Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Anna-Freud-Schule BBS Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft Ludwigshafen) – Die berechtigte Klage am 17.11.2017 in der Rheinpfalz, dass in den Kitas in Ludwigshafen insgesamt 244 Erzieher-Stellen noch nicht besetzt sind, drückt sicherlich ein großes Dilemma und ein enormes Problem für die betroffenen Kinder und Eltern aus. Die Anna-Freud-Schule hat bereits jetzt eine hohe Ausbildungsquote im Erzieherbereich und nimmt sich diesem gesellschaftlichen Problem in der Stadt Ludwigshafen und auch in der Region nachhaltig an. Sie hat als Schule in ihren Möglichkeiten in der Fachschule für Sozialpädagogik das Verhältnis von Vollzeitausbildung auf Teilzeitausbildung verändert. Folge: Mit Unterstützung der ADD konnte die Anna-Freud-Schule die Ausbildungszahlen für die Erzieher auf eine historisch noch nie dagewesene Zahl von 472 Fachschülern im Schuljahr 2017-18 steigern. Damit erhalten allein 38,3 % der Schüler an der Anna-Freud-Schule in dem Bildungsgang Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieher) ihren Unterricht an der Hochfeldschule. In dem Bereich der Höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz werden gegenwärtig auch noch 147 Berufsfachschüler ausgebildet, so dass diese mehrheitlich nach ihrem Abschluss auch nochmals potentielle Bewerber in der Fachschule für Sozialpädagogik sind. Damit befinden sich im laufenden Schuljahr 619 Schüler in der schulischen Ausbildung, die für den Erzieherberuf zukünftig zur Verfügung stehen könnten, das sind ca. 50% der Schüler der Anna-Freud-Schule.
Die Ausbildungssteigerung an der Anna-Freud-Schule auf 472 Fachschüler war nur möglich, weil die Schulleitung die Anzahl der Teilzeiterzieherklassen in der Hochfeldschule auf neun Klassen erhöhte, ohne dass zusätzlicher Raum von dem Schulträger Stadt Ludwigshafen zur Verfügung gestellt wurde. Die Anna-Freud-Schule bekam von der ADD in den letzten Jahren die notwendigen Studienräte(innen) mit den Fächern Pädagogik, Sozialpädagogik und Psychologie zugewiesen. Eine weitere quantitative Ausweitung der Fachschule für Sozialpädagogik und der Höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz scheitert gegenwärtig einerseits an den gegebenen Raumproblemen der Anna-Freud-Schule, andererseits aber auch an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern. Viele Bewerberinnen und Bewerber erfüllen einfach die rechtlichen Eingangsvoraussetzungen nicht.
Die in dem Artikel der Rheinpfalz „Viele Kinder, wenig Platz“ geforderte zusätzliche qualitative Verbesserung in den Kitas findet auch bei der Anna-Freud-Schule ihren pädagogischen Niederschlag in der Fachschulbildung. Von daher begrüßt die Anna-Freud-Schule die politische Forderung, dass „es in den Einrichtungen nicht nur um Betreuung, sondern auch um Bildung und Förderung der Kinder gehe (Rheinpfalz, 17.11.2017)“. Damit sich von den Sozialassistenten noch mehr für die Erzieherausbildung interessieren bzw. von den ausgebildeten Erziehern noch mehr ihre Kompetenz in den Ludwigshafener Kindertagesstätten einbringen, dazu muss die Politik an anderen Stellschrauben drehen. Sie muss mit dafür sorgen, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen weiterhin verbessern, sie muss sich dafür einsetzen, dass die Arbeitsentgelte der Erzieher steigen und sie muss insbesondere dafür sorgen, dass die Attraktivität und die Reputation des Erzieherberufes in der Öffentlichkeit zukünftig deutlich besser wird.