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Heidelberg – Krebssterblichkeit in Baden-Württemberg

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) – Berücksichtigt man, dass die Menschen heute im Durchschnitt viel älter
werden als noch vor 20 Jahren, so geht seit Jahren die Krebssterblichkeit
überall in Deutschland zurück. Der aktuelle Bericht des am Deutschen
Krebsforschungszentrum angesiedelten Epidemiologischen Krebsregisters
Baden-Württemberg gibt Auskunft über die Krebssterblichkeit im drittgrößten
Bundesland. Die Daten zeigen, dass in Baden-Württemberg bei einigen
Krebsarten, etwa bei Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und Speiseröhrenkrebs, die
Sterberaten deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts liegen. Insgesamt ist
die Krebsmortalität jedoch bei vielen Krebsarten nahezu identisch mit der in
Deutschland insgesamt.

Der aktuelle Bericht des Epidemiologischen Krebsregisters Baden-Württemberg
stellt für 23 Krebsarten die zeitliche Entwicklung der Krebssterblichkeit
zwischen 1970 und 2015 für dieses Bundesland dar und vergleicht sie mit der
Entwicklung in Deutschland.

“Die Mortalität ist ein wichtiger Aspekt der Krebslandschaft eines Landes.
Die Anzahl der an den verschiedenen Krebsarten verstorbenen Personen in
einem bestimmten Zeitraum gibt Auskunft über ganz elementare Fragen”,
erklärt Volker Arndt, der das Epidemiologische Krebsregister (EKR)
Baden-Württemberg am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg
leitet. “Wir lernen daraus, welche Krebsarten am häufigsten zum Tode führen
und bei welchen die Sterblichkeit zu- oder abnimmt. Diese Informationen
spiegeln nicht nur die Erfolge verbesserter Präventions-, Diagnose- und
Therapiemöglichkeiten wieder. Sie können auch wichtige Hinweise für die
Krebsursachenforschung oder für gesundheitspolitische Entscheidungen
liefern.”

Wie in Gesamtdeutschland ist Krebs in Baden-Württemberg nach den
Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache und
verantwortlich für etwa ein Viertel aller Todesfälle. Lungenkrebs ist mit
Abstand die häufigste Krebstodesursache bei Männern: Für das Jahr 2015 sind
etwa ein Viertel aller Krebssterbefälle bei Männern auf Lungenkrebs
zurückzuführen, darauf folgen Darm- und Prostatakrebs. Bei Frauen ist
Brustkrebs die häufigste Krebstodesurasche, gefolgt von Lungen- und
Darmkrebs. Rund die Hälfte aller Krebstodesfälle geht auf das Konto dieser
jeweils drei häufigsten Krebsarten.

Zwar ergibt sich aus den absoluten Zahlen über den analysierten Zeitraum
eine ansteigende Tendenz für tödlich verlaufende Krebserkrankungen, dies ist
allerdings vor allem auf den größer werdenden Anteil älterer Menschen in der
Bevölkerung zurückzuführen. Wenn man die Effekte der demographischen
Alterung herausrechnet, ist eine rückläufige Mortalitätsrate für Krebs
insgesamt sowie für die meisten der betrachteten Krebsarten zu verzeichnen.
So sind die Sterberaten bei bösartigen Neubildungen an Magen, Darm,
Gallenblase, Brust, Gebärmutterkörper, Eierstöcken, Prostata, Hoden,
Harnblase, Schilddrüse sowie bei Hodgkin-Lymphomen, Non-Hodgkin-Lymphomen
und Leukämien gesunken. Nahezu unverändert zeigen sich die Daten für
Leberkrebs und für das maligne Melanom.

Betrachtet man die Daten geschlechtsbezogen, gehen im zeitlichen Verlauf die
altersstandardisierten Mortalitätsraten bei Frauen für Krebs insgesamt über
den beobachteten Zeitraum kontinuierlich zurück. Für Männer ist nach einem
zunächst weitgehend konstanten Verlauf erst seit etwa Anfang der 1990er
Jahre ebenfalls ein Rückgang zu beobachten.

Von diesem Gesamtbild unterscheiden sich einzig die Daten für Lungenkrebs:
Bei Frauen zeigt sich hier ein deutlicher Anstieg der Mortalität, während
sie bei Männern rückläufig ist. “Beide Trends hängen vermutlich mit dem
unterschiedlichen Rauchverhalten zusammen. Während immer weniger Männer
rauchen, stieg der Anteil an Raucherinnen in den vergangenen Jahrzehnten an.
Dementsprechend ist auch bei anderen mit Tabakkonsum assoziierten
Krebsarten, wie Krebs in Mundhöhle, Rachen oder Speiseröhre sowie
Harnblasenkrebs, ein Rückgang der Mortalitätsraten bei Männern und
gleichzeitig ein leichter Anstieg bei Frauen eingetreten”, führt Volker
Arndt aus.

Bei den Krebsarten, die in Zusammenhang mit Rauchen stehen, liegen die
standardisierten Sterberaten in Baden-Württemberg um 20 bis 33 Prozent
niedriger als auf Bundesebene. Dies schlägt auch auf die Krebsmortalität
insgesamt durch, so dass sie über alle Krebsentitäten hinweg für Männer um
13,5 Prozent und für Frauen um 7,2 Prozent niedriger liegt. “Dieser
erfreuliche Befund lässt sich auf die niedrigere Raucherquote in
Baden-Württemberg gegenüber dem Bundesdurchschnitt zurückführen”, erklärt
der EKR-Leiter.

Das Epidemiologische Krebsregister Baden-Württemberg ist Teil des
Krebsregisters Baden-Württemberg. Es wird finanziert durch das Ministerium
für Soziales und Integration Baden-Württemberg.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes
(KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die
Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg
hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die
Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben
universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter
Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums
ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in
der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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