Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar.
Zum Abschied ein Titelgewinn?
Speyerer Judo-Frauen treten zum letzten Mal mit Erfolgscoach Nadine Lautenschläger bei der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft an
Die Frauen des JSV Speyer wollen am Samstag bei der Endrunde der Judo-Bundesliga in Bottrop den Deutschen Meistertitel zurückerobern. Vor zwei Jahren gewann die Mannschaft von Teamchefin Nadine Lautenschläger zum bisher einzigen Mal die Meisterschaft – im vergangenen Jahr musste man sich im Finale des TSV Großhadern geschlagen geben. Der Titelverteidiger ist allerdings dieses Mal nicht dabei – die Münchnerinnen landeten auf Rang vier der 1. Bundesliga Süd und verpassten damit die Endrunde, in der sich jeweils die besten drei Teams aus dem Norden und dem Süden gegenüberstehen.
Damit ist allerdings keinswegs der Weg zum Titel frei für die Speyererinnen.
Auch ohne den Titelverteidiger gibt es genügend starke Mannschaften. Hinzu kommt, dass der JSV auf dem Weg zu Titel einen Kampf mehr absolvieren müsste als die beiden Teams, die in ihren jeweiligen Staffeln auf Platz eins landeten. Den Spitzenrang in der Südstaffel musste der JSV nach der knappen Niederlage im letzten Kampf beim JC Wiesbaden an die TSG Backnang abgeben.
So muss der JSV gleich zu Beginn des Turniers im Viertelfinale gegen den zweiten der Gruppe Nord, die SUA Witten, antreten, während Backnang ebenso wie Nordmeister und Gastgeber JC Bottrop erstmal entspannt die Konkurrenz beobachten kann. Im Falle eines Sieges gegen Witten wäre Backnang der Halbfinalgegner des JSV – ein richtig harter Brocken.
Auch wenn jedes Bundesligafinale etwas ganz Besonderes, so wird diese für Nadine Lautenschläger besonders bedeutsam und emotional, denn es wird ihre Letzte sein. Die Teamchefin, die mit dem JSV in Deutschland und in Europa alle Titel gewonnen hat, die es zu gewinnen gibt, hört zum Saisonende auf.
Für gute Aussichten auf einen Titelgewinn zum Abschied spricht, dass der JSV personell so gut wie komplett ist – „bis auf einige kleine Verletzungen und Erkrankungen“, wie die Teamchefin informiert. „Wir sind heiß auf das Finale und werden für unseren Traum kämpfen – jede, die auf und neben der Matte steht am Samstag wird alles geben für den JSV Speyer“, so die klare Ansage von Nadine Lautenschläger. Auch wenn man aufgrund der Erfolg der letzten Jahre damit rechnen müsse, dass viele Speyer in der Favoritenrolle sehen, verweist die Teamchefin darauf, dass der JSV einen schweren Weg ins Finale haben wird. Was die anderen Mannschaften betrifft, werde man erst am Samstag genaue Aussagen treffen können. „Man kann zwar ahnen, wer alles auflaufen wird, aber ganz sicher kann man erst sein, wenn man sieht, wer am Samstag über die Waage geht“.