Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Im Heidelberger Stadtgebiet wird erstmals der Stickstoffdioxid-Grenzwert flächendeckend eingehalten. Die baden-württembergische Landesanstalt für Umwelt (LUBW) hat am Dienstag, 23. Januar 2018, darüber informiert, dass im Jahr 2017 der NO2-Jahresmittelwert an der Messstelle in der Mittermaierstraße in Bergheim – dem höchstbelasteten Straßenabschnitt in Heidelberg – bei 39 Mikrogramm pro Quadratmeter liegt – und damit unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm.
Das aktuelle Messergebnis zeigt, dass die Anstrengungen der Stadt Heidelberg zur Luftreinhaltung greifen. Der eingeschlagene Weg ist demnach erfolgreich, muss aber zwingend verstetigt werden, damit die Erfolge auch nachhaltig sind. Erforderlich sind daher weitere Projekte zum Umstieg auf emissionsfreie Antriebskonzepte, die bald umgesetzt werden müssen – beispielsweise E-Linienbusse und eine elektrifizierte städtische Fahrzeugflotte. Die Stadt Heidelberg arbeitet dafür aktuell mit den Städten Mannheim und Ludwigshafen an einem regionalen Masterplan. Ein entsprechender Förderbescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über insgesamt 570.000 Euro liegt seit Dezember 2017 vor.
Anreize zum Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität für die Bürgerschaft
Zur Reduzierung der Luftschadstoffe setzt die Stadt Heidelberg bereits Anreize zum Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität, verbessert das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und baut die Radverkehrsinfrastruktur aus. Die Stadt unterstützt beispielsweise mit dem Förderprogramm „Umweltfreundlich mobil“ den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr. Im Jahr 2017 haben 80 Heidelbergerinnen und Heidelberger ihr Auto abgemeldet und dafür gratis ein RNV-Jahresticket erhalten. Die Stadt hat zudem 50 Zuschüsse für ein umweltfreundliches Erdgas-, Hybrid- oder Elektrofahrzeug vergeben (www.heidelberg.de/foerderprogramm).
Grundsätzlich durchlüftet der Neckartalabwind Heidelberg und die großen Waldflächen senken die Schadstoffkonzentration. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2017 haben landesweit günstige meteorologische Verhältnisse die Schadstoffbelastung in der Luft gesenkt. Bei ungünstigeren meteorologischen Verhältnissen können zukünftige Grenzwertüberschreitungen in Heidelberg aber nicht ausgeschlossen werden.