Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar.
Schulleiter OStD Detlef Krammes konnte die Ortsbeiräte und den Ortsvorsteher Christoph Heller aus Ludwigshafen-Süd am 06.09.2017 in der Anna-Freud-Schule begrüßen, die in dieser Spartenschule mit dem Nukleus für Sozialwesen und Gesundheit erstmals tagten. Der Ortsbeirat hatte an diesem Abend eine sehr lange Liste an Tagesordnungspunkten abzuarbeiten. Aus der Sicht der Anna-Freud-Schule war ein kleiner Rundgang durch Teile des Stammhauses von Relevanz. Der Schulleiter OStD Detlef Krammes freute sich aber auch, dass der Ortsbeirat von Ludwigshafen-Süd das Anliegen politisch unterstützen will, dass endlich auch in dem Oberzentrum Ludwigshafen eine staatliche Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe eingerichtet werden soll.
Der Schulleiter informierte die Ortsbeiräte über die vielfältigen Probleme der Schule. Insbesondere die Unterrichtsbaracke ohne sanitäre Einrichtungen, die aus der Sicht der Schulleitung im Jahre 2017 für die Schüler(innen) und Studienräte der Schule pädagogisch unzumutbar ist, fand in dem Rundgang eine besondere negative Reflexion. Es kam aber auch zur Ansprache, dass die Schule für ihre behinderten und beeinträchtigten Schüler(innen) und Lehrkräfte an keinem ihrer Hauptstandorte einen Aufzug besitzt und dass sie für die Behinderten über keine behindertengerechten Toiletten verfügt. Das Fehlen einer Aula führt dazu, dass die Schule einen enormen organisatorischen Aufwand bei den jährlichen Prüfungen leisten muss, was andere Schulen, die über Kammerbindungen verfügen, nicht kennen. Daneben muss die Schule immer wieder für schulische Festlichkeiten im Stadtgebiet auf dem freien Markt Säle mieten, was über den Schulträger und/oder über den Förderverein finanziert werden muss. Auch die Tatsache, dass die Schule ein enormes energetisches Problem besitzt, weil die vielen defekten Glasbausteine und die nicht mehr schließbaren Glasbausteinklappen im Winter die Wärme der Heizung in einem Sog in die Umwelt tragen und im Sommer die Hitze ins Schulgebäude transportieren, wurde angesprochen.
Die Schulleitung freute sich aber besonders, dass auch der Ortsbeirat die offene Frage bzgl. der Nichtexistenz einer staatlichen Fachschule für Altenpflege(innen) und Altenpflegehelfer(innen) in Ludwigshafen aus Arbeitsmarktgründen ähnlich wie die Schulleitung sieht. Der Schulleiter machte bei dieser Gelegenheit deutlich, dass er persönlich auf der Basis der vorliegenden Arbeitsmarktdaten eine dringende Notwendigkeit sieht, eine Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe an der Anna-Freud-Schule zu implementieren gewillt wäre. Das Werben des Schulleiters für eine solche Fachschule wurde explizit von dem Ortsvorsteher Christoph Heller unterstützt, damit die Fachschüler(innen) aus den Einrichtungen der Vorderpfalz und Ludwigshafen nicht mehr den Weg in das Oberzentrum Mannheim in Baden-Württemberg suchen müssen, um das dortige Angebot zu nutzen. Ohne diese Möglichkeit, wäre die quantitative und qualitative Arbeitsmarktsituation für Fachkräfte in der Pflege für die Stadt Ludwigshafen noch gravierender. Weder in Mainz, in Koblenz, in Trier oder Kaiserslautern existiert eine vergleichbare prekäre Fachschulsituation in der Altenpflege wie in Ludwigshafen. In einer älter werden Gesellschaft ist eine hohe Qualifikation der Lehrkräfte an den staatlichen Fachschulen unabdingbar. Für die Schulleitung der Anna-Freud-Schule wäre die Ansiedlung einer Fachschule auch deshalb wünschenswert, weil die Schule in der Migrationspädagogik sehr stark involviert ist. Wenn es gelingen soll, dass die jugendlichen (insbesondere weiblichen) Migranten integriert werden können, dann besteht mit einer solchen Fachschule die Chance dem dynamischen Arbeitsmarkt gerecht zu werden.
Quelle Text/Bild:Anna-Freud-Schule