Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Ein Mann der klaren Worte: Nach der Niederlage bei der HSG Wetzlar sieht Jan Remmlinger seine Mannschaft keinesfalls am Boden zerstört. “Na klar, Siegen ist immer schöner, aber wir wissen, was wir dafür tun müssen”, sagt der 23 Jahre alte Spielmacher. Und die Hoffnung, dass wieder ein solcher Moment kommen wird, dass bei den Eulen wieder alles zum Besten laufen wird, haben Remmlinger und seine Kameraden nicht aufgegeben. Dafür arbeiten sie täglich mit viel Leidenschaft und Herzblut. “Wir haben immer eine Chance, egal, wie der Gegner heißt”, sagt der Schwabe. Eben mit dem Zusatz, “dass alles passen muss”, wenn die Mannschaft ihrem Gegner auf Augenhöhe begegnen möchte. Das ist auch das Ziel gegen den SC DHfK Leipzig. Die Sachsen sind am kommenden Donnerstag (19 Uhr) Gast in der Friedrich-Ebert-Halle. Die Partie leiten die beiden Unparteiischen Christian und Fabian vom Dorff aus Neuss.
Dass man sich mit Niederlagen nicht gerne beschäftigt, daraus macht Remmlinger kein Geheimnis. “Es ist aber wichtig zu erkennen, wo wir unsere Defizite hatten, um diese nicht mehr zu wiederholen”, betont der Student der Sportwissenschaften. Aus vergangenen Fehlern lernen und diese nicht mehr zuzulassen, das ist eine der Devisen, die Trainer Ben Matschke täglich seinen Jungs versucht zu vermitteln. Dass dies immer wieder passieren kann, das ist menschlich. Dennoch gelte es die Zahl der technischen Fehler einfach zu minimieren. Diese waren zuletzt wieder einmal zu hoch. Wenn dann noch die Mannschaft den vorgegebenen Plan ihres Trainers nicht mehr zu 100 Prozent verfolgt, dann haben Dietrich und Co. auch keine Chance, dem Gegner auf Augenhöhe zu begegnen. Das soll gegen den SC DHfK Leipzig wieder besser, als zuletzt gegen Wetzlar und Hannover gelingen. “Wir haben alles besprochen, es geht weiter und wir wollen wieder vor eigenem Publikum angreifen”, verspricht Remmlinger. Der Spielmacher setzt wieder auf die Unterstützung der eigenen Fans.
Neben der lautstarken Unterstützung von den Rängen weiß Remmlinger auch, dass neben dem Können auf dem Parkett auch das Quäntchen Glück dazu gehört, um die nächsten Punkte einzufahren. “Dies hatten wir zuletzt nicht.” Zusammen mit Alexander Feld will der Sportstudent, der in Friesenheim zusammen mit Pascal Bührer und Denni Djozic eine Wohngemeinschaft bildet, mit seinen Ideen die Wege zum Torerfolg gegen die Leipziger finden. “Ich bin mir sicher, dass alle von uns das Beste geben werden.” Remmlinger: “Wir haben es ja schon erlebt, was passieren muss, wenn wir die Punkte holen wollen.” Der Mannschaft fehlte zuletzt der Impuls, um dem Gegner auf Augenhöhe zu begegnen. Das störte Trainer Ben Matschke ganz besonders beim letzten Spiel in Wetzlar. “Darauf dürfen wir nicht hoffen. Diesen müssen wir uns einfach konsequent erarbeiten und nicht darauf warten”, sagt Matschke. Ein Grund, weshalb der Trainer auch in den letzten Tagen die Kommunikation mit seinen Spielern nochmals intensiviert hat.
“Wir müssen einfach mehr machen als andere. Bei uns reichen nicht 100 Prozent, sondern wir müssen 110 Prozent dafür geben, dass wir zumindest konkurrenzfähig sind. Dann haben wir noch lange nicht gewonnen”, sagt Matschke. Der Pädagoge hat längstens erkannt, dass seine Mannschaft ein perfektes Spiel benötigt, um überhaupt eine Möglichkeit zu haben, eine Partie offen zu gestalten. “Wenn wir dazu in der Lage sind, dann müssen wir uns vor keinem Gegner fürchten.” Das soll auch gegen den SC DHfK Leipzig gelingen. “Eine Mannschaft, die es geschafft hat, in den letzten drei bis vier Jahren eine Mentalität zu entwickeln, die sie in der Liga weit nach oben brachte”, zieht Matschke zugleich einen Vergleich mit der TSV Hannover-Burgdorf, die ihn vielmehr durch ihre individuelle Qualität überzeugte. “Es ist im Prinzip egal gegen wen wir spielen, bei uns muss wieder einmal alles passen.”