Die Leiterin der Bildungs-Akademie, Kerstin Wolff, erinnerte eingangs der Auftakt-Feier an den Gründer der ersten Akademie: Platon.Dessen Idee vom Lernen im Dialog setzte Wolff mit dem Pädagogischen Vorstand der Johannes-Diakonie, Jörg Huber, auf der Bühne des fideljo in ein munteres Frage-Antwort-Spiel um. Dabei erfuhren die Zuhörer nicht nur mehr über die Angebote der Bildungs-Akademie, sondern auch über deren Zielsetzung. „Die Bildungs-Akademie soll Menschen die notwendigen Kompetenzen vermitteln, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, formulierte Huber als Erwartung an das Bildungsangebot der Johannes-Diakonie. Wie diese Herausforderungen aussehen, wurde beim anschließenden Vortrag von Professor Dr. Johannes Eurich, Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts der Universität Heidelberg, deutlich. Vom allgemeinen Trend zur Digitalisierung und der Industrie 4.0 schlug er den Bogen zu den Veränderungen, die durch diese technische Revolution an diakonische Einrichtungen soziale Dienstleister insgesamt herangetragen werden. Zwar ist der 24 Stunden tätige Pflegeroboter tatsächlich noch Zukunftsmusik. Doch smarte Assistenzsysteme, die etwa Senioren oder Menschen mit Behinderung im Alltag unterstützen, sind schon Wirklichkeit.
Ebenso gibt es bereits Onlineportale, die Hilfe für einfache Unterstützungsleistungen vermitteln, wie Eurich mit mehreren Beispielen veranschaulichte. Bildungseinrichtungen komme in diesem Prozess eine besondere Verantwortung zu, denn: „Lebenslanges Lernen und Fortbildung werden immer wichtiger“, wie Eurich betonte. Nicht nur um die neue technische Lösungen zu beherrschen, sondern auch um den digitalen Wandel so zu gestalten, dass Ethik und Mitmenschlichkeit nicht auf der Strecke bleiben. Gerade für soziale Dienste gelte: „Die neue Technik muss Betroffenen und Fachkräften helfen.“Für einen überraschenden komödiantischen Schwenk sorgte an dieser Stelle die Kabarettistin Roswitha Scherer-Gehrig. In ihrer Rolle als „Fräulein Rita Sauerstein“ übernahm sie aus dem Publikum heraus kurzerhand die Regie der Veranstaltung. Mit einer schonungslos trockenen Bildungsbilanz nahm sie das Publikum schnell für sich ein und beschloss den Abend mit einem interaktiven Klassik-Potpourri, bei dem alle Gäste zeigen konnten, wie viel Schiller in ihnen steckt.