Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) -Durch Veranstaltungen, Vorträge und Workshops geben wir(Stolpersteine e.V.) Einblicke in die Geschichte verfolgter Juden und politisch Aktiver, die in der NS-Diktatur verfolgt wurden. Wir laden Nachbarn und Interessierte aktiv zur Recherche ein und knüpfen so ein Band von der Geschichte hin zur heutigen Zeit. Dieses Projekt soll in anderen Stadtteilen wiederholt und ausgebaut werden. Mit unserem Nachbarschaftsprojekt gehen wir neue Wege in der Gedenkarbeit. Wir bieten Vorträge, Filmvorführungen und Workshops ergänzen die „Spurensuche vor der Haustür“.
“Stolperstein – Was geht mich dieses Schicksal an?” Ausstellung vom 10. November bis zum 3. Dezember 2017. Das Projekt Lisztstraße 176: Im Haus Lisztstraße 176 lebten Menschen, die in der NS Diktatur zu Opfern wurden. Die heutigen Bewohner und Nachbarn wissen nichts über diese Menschen und ihr Schicksal. Diese Schicksale wieder in das heutige Bewusstsein zu heben, haben wir uns mit diesem Projekt zur Aufgabe gemacht. Wie aus geachteten Nachbarn Feinde und verachtenswerte Menschen gemacht wurden, die verfolgt wurden und fliehen mussten, ist Ziel unseres Stadtteilprojektes „Building memories“. Wir gehen diesen Schicksalen nach und forschen buchstäblich vor der Haustür.
Vortrag
›Weinbetrüger-Strafprozesse gegen Mainzer jüdische Weinhändler und ihre Folgen‹
Dr. Tilmann Krach, Formum Anwaltsgeschichte,
Die Brüder Richard und Willi Blum wurden 1938 in einem Schauprozess vor dem Mainzer Landgericht zu Haftstrafen wegen angeblicher Verstöße gegen das Weingesetz verurteilt. An ihrem Beispiel wird aufgezeigt, warum und mit welchen Folgen die NS-Propaganda Weinhändler jüdischer Herkunft ins Visier nahm, welche Rolle die Strafjustiz dabei spielte und wie diejenigen, denen die Flucht aus Deutschland noch rechtzeitig gelang, nach dem Krieg um eine Entschädigung kämpfen mussten.