und Fremdenfeindlichkeit sind in Heidelberg weniger problembelastet als in anderen Kommunen. 11 Prozent der Befragten sehen in Menschen mit Migrationshintergrund und 13 Prozent der Befragten sehen in Geflüchteten ein Problem. Obwohl die Zahl der Asylsuchenden erheblich gestiegen ist, ist das Zusammenleben von Einheimischen und Menschen mit Migrationshintergrund gut. Allerdings ist bei der Ausländerfeindlichkeit gegenüber 2009 ein Zuwachs um 3 Prozentpunkte auf 6 Prozent zu verzeichnen.
 Ärgernis Falschparken: Das subjektiv größte Problem der Befragten liegt im Verkehrsbereich. Für 42 Prozent sind Falschparker und für 35 Prozent sind undisziplinierte Autofahrerinnen und Autofahrer ein ziemliches oder großes Problem.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betont zum Thema Sicherheit: „Die Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen sich insgesamt sicher und wohl in ihrer Stadt. Dies ist auch auf die sehr gute und vernetzte Präventionsarbeit von Stadt, Polizei und ihren Sicherheitspartnern zurückzuführen. Keine Region in Deutschland kann solche Erfolge in der Kriminalprävention vorweisen. Die Maßnahmen der Kriminalprävention müssen weitergeführt und sogar verstärkt werden, damit die Menschen in unserer Stadt sich weiterhin sicher fühlen.“

Die detaillierten Ergebnisse der Bürgerbefragung zur Sicherheitslage in Heidelberg werden am Mittwoch, 21. März 2018, im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Die entsprechende Informationsvorlage ist ab Montag, 12. März 2018, online einzusehen unter www.gemeinderat.heidelberg.de.

Kriminalitätsbelastung in Heidelberg ist deutlich gestiegen

Das Sicherheitsgefühl in Heidelberg ist noch immer hoch, doch die Kriminalitätsbelastung ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2016 ist die erfasste Kriminalität – entgegen des Landestrends – um 6,1 Prozent auf 16.128 Straftaten gestiegen. Die Zahlen für das Jahr 2017 liegen noch nicht vor.

Die in Heidelberg gestiegene Kriminalitätsfurcht deckt sich mit einem bundesweiten Trend. So hat die jährlich erhobene Studie „Die Ängste der Deutschen“ der R+V Versicherung in den Jahren 2016 und 2017 ebenfalls einen sprunghaften Anstieg bei fast allen Ängsten festgestellt. Die Bewohnerinnen und Bewohner Heidelbergs empfinden aber insgesamt wenige Sicherheitsthemen als problematisch. Die Studie ist in Heidelberg bereits in den Jahren 1998 und 2009 durchgeführt worden. Die Ergebnisse helfen der Stadt Heidelberg und dem Polizeipräsidium Mannheim, ihre Arbeit und Projekte gezielt an den Bedürfnissen der Bürgerschaft auszurichten und die Präventionsarbeit zu verbessern.

Hintergrund: Sicherheitsbefragung

Start der großen Umfrage zur Sicherheitslage in der Stadt war im März 2017. Insgesamt 8.000 zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab dem 14. Lebensjahr (einschließlich)
hatten per Post einen mehrseitigen Fragebogen erhalten. 35 Prozent der Angeschriebenen, insgesamt 2.770 Menschen,
haben den Fragebogen beantwortet. Ziel der Umfrage ist es, die Dimension der
Kriminalitätsfurcht in der Bevölkerung, also die „gefühlte Unsicherheit“, zu erfassen. Bei der Befragung ging es deshalb ebenso um die Angst vor Gefahren im Straßenverkehr wie um die Furcht vor

Kriminalität und das Sicherheitsempfinden im Stadtteil. Die Studie, die in Heidelberg Jahren 1998 und 2009 schon einmal durchgeführt worden war, wurde gemeinsam mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg entwickelt und dort ausgewertet.

Das „Erfolgsgeheimnis“

Die Gründe für den Erfolg der kriminalpräventiven Aktivitäten in Heidelberg liegen nach Einschätzung des Instituts für Kriminologie insbesondere in der rationalen Ausgestaltung kriminalpräventiver Maßnahmen. Professor Hermann: „Durch den Einsatz von Befragungen wurde ein zuverlässiges Instrument verwendet, das Problemfelder aufzeigt und für die Entwicklung effizienter kriminalpräventiver Projekte genutzt werden kann. Die Befragungsergebnisse ermöglichen eine Optimierung des Ressourceneinsatzes und eine Evaluation aller bisher durchgeführten Maßnahmen.“ Der Erfolg, so Hermann, sei aber auch auf die starke Vernetzung derer zurückzuführen, die Kriminalprävention in Heidelberg betreiben. Durch die Gründung des Deutsch-europäischen Forums für urbane Sicherheit (DEFUS), bei dem Heidelberg Gründungsmitglied ist, hätte sich das Netzwerk erweitert.

In der Stadt Heidelberg kümmert sich bereits seit 20 Jahren ein Lenkungsgremium um die Belange der Kommunalen Kriminalprävention. Damit nimmt man in Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle ein. Prävention ist in Heidelberg Chefsache. Ein breit aufgestelltes Netzwerk, das bereits seit 2005 unter dem Motto „Heidelberg. Aber sicher!“ agiert, vereint alle Initiativen und Aktionen. Hieran beteiligt ist auch der Verein Sicheres Heidelberg e. V. als starker Partner, Ideengeber und Förderer.

Partnerschaft „Sicher in Heidelberg“

Der gestiegenen Kriminalitätsbelastung in Heidelberg setzen das Land Baden-Württemberg und die Stadt Heidelberg nun die im Februar 2018 vereinbarte Partnerschaft „Sicher in Heidelberg“ entgegen. Die Sicherheitspartnerschaft nimmt mit Schwerpunkteinsätzen der Polizei vor allem die bekannten Brennpunkte in der Altstadt und auf der Neckarwiese ins Visier. Ein Fokus liegt vor allem auf den besonders auffälligen Diebstahl- und Rauschgift-Delikten.

Bei der Unterzeichnung sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl in Heidelberg: „Wir tun alles dafür, um den Menschen im Land das höchste Maß an Sicherheit zu bieten. In Sachen Sicherheit sind wir bundesweit Spitzenreiter. Darauf ruhen wir uns nicht aus, das ist nicht selbstverständlich. Unsere Polizei ist das ganze Jahr, rund um die Uhr, für unsere Sicherheit im Einsatz. Und wir arbeiten jeden Tag daran, unser Land noch ein Stückchen sicherer zu machen, gezielt und punktgenau. Die Partnerschaft mit Heidelberg ist dafür ein wichtiger Baustein: ‚Sicher in Heidelberg‘ macht Heidelberg sicherer. Ich will, dass im Sommer jede und jeder mit einem guten Gefühl die Neckarwiese genießen kann.“.
Quelle Stadt Heidelberg

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