Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Die letzten beiden Niederlagen war schmerzhaft. Dennoch sieht Eulen-Trainer Ben Matschke keinen Grund zur Resignation. “Wer hat von uns erwartet, dass wir gegen solche Mannschaften etwas holen?”, bleibt der 35 Jahre alte Pädagoge realistisch. “Sicherlich waren die Ergebnisse zu hoch, aber gerade nach solchen deutlichen Niederlagen kann die Mannschaft ihre Defizite noch besser als sonst erkennen”, sagt Matschke. So ließ er keine Gelegenheit aus, um in den vergangenen Trainingseinheiten die hohe Fehlerquote mit seinen Akteuren zu analysieren und aufzuarbeiten. Einen ersten Schritt in Sachen Leistungsstabilisierung und -steigerung wünscht sich Matschke bereits am kommenden Donnerstagabend, wenn seine Sieben bei der MT Melsungen (19.00 Uhr, Rothenbachhalle Kassel) antritt.
Dabei muss Matschke erstmals auf einige Akteure verzichten. Patrick Weber (Bauchmuskelzerrung) und Pascal Durak (Grippe) werden definitiv nicht dabei sein. Ob Spielmacher Alexander Feld (Steißbeinprellung) die Reise nach Nordhessen mitmacht, ist ebenso ungewiss. Dagegen kehrt Robin Egelhoff nach ausgestandener Erkrankung wieder in den Kader zurück. Vollständig genesen ist auch Denni Djozic, der auf der linken Außenbahn wieder etwas mehr Torgefahr ausstrahlen soll. Nicht ausgeschlossen ist, dass Pascal Kirchenbauer nach seinem erlittenen Kreuzbandriss erstmals wieder im Eulen-Kader stehen wird. “Ich freue mich, wenn jetzt die jüngeren Spieler wie Alexander Falk oder Pascal Bührer zu längeren Spielzeiten kommen und sich beweisen können. Sie haben sich diese Chance verdient”, meint Matschke.
Mit der MT Melsungen, die sich vor eigener Kulisse nur gegen die SG Flensburg-Handewitt geschlagen geben musste, erwartet die Eulen erneut eine “harte Nuss”. Dass die Mannschaft von Trainer Michael Roth ihre positive Bilanz fortsetzen möchte, versteht sich von selbst. “Wir werden die Eulen genauso wie jeden anderen Gegner ernst nehmen, da spielt der aktuelle Tabellenplatz keine Rolle”, sagt Roth und erinnert an die Partie beim HC Erlangen, wo seine Mannschaft nicht über ein Unentschieden hinaus kam. “Wir haben hier vor Augen geführt bekommen, dass es keine einfachen Spiele gibt. Unabhängig davon wollen wir gegen Friesenheim unter allen Umständen gewinnen. Unsere Abwehr inklusive der Torhüter steht ja schon sehr gut, aber im Angriff haben wir noch viel Luft nach oben. Da müssen wir einfach abgeklärter zu Werke gehen und die Chancen konzentrierter nutzen’, lautet Michael Allendorfs Einstimmung auf das Match gegen die “Eulen”. Die Nordhessen, die sich zu Beginn der Saison mit den Nationalspielern Julius Kühn, Tobias Reichmann und Finn Lemke verstärkt haben, gelten in der kommenden Partie als klarer Favorit.
Auch wenn die letzten Niederlagen bei der HSG Wetzlar und vor eigener Kulisse gegen SC DHfK Leipzig, Ben Matschke aufgrund der Art und Weise nicht gefallen haben, hat er die Gründe dafür inzwischen ausgemacht. “Die Qualität unseres Kaders ist schon niedriger als bei vielen anderen Mannschaften. Deshalb muss bei uns einfach alles passen, wenn wir dem Gegner auf Augenhöhe begegnen wollen. Und das geht nicht mit angeschlagenen Spielern”, begründet Matschke auch die zuletzt schwachen Leistungen einiger angeschlagenen Leistungsträger. So habe Patrick Weber zuletzt mehr gespielt als trainiert. Ein Grund, weshalb der Jura-Student in den kommenden beiden Partien nicht im Kader stehen wird. ,,Wir werden deshalb auch gegen Melsungen kein Risiko eingehen, so dass die angeschlagenen Spieler weiter genesen können, damit wir bald wieder nach deren Rückkehr eine höhere Trainingsqualität und eine bessere Spielqualität erreichen können”, so Matschke.