Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar. „Wir begeistern Mädchen und Jungen für ihren Körper!“- Mit einer „Aufklärung der anderen Art“ bietet das „My Fertility Matters“ (MFM)-Programm Work-Shops zur Sexualerziehung an. Viele Mädchen und Jungen erleben den Beginn ihrer Pubertät unsicher und mit Scham, ihre Eltern sehen vor allem die Gefahren, die mit der Geschlechtsreife auf ihre Kinder zukommen. MFM setzt dem bewährt seit mehr als 15 Jahren Stolz, Staunen und Wissen um eine ganzheitliche Sexualerziehung entgegen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes wird Mädchen und Jungen vermittelt, wie wertvoll sie in ihrem Dasein sind.
Das Bistum Speyer hat zum 1. August 2017 mit MFM Deutschland e. V. einen Vertrag abgeschlossen, damit nun auch im Bistum Speyer eine MFM-Zentrale zur Koordination der Kurse ihre Arbeit aufnehmen kann. Nach einer Projektphase im diözesaneigenen Programm „wertvoll-aufgeklärt“ wird MFM nun eine eigene Säule des kirchlichen Angebotes zur Sexualerziehung. Unterstützt durch die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind können Schulen Zuschüsse erhalten, damit in Schulen im Bistum in den Klassen 4 bis 10 MFM-Work-Shops stattfinden können.
Generalvikar Dr. Franz Jung erklärte bei einem ersten Treffen als MFM-Zentrale: „Die positive Auseinandersetzung mit der Körperlichkeit ist eine drängende Aufgabe.“ Er betonte, dass die Arbeit von Caritas und MFM von Seiten des Bistums sehr geschätzt werden. Ansprechpartnerinnen im Bistum Speyer sind die MFM-Koordinatorin Alexandra Dellwo-Monzel, Kaiserslautern, und Oberschulrätin i. K. Dr. Irina Kreusch.
„Ich war erstaunt, wie wenig ich damals selbst tatsächlich über die Vorgänge in meinem Körper Bescheid wusste“ berichtet die Münchner Ärztin Elisabeth Raith-Paula, die vor mehr als 30 Jahren ihre Dissertation über die Natürliche Familienplanung und Körperselbstbeobachtung der Frau schrieb. Und sie war bestürzt, wie wenig Wertschätzung die meisten ihrem Körper und seinem Fortpflanzungspotential entgegen bringen. Um das zu ändern, initiierte sie 1999 das MFM-Programm. „Die Vermittlung von biologischem Faktenwissen alleine genügt nicht! Wir müssen das Herz der Mädchen und Jungen – und auch der Erwachsenen – berühren, denn Wertschätzung ist Herzenssache! So lautet der Leitgedanke des MFM-Programms: „Nur was ich schätze, kann ich schützen!“
Der gemeinnützige Verein MFM Deutschland e. V ist seit 2012 Träger des MFM-Programms und hat sich zum Ziel gesetzt, „Menschen in allen Lebensphasen durch Workshop-Angebote dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu ihrem Körper zu finden“. Das Hauptangebot ist ein Workshop für Mädchen und Jungen am Beginn der Pubertät („Zyklusshow“ und „Agenten auf dem Weg“). Voraus geht immer ein Vortrag für die Eltern. In phantasievollen Rollenspielen und mit vielen bunten Materialien werden die 10-12jährigen Mädchen und Jungen in geschlechtsgetrennten Gruppen auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Geheimnisse ihres Körpers geschickt. Die Kinder erfahren: „Mein Körper ist ein Schatz“!
Durch Mundpropaganda und Weiterempfehlung von Eltern und Schulen ist das MFM-Programm inzwischen zum größten sexualpädagogischen Präventionsprojekt in Deutschland herangewachsen. Dazu gehört neu nun auch das Bistum Speyer. Mit 330 aktiven Referentinnen und Referenten werden jährlich mehr als 70.000 Teilnehmer in etwa 5.000 Veranstaltungen erreicht. Verschiedene Partnerorganisationen im Ausland haben das Erfolgskonzept inzwischen übernommen, u.a. in der Schweiz, in Österreich, Ungarn, Frankreich, Belgien, England und China.
Weitere Infos unter: www.mfm-programm.de www.wertvoll-aufgeklaert.de
Kontakt: Alexandra Dellwo-Monzel, mfm@bistum-speyer.de, Tel. 0151 – 14 88 00 40