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Heidelberg – Konversion Südstadt: Sieger des Wettbewerbs „Der andere Park“ kommt aus Zürich: Arbeit von Studio Vulkan mit Leitlinie Park der Begegnung – Ausstellung aller Arbeiten im Dezernat 16

Visualisierung des Büros Studio Vulkan für den Paradeplatz
Visualisierung des Büros Studio Vulkan für den Paradeplatz. Foto: Studio Vulkan, Zürich

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Im Herzen des neuen Stadtquartiers in der Südstadt wird ein besonderes Ensemble von hochwertigen Grün- und Freiflächen entstehen – und nun steht auch fest, welcher Entwurf dafür die Grundlage bilden soll. Am Freitagabend zeichnete eine Jury unter Vorsitz von Prof. Undine Giseke (TU Berlin) einstimmig die Arbeit des Büros Studio Vulkan aus Zürich mit dem 1. Preis im Verfahren „Der andere Park“ aus. Der 2. Preis geht an bbz Landschaftsarchitekten (Berlin), Platz 3 vergab die Jury an das Team von Ecosistema Urbano aus Madrid. Die Stadt Heidelberg wird mit allen drei Preisträgerarbeiten nun in Verhandlungen treten und danach dem Gemeinderat einen Vorschlag zur Umsetzung machen.

Der einst militärische Ort soll in den kommenden Jahren einen völlig neuen Charakter bekommen – dank seiner besonderen Grün- und Freiflächen und mehrerer Orte des Wissens, die sich in dem Areal befinden. Das ist der Grundgedanke für die Entwicklung des Gebiets, das sich vom künftigen Standort des Karlstorbahnhofs im Westen des Areals über den Paradeplatz bis zum zentralen Park rund um die Kommandantur (künftiges Mark-Twain-Center) und das Bürgerzentrum in der Chapel zieht. Die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung IBA hatten dafür das zweistufige Wettbewerbsverfahren „Der andere Park“ ausgelobt. Bei der Bürgerbeteiligung stand die Jury über mehrere Planungsphasen hinweg in engem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der künftigen Anrainer, der Bürgerschaft sowie der Kinder und Jugendlichen der umliegenden Schulen. Das Vorhaben sowie die Instandsetzung der Kommandantur werden im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit insgesamt 5,9 Millionen Euro gefördert.

Kernpunkte des Siegerentwurfs

Der nun feststehende Siegerentwurf des Büros Studio Vulkan aus Zürich hat als Leitlinie einen „Park der Begegnung“ formuliert. Der Park solle Dialoge zwischen der vielfältigen, heterogenen Nutzerschaft fördern. „Kreativität trifft auf Forschung, der Alltag auf das Besondere, Quartierbewohner auf Besucher. Der Park ist pragmatisch und romantisch zugleich: Ein funktionales, belebendes und dynamisches Straßennetz wird von poetischen und atmosphärischen Orten durchwoben“, schreiben die Planer. Jeder Ort biete eine spezifische, fantastische und reichhaltige Welt von Nutzungen und Begegnungen.

„Das Kasernenareal hat die Südstadt geteilt. Mit diesem Ergebnis können wir die Stadt nun wieder zusammennähen und einen Ort mit neuer Identität schaffen. Der Entwurf von Studio Vulkan schafft ein prägendes Gesicht durch einen rötlich eingefärbten Oberflächenbelag und er weist den großen Plätzen – insbesondere dem Paradeplatz, auf dem von Fußballspielen bis Filmfestival alles möglich ist – spannende Nutzungsideen zu“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

„Begegnung und Kommunikation schafft Wissen. Daher passt dieser Entwurf wunderbar zu unserem IBA-Titel ‚Wissen schafft Stadt‘. Die Arbeit verbindet den Respekt vor dem historischen Ort mit einer leichten, flirrenden und sympathischen Zukunftsperspektive. Und er lässt genügend Spielraum, damit ihn sich die künftigen Nutzer erfolgreich aneignen können“, erklärte der Geschäftsführende Direktor der Internationalen Bauausstellung Heidelberg, Prof. Michael Braum.

Platznutzungen, Gestaltungsideen und Verkehrsgrundsätze

Oberflächenbelag: Eine optische Besonderheit beim Oberflächenbelag nennen die Planer „Das Netz“. Es soll als „Förderband, Aufenthalts- und Begegnungsort“ zugleich dienen und sich durch das ganze Areal ziehen. Der Belag aus Recyclingbeton soll eine leichte rötliche Einfärbung bekommen und sich so als eine Art Kit durch das Gebiet ziehen. In dieses verbindende Netz sollen die unterschiedlichen Orte des Wissens und zentralen Plätze eingewoben sein.

Plätze: Der Paradeplatz wird im Siegerentwurf „Forum“ genannt. Er sieht mehrere kreisartige Räume vor. Im inneren Kreis wird eine dem bisherigen Belag ähnliche Oberfläche vorgeschlagen und es ist Platz für große und kleine Veranstaltungen. Im weiteren Verlauf wird der Platz aber grün mit einer Liegewiese, Bäumen und Wasserspielen. Den Platz vor dem künftigen Karlstorbahnhof im Westen sehen die Planer als einen „Kulturmarkt“, der besonders auf das benachbarte Kreativwirtschaftszentrum eingehen soll. Tagsüber ist die Fläche als Parkplatz denkbar, abends und am Wochenende als Bühne, Markt und Schaufenster des Quartiers. Der kleine Platz vor dem markanten Torhaus an der Römerstraße soll als „Vitrine“ dienen, wo mit der alten Funktion als Ort der Zugangskontrolle gespielt wird – so könnten alte Überwachungskameras zu Vogelnisthöhlen umgenutzt werden.

Bürgerpark/Chapel: Der Bürgerpark wird als Ensemble über die Römerstraße hinweg konzipiert – weshalb der Straßenraum zwischen Park und Chapel (Bürgerzentrum) ebenfalls eine farbige Prägung erhalten soll, um den Übergang deutlich zu signalisieren. Auf der Westseite der Römerstraße soll die bestehende Grünfläche rund um Kommandantur (künftiges Mark Twain Center) und Eddy-House um den heutigen Checkpoint-Bereich erweitert werden. Dort sollen abwechslungsreiche Spielflächen entstehen, zu deren Gestaltung nochmal eine separate Bürgerbeteiligung vorgeschlagen wird. Im Eddy-House schlagen die Planer ein Café mit Außenbewirtschaftung vor.

Römerstraße: Der Querschnitt der Römerstraße soll optimiert werden, um die Trennwirkung zu minimieren und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Neben zwei Fahrspuren pro Richtung ist auf geräumigen Bürgersteigen ausreichend Platz für Fußgänger und einen Radweg geplant. Der Teil der Außenmauer (Römerstraße Westseite), der unter Denkmalschutz steht, soll als offene Pergola umgestaltet und begrünt werden. Zudem ist eine Baumreihe in der Straßenmitte zwischen Torhaus und Chapel angedacht, die diesem Bereich einen besonderen Charakter verleihen soll.

Ausstellung der Arbeiten bis zum 10. Februar und zur Ansicht im Internet

Am Samstag, 27. Januar wurde direkt eine Ausstellung aller Entwurfsbeiträge offiziell eröffnet. Die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) zeigen die Arbeiten im Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16, 69115 Heidelberg noch bis zum 10. Februar. Öffnungszeiten sind montags bis freitags 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen werden am Dienstag, 30. Januar, Mittwoch, 31. Januar, Montag, 5. Februar, Dienstag, 6. Februar, und Donnerstag, 8. Februar, jeweils um 17 Uhr angeboten. Alle Entwürfe sind zudem auf www.heidelberg.de einzusehen.

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