Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Der aus dem Entwicklungsbeirat Konversion hervorgegangene Arbeitskreis Leitlinien Konversion begleitet bis auf weiteres die Entwicklung der Konversionsflächen in Heidelberg. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Dezember 2017 beschlossen. Zentrale Aufgabe wird dabei ein regelmäßiges qualitatives Leitlinienmonitoring sein. Dabei prüft der Arbeitskreis, ob die im Jahr 2012 aufgestellten Leitlinien bei der Entwicklung der Konversionsflächen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse des Monitorings werden jeweils dem Gemeinderat vorgelegt. Bei Entscheidungen im Bereich der Konversion, die von grundlegender Bedeutung sind, kann die Stadt Heidelberg darüber hinaus den Arbeitskreis beratend hinzuziehen.
Im Jahr 2012 hatte der Gemeinderat die Leitlinien Konversion verabschiedet – eine Art Wegweiser für die Entwicklung der Konversionsflächen. Enthalten waren damals 55 sektorale Handlungsziele – zu Handlungsbereichen wie zum Beispiel Wohnen, Infrastruktur, Freiräume, Wirtschaft oder Kultur. Der Arbeitskreis war sich in seinen jüngsten Beratungen einig, dass ein Großteil der 55 Handlungsziele in der bisherigen Entwicklung gut berücksichtigt worden seien. Es wurde aber auch die Frage aufgeworfen, welche Handlungsziele mit Blick auf die noch gestaltbaren Konversionsflächen Patrick Henry Village, Sickingenplatz und Airfield besonders in den Fokus gerückt werden sollen. Im Ergebnis hat der Arbeitskreis dafür 15 sektorale Handlungsziele ausgewählt, die vom Gemeinderat bestätigt wurden:
– „Weiße Flecken“ für heute (noch) unbekannte Nutzungen/Reserveflächen
– Anspruchsvolle Architektur und Raum für architektonische Experimente
– Förderung von Ökologie und Nachhaltigkeit
– Rückgewinnung, Qualifizierung, Sicherung und Vernetzung von Landwirtschaftsflächen, Grünflächen und Freiflächen
– Anschluss an das öffentliche Nahverkehrsnetz und Radverkehrssysteme
– Schaffung und Förderung von preiswertem Wohnraum
– Gestaltung lebendiger und starker Stadtquartiere/ Förderung einer Stadt der Begegnung und Kommunikation
– Entwicklung von Begegnungsmittelpunkten für alle Nutzer- und Altersgruppen mit Hilfe eines Quartiersmanagements
– Kultivierung einer vielfältigen Durchmischung von Wohnen, Kultur, Arbeit und Erholung
– Räume und Orte für Kirchen, Glaubensgemeinschaften und deren Einrichtungen sowie für interreligiösen Dialog
– Schaffung von Sport-, Erholungs- und Bewegungsflächen für alle Nutzer- und Altersgruppen
– Schaffung von preiswerten Räumen für (experimentelle) Kultur und Kulturangebote/-events
– Intensivierung der räumlichen Vernetzung
– Deckung, Sicherstellung und Erweiterung des Flächenbedarfs des lokalen mittelständischen Gewerbes
– Kreative Ökonomie vor allem bei Zwischennutzungen