Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar. Am vergangenen Samstag unterlagen Kirchheims zuvor ungeschlagene Rollstuhlbasketballer im Spitzenspiel der 2. Bundesliga Süd den Roller Bulls St. Vith am Ende deutlich mit 76:53. Das bittere Endergebnis für die Kurpfälzer spiegelt aber nur bedingt den Spielverlauf wider, denn die Neckarstädter konnten den Bulls über drei Viertel des Spiels durchaus Paroli bieten und waren lange Zeit alles andere als chancenlos. Der Liga-Kracher der erstplatzierten Belgier gegen die zweitplatzierten Nordbadener nahm von Beginn voll an Fahrt auf. Mit 16:19 gewannen die Rolling Chocolate überraschend das 1. Viertel und das nach einem ärgerlichen 7:0-Kaltstart. Bis zum Seitenwechsel schenkten sich beide Teams weiterhin nichts. Die Gäste vom Neckar agierten meist aus einer stabilen Zonenverteidigung heraus und hielten das Spiel damit offen. Der baumlange belgische Center Nazif Comor, aktueller Topscorer der Liga, musste sich jeden seiner 17 Punkte hart erarbeiten. Bei den Chocolate hielten vor allem Center Ralf Schwarz (18 Pkt.) und der aus der Distanz überragend treffende Viktor Hammerschmidt (16 Pkt.) offensiv dagegen. Zur Halbzeit stand es 36:34 für die Roller Bulls.
Im 3. Viertel änderte sich wenig, nur die Gangart wurde noch härter. Beide Mannschaften versuchten sich mit einer aggressiven Press-Verteidigung einen kleinen Vorteil zu verschaffen, doch das Spiel blieb weiter eng und hart umkämpft (51:48). Im Entscheidungs-Viertel erwischten die Roller Bulls einen Traumstart (8:1-Run). Angestachelt vom ohrenbetäubenden belgischen Publikum, spielten sich die Bulls fortan in einen wahren Rausch und ließen den Kurpfälzer nicht den Hauch einer Chance nochmal zurück ins Spiel zu finden. Am Ende gewann der Favorit vom Rande der Ardennen deutlich mit 76:53 und ist damit nun das einzige noch ungeschlagene Team der 2. Bundesliga Süd während die Neckarstädter, trotz der klaren Niederlage, Rang 2 behaupteten. „Das letzte Viertel war eine Lehrstunde in Sachen Rollstuhlbasketball für uns.
Aus der Videoanalyse können wir jede Menge ziehen, damit uns so etwas nicht noch einmal widerfährt. Dennoch bin ich sehr stolz auf mein Team, das im Topspiel auf fremden Parkett und vor einer mehr als beeindruckenden Fan-Kulisse beim klaren Aufstiegsfavoriten Nr. 1 lange auf Augenhöhe agiert hat. Auch die nun kommenden Spiele vor Weihnachten werden alles andere als einfach und wir müssen weiterhin im Training alles in die Waagschale werfen, um unser Spiel stetig weiterzuentwickeln und defensiv für noch mehr Stabilität zu sorgen“, war das Statement von Chocolate-Trainerin Christa Weber nach der ersten, am Ende leider viel zu hohen Niederlage ihrer Chocolate in der 2. Bundesliga Süd 17/18.
Punkteauswertung Rolling Chocolate Heidelberg vs. Roller Bulls St. Vith:
Für Heidelberg spielten: Schwarz 18, Hammerschmidt 16, Westermann 8, Weber 7, Ernst 4, Naggay, Savluk, Scherke.
Für St. Vith spielten: Comor 17, Wato 17, Nulens 16, Saadi 12, Minten 4, Offermann 4, Pho 4, Bukkers 2, Hulsmans, Veithen.
Aktuelle Tabelle der 2.Bundesliga Süd:
Team Pkte Körbe +/- Sp
1. Roller Bulls Ostbelgien 10 : 0 371 : 266 105 5
2. SGK Rolling Chocolate 1 8 : 2 339 : 292 47 5
3. Lahn Dill Skywheelers 1 6 : 4 279 : 261 18 5
4. RSV Basket Salzburg 1 4 : 6 319 : 286 33 5
5. Sabres Ulm 1 2 : 8 271 : 270 1 5
6. Lux Rollers 1 0 : 10 182 : 386 -204 5
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