Bad Kreuznach / Landkreis Bad Kreuznach / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Landkreis Bad Kreuznach und der
Positive Nachrichten aus dem Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bad Kreuznach: Der Landkreis kümmert sich um Erkennung von gesundheitlichen Ursachen der Arbeitslosigkeit und entwickelt Strategien zur Vermeidung
Krankheiten und Langzeitarbeitslosigkeit hängen in vielen Fällen unmittelbar zusammen. Dieses Ergebnis belegte nun eine bundesweit einmalige Auswertung des Gesundheitsamtes des Landkreises Bad Kreuznach. Die dargelegten Ergebnisse des Gesundheitsamtes ergeben sich aus rund 1400 ärztlichen Begutachtungen, die im Auftrag des Jobcenters Bad Kreuznach amtsärztlich durchgeführt wurden. „Von den insgesamt 1.433 Personen, die in den vergangenen sieben Jahren amtsärztlich untersucht wurden, waren 568 tatsächlich nicht erwerbsfähig“, erklärt Dr.
Ernst-Dieter Lichtenberg, Amtsleiter des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung. Besonders häufig seien Alkoholerkrankungen, Rückenschmerzen und Adipositas festzustellen gewesen. Alleine diese drei Krankheitsbilder spiegeln sich bei über 41 Prozent der untersuchten, nicht oder eingeschränkt erwerbsfähigen Personen wider. Im betroffenen Personenkreis seien Menschen mit Migrationshintergrund überrepräsentiert. Dies betreffe durchaus auch viele Personen, die bereits seit mehreren Jahren in der Bundesrepublik Deutschland leben, bei denen aber dennoch eine Sprachbarriere besteht. Um hier gegenzusteuern ist derzeit in der Prüfung, in wie weit eine telefonische Dolmetscherhotline für die praktizierenden Ärzte freigeschaltet werden kann.
„Die Betroffenen gehören eindeutig zu einer gesundheitlich benachteiligten Gruppe von Mitbürgern“, erklärt Dr. Lichtenberg. Im Ergebnis zeige sich deutlich, dass Arbeitslosigkeit sehr häufig einen krankheitsbedingten Vorlauf hat. „Oftmals gestehen sich Menschen ihre Erkrankungen nicht ein und können daher diesen auch nicht entgegentreten oder die Auswirkungen von der Entstehung an vermeiden“. Dabei wäre mit einer effizienten Behandlung und geeigneten vorbeugenden Maßnahmen in nahezu allen Fällen die Folge zu vermeiden gewesen. „Aus diesen Ergebnissen leiten sich wichtige Forderungen wie Alkoholprävention, Stärkung der Skelettmuskulatur
sowie ein Masterplan gegen die Fettleibigkeit ab“. Auch die Stiftung LebensBlicke, zu deren Zielen auch die Förderung der Primärprävention gehört, unterstützt nachhaltig die Schlussfolgerungen des Gesundheitsamtes
und richtet die dringliche Aufforderung an die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, durch personelle und finanzielle Hilfen den beeinträchtigten Mitbürgern präventiv zur Seite zu stehen. Hier gilt besonders das Motto der Stiftung: „Vermeiden statt leiden!“.