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Mannheim – „Notlagen der Frauen sind komplex“ – Amalie-Team zieht beim jährlichen Pressegespräch Bilanz

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Beim Pressegespräch hat das Diakonische Werk Mannheim, vertreten durch den geschäftsführenden Direktor Matthias Weber und die Leiterin der Beratungsstelle Julia Wege gemeinsam mit dem Ärzteteam, den Jahresbericht für das Jahr 2016 vorgestellt und über die neuesten Entwicklungen berichtet. Die Veröffentlichung des Jahresberichts nimmt Amalie jedes Jahr zum Anlass, das Gespräch mit der Öffentlichkeit zu suchen, um die aktuellen Herausforderungen der Prostitutionsberatung darzustellen und kommende Projekte vorzustellen. Amalie ist für viele Frauen nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle, die weit mehr bietet als nur soziale Beratung. Im nunmehr vierten Jahr kann das 2013 gegründete Projekt auf eine Bandbreite an Aktionen blicken: eine ganzheitliche und respektvolle Beratung, ein Wohnprojekt für Aussteigerinnen, aber vor allem das medizinische Versorgungangebot sind zu festen Pfeilern des Konzepts geworden.

Gerade im Jahr 2016 hat Amalie seine Streetwork-Aktionen im Milieu vor Ort verstärkt. Hier gelingt die Kontaktaufnahme unmittelbar und alltagsnah, wodurch auf die Beratungsstelle proaktiv aufmerksam gemacht werden kann. Julia Wege, Leiterin von Amalie, die mit der Gründung maßgeblich am Konzept für die Beratungsstelle beteiligt war, berichtet. „Die Notlagen der Frauen sind nach wie vor zu komplex, als dass wir uns „zurücklehnen“ könnten. Wir schärfen den Blick für das Milieu, decken Missstände auf, versuchen aber vor allem ein Kooperationsnetzwerk aus verschieden Akteuren zu nutzen, um alle Beteiligten in unsere Projektarbeit einzubeziehen.“ Direktor Matthias Weber betont bei seiner Begrüßung der Anwesenden „In der Diskussion um das neue Prostituiertenschutzgesetz ist deutlich geworden, wie wichtig eine unabhängige Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution ist. Hier können die Frauen sicher sein, dass es nur um sie und ihre Bedürfnisse geht und dass keine Daten oder Infos weiter gegeben werden. So einen geschützten Raum anbieten zu können, ist zentrales Anliegen der kirchlich-diakonischen Sozialarbeit. Ich bin froh und auch ein wenig stolz, dass wir für Mannheim seit 4 Jahren dieses Angebot mit dem hoch engagierten Team von Amalie realisieren können.“

Ein wichtiger Baustein im Konzept der Beratungsstelle ist die medizinische Beratung. Das ehrenamtliche Ärzteteam bietet ein offenes Ohr in einer gynäkologischen Sprechstunde und nimmt dabei die eine oder andere Hemmschwelle. So stellt PD Dr. med. Amadeus Hornemann fest: „Das Elend der Frauen ist sehr groß. Hinter Prostitution verbirgt sich kein Glamour-Faktor, sondern sie greift das Selbstbewusstsein an. Deshalb versuchen wir den Frauen auf Augenhöhe wertschätzend und vertraulich zu begegnen und nehmen sie als Menschen wahr.“

Ein klassisches niedrigschwelliges Angebot in der Gemeinwesenarbeit, dass es auch fremdsprachigen Frauen, mitunter Analphabetinnen, leicht macht, zur Sprechstunden zu gehen. An die 80% der Frauen haben einen Migrationhintergrund.

Auch Dr. med. Elke Krystek, Gynäkologin, betont „Wir wollen Stigmata abbauen, wo es möglich ist und vor allem gesundheitliche Aufklärung leisten. Oftmals haben die Frauen jeglichen Bezug zu ihrem eigenen Körper verloren. Hier können wir durch Aufklärung und sensible Beratung dazu beitragen, den eigenen Körper wieder neu wahrzunehmen.“

Hervorzuheben ist ein neu aufgelegtes Gesundheitsprojekt zur Aufklärung der Frauen, welches vom Rotary Club Mannheim-Friedrichsburg finanziell unterstützt wird. „Amalie hat uns bewegt! Unser Rotary-Club möchte nicht nur Geld spenden, sondern Projekte intensiv begleiten und mit der clubeigenen Expertise unterstützen. Bei Amalie hatten wir sofort das Gefühl, dass hier von einem engagierten Team absolut wichtige Arbeit in einem Tabubereich unserer Gesellschaft geleistet wird. Unser erstes Projekt mit Amalie lief so erfolgreich, dass wir offen sind für weitere Projekte,“ so Dr. Alfred Bach.

Die Beratungsstelle Amalie berät in Mannheim Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder aussteigen möchten und wurde 2013 gegründet. Aufgrund der prekären Armutssituation von vielen osteuropäischen Frauen bietet Amalie ganzheitliche Hilfe an. Amalie befindet sich in der Trägerschaft der Diakonie Mannheim und finanziert sich durch Eigenmittel des Diakonischen Werks, durch Spenden und Zuschüsse von der Stadt Mannheim und vom Sozialministerium Baden-Württemberg.

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