Heidelberg/ Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Lebenshilfe Heidelberg e.V.) – 150 Kinder, knapp die Hälfte davon mit Sonderförderbedarf, werden in den Kindergärten Pusteblume der Lebenshilfe Heidelberg betreut und gefördert. In 15 Gruppen in insgesamt drei Häusern lernen, erleben und spielen sie gemeinsam und erfahren so von Anfang an, was Inklusion bedeutet. Nun konnten sich die Kindergärten Pusteblume über hohen Besuch aus Stuttgart freuen. Die Landes- Behindertenbeauftragte Stephanie Aeffner wollte sich ein eigenes Bild von den Erfahrungen machen, die die Kindergärten Pusteblume mit ihrer besonderen Konzeption im Bereich frühkindlicher Inklusion gesammelt haben. „Ihr Beispiel mit der Verbindung von Schulkindergarten und Regelkindergarten zu einem Kindergarten für alle macht Mut für alle Einrichtungen, die sich noch auf dem Weg der Umsetzung von Inklusion befinden“, resümierte Stephanie Aeffner bei ihrem Besuch in den Kindergärten Pusteblume. Einen ganzen Vormittag hatte sie sich Zeit genommen, um den Alltag im Kindergarten in der Freiburger Straße zu erleben und intensive Gespräche mit der geschäftsführenden Leiterin der Pusteblume Valentina Schenk, den Hausleitungen, den Beschäftigten und dem Vorstand der Lebenshilfe Heidelberg Thomas Diehl zu führen. Los ging es mit einem Besuch in der Bärengruppe, einer von insgesamt fünf integrativen Gruppen, in denen jeweils 16 Kinder – zwölf davon ohne und vier mit Behinderung – gemeinsam gefördert werden. Hier konnte ganz praktisch im Morgenkreis erlebt werden, wie einerseits Unterschiedlichkeit bereichernd wirkt und Handicaps andererseits überhaupt keine Rolle spielen. Nach Einblicken in eine Bewegungsstunde in der Turnhalle, in der Kinder mit unterschiedlichem Entwicklungsstand zusammen spielten, ging es zudem noch hinüber in die angeschlossene Kleinkindbetreuung „Spatzenhaus“. Hier werden bereits die Kleinsten ab einem Jahr in mehreren Gruppen inklusiv betreut.
Über die Kindergärten Pusteblume:
Wir sind ein Kindergarten für alle Kinder in drei Häusern. Das schwerst mehrfachbehinderte Kind findet bei uns seinen Platz genauso wie ein nicht behindertes Kind. In den “Schulkindergarten” können wir unterschiedlich behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder aufnehmen. Unser Leitspruch lautet: „Wir wollen gemeinsam freudig wachsen und uns entfalten, so verschieden wir auch sind“. Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Bedürfnissen aller Kinder und berücksichtigt deren spezielle Lebenssituation. Zurzeit gibt es 15 Gruppen mit insgesamt rund 150 Kindern in drei Häusern, rund 70 davon mit speziellen Bedürfnissen im geistigen, körperlichen und/oder emotionalen Bereich. Träger der Einrichtung ist die Lebenshilfe Heidelberg, die bereits1961 die erste Sonderkindertagesstätte für geistig behinderte Kinder in Kirchheim eröffnete.