Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Den Punktgewinn in Erlangen noch im Hinterkopf, aber die nächste Aufgabe fest im Blick. Die Eulen Ludwigshafen freuen sich auf die letzte Partie vor eigener Kulisse in diesem Jahr. Und die “Eberthölle” ist mit 2350 Zuschauern zum zweiten Mal in Folge schon vor dem Anpfiff ausverkauft. So dürfen sich die Handballfans am kommenden Donnerstag (18:30 Uhr, Friedrich-Eberthalle Ludwigshafen) wieder auf eine außergewöhnliche Atmosphäre freuen, wenn die Mannschaft von Trainer Ben Matschke auf den Tabellensiebten, den früheren Champions League- und DHB-Pokalsieger 2016, den ostdeutschen Traditionsclub SC Magdeburg trifft. Die Partie leiten die beiden Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschewski aus Berlin. “Wir freuen uns auf den SC Magdeburg. Gerade nach dem Punktgewinn am vergangenen Samstag sind wir hoch motiviert vor unserem treuen Publikum, wieder einmal alles zu geben”, sagt David. Schmitt. Der 24 Jahre alte Master-Student der Betriebswirtschaftslehre kann es kaum abwarten, wieder vor vollem Haus auf dem Spielfeld zu stehen. “Solch eine Kulisse ist schon etwas außergewöhnliches. Ich erinnere mich noch an meine erste Saison bei den Eulen, wo es schon etwas Besonderes war vor 1100 Zuschauern zu spielen”, erzählt Schmidt. “Und jetzt sind wir schon im Schnitt bei fast 2000, das zeigt, dass auch im Umfeld sich einiges bewegt und in der Geschäftsstelle gute Arbeit geleistet wird.”
Auch sportlich sieht Schmidt seine Mannschaft im Aufwind. “Der erste Auswärtspunkt noch vor dem Hinrunde war enorm wichtig, weil wir uns für den Aufwand endlich mal belohnen durften”, sagt der Blondschopf, der in diesen Tagen auch seine Klausuren an der Universität Mannheim schrieb. Im Herbst 2018 möchte er seinen Master in der Tasche haben. Seine Konzentration richtet er aber seit Tagen auf die Partie gegen den SC Magdeburg. “Wir wollen den Schwung aus Erlangen auch ins nächste Spiel mitnehmen und dann noch eine Schippe drauflegen”, sagt Schmidt. “Wir haben 50 Minuten überzeugt, jetzt wollen wir 60 Minuten überzeugen und bis zum Schluss die Partie offen gestalten, dann werden wir sehen, was dann möglich ist.” Entscheidend wird aber sein, dass der Sieben von Trainer Matschke fast keine technischen Fehler unterlaufen. In Erlangen waren es nur drei. Das war Bestwert in dieser Saison. “Wenn wir das schaffen, dann kommt die zweite Welle der Magdeburger nicht in die Gänge”. Denn dies und auch deren erste Welle wollen die Eulen verhindern. Denn dies könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.
“Wir wollen einfach da weitermachen, wo wir in Erlangen aufgehört haben”, sagt Trainer Ben Matschke. In der Abwehr bewiesen die Eulen, dass sie sich immer weiter ihrer Bestform nähern, dazu strahlte die Offensive deutlich mehr Torgefahr als zuletzt aus. Und dies trotz einigen personellen Ausfällen. Daran wird sich kaum etwas ändern. Neben Denni Djozic, Pascal Durak und Robin Egelhof, die bereits in Nürnberg nicht dabei waren, wird voraussichtlich jetzt auch Jan Remmlinger nicht zur Verfügung stehen. Der Einsatz von Patrick Weber ist weiterhin ungewiss. “Wir schauen nur auf uns und werden versuchen wieder alles zu geben. Die Jungs freuen sich wieder auf die Partie vor ausverkaufter Kulisse”, sagt Matschke.
An den SC Magdeburg haben die Eulen noch gute Erinnerungen. An der Börde zeigten sie zum Auftakt der Saison 2017/18 eine starke Leistung und ließen die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert nur schwer ins Spiel kommen. Damals saß David Schmidt wegen seines Muskelfaserrisses als Betreuer auf der Bank. Diesmal will er in das Spielgeschehen eingreifen und mithelfen, den nächsten Zähler einzufahren. Es wird aber keine einfache Angelegenheit, denn die Mannschaft von Trainer Wiegert ist seit drei Spielen ohne Niederlage und gewann vor eigener Kulisse gegen den TBV Lemgo und den TBV Stuttgart sowie beim VfL Gummersbach recht deutlich. Und mit 523 erzielten Toren stellt der SC Magdeburg den stärksten Angriff der Hinrunde. Ihre Siegesserie wollen die Bördestädter jetzt auch in Ludwigshafen fortsetzen. Ein Grund, weshalb die Gäste schon einen Tag zuvor anreisen und am Spieltag ihr Abschlusstraining in Viernheim absolvieren.
“Mit unseren Ansprüchen müssen wir bei den Eulen gewinnen. Aber im Vorbeilaufen wird das nicht gehen.”, ist sich SCM-Trainer Wiegert sicher. “Die 14 Tagen Pause nach dem Sieg gegen Gummersbach waren für unsere angeschlagene Spieler wie Zeljko Musa oder den sich mit einem Infekt plagenden Carlos Molina, wichtig, um gesund und fit zu werden.” Dabei lobt der Gästecoach zugleich die Zusammensetzung des Eulenkaders: “Bei Ludwigshafen haben Abwehrchef Dietrich und Torhüter Klier viele Jahre Bundesliga-Erfahrung und schon in mehreren Klubs gespielt. Ich glaube, 80 Prozent des Eulen-Kaders stand irgendwo schon einmal in Mannschaften der Rhein-Neckar Löwen. Die Jungs haben die Löwen-Schule mitgemacht. Sie werden schon versuchen, uns in ihrer eigenen Halle zu ärgern.”