Weinheim / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar. Nur mit heftiger Kritik und mit der „Faust in der Tasche“ hat der Weinheimer Gemeinderat am Mittwochabend der deutlichen Erhöhung der Planungskosten für den Ausbau des Hauptbahnhofs zugestimmt. Am Ratstisch war unter anderem von einem „Planungschaos“ bei der Bahn AG oder von „Salamitaktik“ die Rede. „Wir fühlen uns ausgeliefert“, wurde kritisiert und einmal fiel sogar der Vorwurf: „Das ist Terror eines Monopolisten.“
Was die Stadträtinnen und Stadträte so erzürnte, war die Mitteilung der Bahn, dass sich die Planungskosten von einmal 1,5 Millionen Euro auf 2,34 Millionen Euro erhöht haben – somit auch der kommunale Anteil von 760 000 Euro auf 1,17 Millionen.
Im Gemeinderat wurde zwischenzeitlich sogar diskutiert, ob man die Zahlung verweigern und stattdessen einen Rechtsstreit in Kauf nehmen sollte. Oberbürgermeister Heiner Bernhard hieb in dieselbe Kerbe: „Ich freue mich schon auf die Eröffnungsfeier und auf die Reaktionen auf meine Rede“, kündigte er klare Worte an. Der Weinheimer Hauptbahnhof ist im Zuge des Ausbaus, unter anderem zur S-Bahn-Ertüchtigung und zur Barrierefreiheit, seit zwei Jahren eine Baustelle. Ursprünglich war Juli 2016 als Einweihungstermin vorgesehen. Dann gab es Verzögerungen und Verteuerungen.
Erst nachdem Oberbürgermeister Heiner Bernhard persönlich an die Konzernspitze der Deutschen Bahn geschrieben hat, wurde der Stadt jetzt eine Fertigstellung des Ausbaus bis Ende des Jahres zugesichert.
Quelle:Stadtverwaltung Weinheim