Hockenheim/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Erzieherin Dorothee Berlinghof liegt in einem Raum in der Zehntscheune in stabiler Seitenlage. Erste-Hilfe-Ausbilder Andreas Treibel überstreckt ihren Kopf leicht nach hinten, um die Atemwege zu sichern. „In einem Notfall sollten sie zuerst kurz klären, ob die Person noch ansprechbar ist und die Atmung kontrollieren. Bewusstlose schwangere Frauen sollten in der stabilen Seitenlage auf die Herzseite gedreht werden“, erläutert er den Anwesenden. Die knapp 20 Erzieherinnen aus dem Friedrich-Fröbel-Kindergarten nahmen an einem eintägigen Kurs für Erste Hilfe in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen der Stadtverwaltung Hockenheim teil.
Die Übungen waren zahlreich: Dorothee Berlinghof trainierte später den Rettungsgriff an Kindergarten-Leiterin Ingrid Zahn. Außerdem standen die fachgerechte Anwendung eines Defibrillators und die richtige Wundversorgung auf dem Lehrprogramm. Die Betreuung von Kindern im Notfall, die mit Hilfe von Puppen durchgespielt und trainiert wurde, stellte einen besonderen Schwerpunkt dar. Die Auffrischung dieser Inhalte war auch der Grund, warum die Erzieherinnen das Erste Hilfe-Angebote anregten.
Die Stadtverwaltung Hockenheim bietet im März in Kooperation mit dem Unternehmen „Helfen leicht gemacht“ fünf Kurse in Erster Hilfe für jeweils rund 20 Mitarbeiter an. Das Angebot der Stadt geht über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. „Dieses Mal nehmen alle Erzieherinnen aus den städtischen Kindergärten, die Kernzeit-Betreuer aus den Schulen und unsere Sozialpädagoginnen teil“, berichtet Caren Petrus. Sie organisiert die Kurse für die Stadtverwaltung Hockenheim. Die Kosten werden auch von der Stadt Hockenheim getragen. „Wir freuen uns darüber, dass so viele Kolleginnen und Kollegen an dem Angebot teilnehmen. Sie erfüllen damit im Notfall einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Menschen in unseren Einrichtungen“, ergänzt sie.
Die Erzieherinnen zogen ein positives Fazit über den Ersthelfer-Kurs. „Die Übungen und Erläuterungen sind sehr interessant, informativ und frischen das eigene Wissen auf. Ich konnte ihnen gut folgen“, schilderte Dorothee Berlinghof ihre Eindrücke. „Ich habe unter anderem gelernt, dass man sich im Notfall noch stärker auf die Anweisungen der Rettungsleitstelle konzentrieren soll. In Notfällen hört man wegen der eigenen Aufregung manchmal nicht genau genug zu“, meinte sie. Auch Ingrid Zahn fand die Ersthelferschulung lehrreich. „Die Verknüpfung von medizinischem Wissen und konkreten Rettungstechniken war sehr interessant“, fand sie.