Mainz/ Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. (ots) – Mitten in der Nacht ertönt der laute Knall einer Explosion. Zurück bleibt ein erschreckendes Bild der Zerstörung: zerschlagene Fensterscheiben, heruntergerissene Decken, die Überreste der Verwüstung in einer Bankfiliale. In Rheinland-Pfalz steigen die Fälle von gesprengten Geldautomaten. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Mainz heute eine internationale Arbeitstagung zu diesem Kriminalitätsphänomen. Teilnehmer sind Vertreter der Ermittlungsgruppe des Polizeipräsidiums Mainz, Ermittler aus Rheinland-Pfalz, Vertreter aus anderen Bundesländern und von Europol.
Das Sprengen von Geldausgabeautomaten ist ein Kriminalitätsphänomen, das zurzeit in allen Bundesländern bearbeitet wird. In Rheinland-Pfalz bewegten sich die Fallzahlen in den vergangenen Jahren auf einem niedrigen einstelligen Niveau. Im Jahr 2017 wurden 23 Taten, davon 12 Versuche, registriert. Im Vergleich zu den Vorjahren 2015 und 2016 mit jeweils fünf Taten bedeutet dies eine Vervierfachung der Fallzahlen. Die Taten werden überwiegend von gut organisierten und professionell arbeitenden Gruppen aus dem Ausland begangen. Auch Nachahmungstäter fielen durch unprofessionelles Agieren auf. Die Zahlen lassen den Schluss zu, dass aufgrund von Festnahmen sowie präventiven Maßnahmen eine Verdrängung des Phänomens insbesondere aus Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz und Hessen stattgefunden hat.
Die Ermittlungen in Fällen gesprengter Geldautomaten in Rheinland-Pfalz werden zentral beim Polizeipräsidium Mainz geführt.
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz steht mit den Banken und Sparkassen in engem Kontakt, um konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Sprengungen von Geldausgabeautomaten zu besprechen.
Quelle Bild/Text:Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz