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Lambrecht – Biosphärenreservat mit vielen Alleinstellungsmerkmalen – Exkursion und Markt der Möglichkeiten

Lambrecht/Landkreis Bad Dürkheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Im Jubiläumsjahr hat die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in der Pfalzakademie Lambrecht zu einer Informationsveranstaltung mit kleiner Exkursion und einem Markt der Möglichkeiten eingeladen, um „über die Aufgaben und Ziele des Biosphärenreservats zu diskutieren, das vor 25 Jahren die UNESCO-Auszeichnung erhielt“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Begrüßung der Gäste. Er gab zu, dass der Moderationsprozess der Kernzonenerweiterung von gut zwei auf drei Prozent der Fläche durchaus eine Herausforderung für den Bezirksverband Pfalz gewesen sei, der 2014 die Trägerschaft des Biosphärenreservats übernommen habe. Doch die Angelegenheit habe man einvernehmlich bewältigt. Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber stellte „Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen im Weltnetz der Biosphärenreservate“ vor und hob die zahlreichen Alleinstellungsmerkmale des Pfälzerwalds vor.

Er sei das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland, das zu 70 Prozent bewaldet sei, der Buntsandstein präge die Landschaft, die sich durch ihren Burgenreichtum auszeichne. Den Pfälzerwald durchziehe ein großes Wanderwegenetz, mit dem Mountainbikepark habe man eine Attraktion und das Pfälzer Hüttenleben sei von besonderem Charme. Wooge und Triftbäche zeugten von der jahrhundertelangen Nutzung des Waldes, der am Haardtrand im Osten von einem Weinbaugebiet begrenzt werde. Während man in einem Nationalpark die Natur sich selbst überlasse, gehe es im Biosphärenreservat um ein „ausgeglichenes Zusammenleben von Mensch und Natur“. Die 16 Biosphärenreservate in Deutschland würden insgesamt 3,7 Prozent der Landfläche bedecken. Weltweit gebe es 669 Biosphärenreservate in 120 Ländern mit einer Fläche von knapp zehn Millionen Quadratkilometern. 1970 habe die UNESCO das MAB-Programm (Mensch und Biosphäre) ins Leben gerufen, um „Modellstandorte zur Erforschung und Demonstration von Ansätzen zu Schutz und nachhaltiger Entwicklung zu schaffen“, so Weber.

Das Augenmerk liege auf einem harmonischen Miteinander von Mensch und Natur; neben dem Naturschutz beachte man eine nachhaltige Landnutzung, Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung und einen nachhaltigen Tourismus. Alle zehn Jahre finde eine Überprüfung des Status durch das MAB-Nationalkomitee, bestehend aus 16 Experten, statt. Bei einem Markt der Möglichkeiten konnten sich die Besucher an verschiedenen Ständen über die umfangreichen Aufgaben und Projekte des Biosphärenreservats informieren und miteinander ins Gespräch kommen.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine kurze Exkursion in den Wald, auf der Antje van Look, zuständig für die Bildung für nachhaltige Entwicklung beim Biosphärenreservat, und die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Gerlinde Pfirrmann, die Basics über den Pfälzerwald vermittelten. Sie stellten verschiedene Baumarten vor, die im Biosphärenreservat Pfälzerwald eine Rolle spielen, und erläuterten geologische und landschaftliche Grundlagen. Am Baum des Jahres 2017, einer Fichte, machte die Gruppe zum ersten Mal halt. Sie wurde nach den beiden Weltkriegen zum schnellen Aufforsten kahler Flächen angepflanzt, wodurch es zu einer gewissen Monokultur kam. Ursprünglich stammt der Baum aus der Taiga und ist empfindlich, das heißt er mag keine Staunässe und keine Trockenheit; aufgrund seines flachen Wurzelwerks ist er sturmanfällig. Die Buche habe für den Pfälzerwald eine besondere Bedeutung. Als Schattenblüher setze sie sich im Wald durch und knipse den anderen Bäumen im wahrsten Sinne des Wortes das Licht aus. Die Buche sorge für einen guten Humus.

Man sei bestrebt, so Pfirrmann, eine möglichst große Artenvielfalt im Pfälzerwald zu erreichen, um ihn dadurch widerstandsfähig zu machen. So wolle man die Kiefer, die fast die Hälfte der Baumarten stelle, zurückfahren zugunsten von Laubbäumen. Im Ostteil des Pfälzerwaldes seien vor allem Edelkastanien auffallend, die mit den Römern in die Pfalz kamen und aufgrund ihrer Pilzresistenz im Weinbau Verwendung finden. Eine einzigartige Besonderheit des Pfälzerwaldes sei der Buntsandstein, der 250 Millionen Jahre alt sei, also aus einer Zeit, in der die Pfalz noch am Äquator lag und wüstenhafte Verhältnisse geherrscht hätten. Der Sandstein bilde die geologische Grundlage, auf der der Pfälzerwald wachse. Im Zusammenspiel von Mensch und Natur verfolge man im Biosphärenreservat drei Aufgaben: den Schutz der natürlichen Ressourcen, das Bewahren der Landschaft, beispielweise durch schonende Bewirtschaftung, und das Entwickeln des Biosphärenreservats Pfälzerwald zu einem Lebensraum, der als Modell für ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Umwelt steht.

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