Wenn Besucher die „Pfauen-Gang“ bei ihren Spaziergängen im Zoo Heidelberg entdecken möchten, müssen sie mitunter ganz genau hinschauen. Das braune Federkleid der Jungtiere macht sie auf vielen Untergründen oder im hohen Gras fast unsichtbar. Erst im Alter von zwei Jahren erhalten die Hähne das typische, blau-glänzende Gefieder. Die Hennen bleiben ihr Leben lang bräunlich gefärbt, nur der Hals ist bei den erwachsenen Vögeln etwas auffälliger gezeichnet. Pfauen-Papa Kasimir ist ein gutes Beispiel, wie prachtvoll das Gefieder eines ausgewachsenen Hahns aussehen kann. Seine Schmuckfedern können bis zu 1,5 Meter lang werden und schillern, je nach Lichteinfall in Blau, Grün oder Gold. Zurzeit sieht er jedoch etwas ungewohnt aus, denn in den vergangenen Wochen hat Kasimir die langen Federn abgeworfen. Doch keine Panik, das Abwerfen der Federn ist ganz natürlich und nennt sich Mauser. Männliche Pfauen verlieren meist zum Herbstbeginn, nach der Brutsaison, ihre alten Schmuckfedern. Bis zum Frühjahr sind sie nachgewachsen, sodass Kasimir pünktlich zur Balz seine beiden Hennen – und auch die Zoobesucher – wieder wie gewohnt mit seinem schillernden Rad beeindrucken kann.
Hintergrundinfos: Blauer Pfau
Ursprünglich stammt der Blaue Pfau aus Ländern des indischen Subkontinents wie Bangladesch, Bhutan, Nepal oder Indien. Vor über 4000 Jahren kam er nach Europa und wurde dort vor allem als Ziervogel in Parkanlagen gehalten. In seinen Heimatländern findet man Pfauen vor allem im dichten Dschungel in der Nähe von Wasserstellen. Blaue Pfauen fressen bevorzugt Insekten, Früchte, kleine Säuge- oder Kriechtiere. Besonders bekannt sind Pfauenhähne für ihre ausgiebige Balz, die durch das bekannte “Radschlagen” gekennzeichnet ist. Dabei stellt er die langen, mit Pfauenaugen versehenen Rückenfedern zu einem Rad auf, um so den Weibchen zu imponieren.