Hochdorf / Metropolregion Rhein-Neckar.
Große Ernüchterung beim TV Hochdorf: Die Pfalzbiber haben ihr Auswärtsspiel an Allerheiligen bei HBW Balingen/Weilstetten II deutlich mit 20:29 verloren. Bester Werfer der Mannschaft war, wie bereits am Samstag, Vincent Klug, der sechs Treffer erzielte.
Wie schon nach der 18:20-Heimniederlage am vorherigen Samstag gegen den TuS Fürstenfeldbruck war Trainer Stefan Bullacher enttäuscht. Dieses Mal jedoch nicht, weil seine Mannschaft es nicht schaffte, sich zu belohnen, sondern enttäuscht aufgrund der gezeigten Leistung. Denn nach solidem ersten Durchgang ließen sich die Hochdorfer von den Gastgebern regelrecht überrollen und spielten, zum ersten Mal seit Eintreten der Verletztenmisere, wie ein echtes Schlusslicht.
Dabei ging es eigentlich ganz gut los. Zwar erwischte Balingen den besseren Start und lag nach knapp zehn Minuten mit 4:1 in Führung, doch daraufhin rehabilitierten sich die Grün-Weißen und konnten offensiv wie defensiv Akzente setzen. Gerade gegen die Wurfgewalt von Arne Ruf waren die Gastgeber mehrmals machtlos. Ruf bekam später noch Unterstützung vom eingewechselten Vincent Klug, der im Angriff immer besser in Fahrt kommt.
In der Verteidigung waren die Pfalzbiber jedoch von Anfang an immer einen Schritt zu spät. Der quirlige Mittelmann Jan Bitzer bereitete den Vorderpfälzern über die komplette Spieldauer hinweg massive Probleme; die beiden Halb-Angreifer Lukas Saueressig, siebtbester Werfer der Liga, und Sascha Ilitsch, letztes Jahr noch Bundesligaspieler, waren oftmals die Nutznießer, wenn Bitzer nicht sogar selbst traf oder einen Siebenmeter herausholte.
Bis zur 25. Minute blieben die Pfalzbiber vor allem deshalb im Spiel, weil in der Offensive einiges mehr funktionierte als noch in den Spielen zuvor und hinter der löchrigen Defensive immerhin noch ein wieder stark aufgelegter Lennart Schulte stand, der es gemeinsam mit seinem Partner Sebastian Bachmann auf passable 15 Paraden bringen sollte.
Ab der angesprochenen 25. Minute ging es für die Pfalzbiber dann aber stetig bergab. Nikola Sorda markierte noch das 11:11, doch bis zur Halbzeit sollte der HBW noch dreimal erfolgreich sein und diesen Lauf nach dem Seitenwechsel mit abermals drei Toren in Serie sogar noch ausbauen. Der TVH war zwar zwischenzeitlich nochmal in Person von Daniel Lanninger zu einem Torerfolg gekommen, doch Balingen ließ sich nun nicht mehr aufhalten. Im Stile einer Spitzenmannschaft zogen die Gastgeber Tor um Tor davon, während die Hochdorfer sich unaufmerksam, zu langsam und in einigen Phasen sogar dilettantisch präsentierten.
Das 19:12 nach 40 Minuten war schon so etwas wie eine Vorentscheidung, denn auf ein Aufbäumen der Gäste warteten die 280 Zuschauer in der engen Längenfeldhalle vergebens. Stattdessen zog der HBW bis auf elf Tore davon und konnte die letzten Minuten mit angezogener Handbremse spielen, sodass dem TVH zumindest noch der ein oder andere eigene Treffer gelang.
Nach wohl einer der schwächsten Leistungen im bisherigen Saisonverlauf hat Trainer Stefan Bullacher nun anderthalb Wochen Zeit, um seine Mannschaft auf die anstehende Aufgabe vorzubereiten. Am anstehenden Wochenende haben die Pfalzbiber spielfrei, doch am darauffolgenden Freitag geht es schließlich wieder hoch her: Der auswärtsstarke Tabellendritte, die TSG Haßloch, gastiert zum ewig jungen Pfalzderby in Hochdorf. Der Kartenvorverkauf zum Spiel findet nächste Woche Dienstag und Mittwoch von 19 bis 21 Uhr im Sportzentrum statt.
Für HBW Balingen/Weilstetten II spielten: Ruminsky, Baumeister – Saueressig (6/3), Bitzer (6), Ilitsch (4) – Hildebrand (3), Hausmann (3) – Wiederstein – Thomann (1), Soos (3), Dangers (2), Heinzelmann (1).
Für den TV Hochdorf spielten: Schulte, Bachmann – Schwenzer (4), Lenz (1), Ruf (4) – Bayer, Lanninger (2) – Sorda (1) – James (2), Christmann, Eschbach, Novo, Klug (6).
Spielverlauf: 3:1 (7.), 4:4 (12.), 6:6 (15.), 7:8 (19.), 11:10 (25.), 14:11 (HZ) – 17:11 (35.), 19:12 (40.), 21:14 (50.), 24:14 (52.), 27:16 (55.), 29:20.
Siebenmeter: 4/3 – 2/0
Zeistrafen: 8 Minuten – 6 Minuten
Zuschauer: 280
Text: Tobias Faller
Bild: Milo Foto