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Heidelberg – OB Würzner nach Kommunalgipfel: Die Richtung stimmt, jedoch weitere Maßnahmen, Zeitvorgaben und Gesamtkonzept für umweltverträgliche Mobilität erforderlich

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Am heutigen Kommunalgipfel von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat auch Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner teilgenommen. Er ist seit elf Jahren zugleich Präsident von „Energy Cities“, einem Netzwerk von mehr als 1.000 europäischen Städten, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben. Heidelberg wurde aufgrund seiner Vorreiterrolle im Klimaschutz auch in das C40-Netzwerk aufgenommen – den Verbund der 40 größten Städte der Welt wie New York, Buenos Aires oder Bangkok.

„Die Richtung stimmt“, erklärte Oberbürgermeister Professor Würzner nach seiner Teilnahme an dem Gespräch. „Fahrverbote sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisierbar, weil die Fahrzeugflotte nicht von heute auf morgen umgestellt werden kann. Wir brauchen eine möglichst schnelle Erneuerung der Fahrzeugflotte. Dafür wird jetzt eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Das begrüße ich. Wir benötigen dazu allerdings auch klare Zeitvorgaben. Und es bedarf noch weiterer Maßnahmen, beispielsweise einer Kfz-Steuer, die sich am CO2-Ausstoß orientiert. Denn es geht nicht nur um eine Reduktion der Stickoxid-Belastung. Wir müssen die Betrachtung auf die CO2-Belastung erweitern. Dazu gehört weit mehr als bessere Filter. Wir benötigen Gesamtkonzepte für umweltfreundliche Mobilität in unseren Städten. Es geht um den Umstieg auf umweltverträgliche Verkehrsträger. Diesen Gedanken habe ich in die Diskussion eingebracht. Es freut mich sehr, dass die Kanzlerin zugesagt hat, dies als nächsten Schritt angehen zu wollen.“

Professor Würzner begrüßte es ausdrücklich, dass sich die Kanzlerin und mehrere Bundesminister direkt mit Ländern und Kommunen an einen Tisch gesetzt hätten. Professor Würzner: „Man merkt, dass die direkte Einbindung der Kommunen noch nicht eingespielt ist. Das sollte der Bund viel häufiger realisieren. Denn es sind immer wieder die Städte, auf deren Ebene die Auswirkungen der Politik sichtbar werden.“

Die Stadt Heidelberg gilt weltweit als ein Vorreiter im Klimaschutz. Experten vor allem aus bevölkerungsstarken Regionen wie Asien und Südamerika kommen nach Heidelberg, um sich hier umweltgerechte Lösungen für wachsende Städte anzusehen. „Ganz wichtig dabei ist: Wir können das als Stadtverwaltung unmöglich allein machen“, betont Professor Würzner. „Wir brauchen dazu die Zusammenarbeit mit vielen Partnern – von den Stadtwerken über die Verkehrsbetriebe und Anbieter von Car-Sharing bis zu privaten Hausbesitzern, Betrieben und Investoren. Das funktioniert bei uns in Heidelberg sehr gut.“

In diesem Zusammenspiel hat sich die Stadt ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will bis zum Jahr 2050 ihre CO2-Emmissionen um 95 Prozent senken und den Energieverbrauch halbieren. Damit ist automatisch eine geringere Belastung der Luft mit Schadstoffen verbunden. Heidelberg ist hierfür eine von bundesweit 19 Modellkommunen des Bundesumweltministeriums.

Heidelberg ist bereits heute nur vergleichsweise gering von erhöhten Schadstoffkonzentrationen in der Luft betroffen. Bislang gab es in Heidelberg keine Grenzwertüberschreitung von Feinstaub. Das hat zum Teil natürliche Ursachen: Der Wind durch das Neckartal durchlüftet Heidelberg gut und die großen Waldflächen senken die Schadstoffkonzentration. Auch hat der Schwerlastverkehr nicht die Dimensionen wie in Stuttgart oder München.

Ausbau der Straßenbahn

Zum Teil ist es aber auch auf Konzepte im Bereich der Verkehrs- und Stadtentwicklung zurückzuführen. So investiert die Stadt viel in Alternativen zum Autoverkehr. Nachdem bundesweit jahrzehntelang Straßenbahn-Trassen stillgelegt wurden – auch in Heidelberg –, baut die Universitätsstadt jetzt ihr Straßenbahnnetz aus. Derzeit sind im Rahmen des „Mobilitätsnetzes“ drei Projekte parallel im Bau. Investitionsvolumen: mehr als 60 Millionen Euro. Ziel: täglich 10.000 Fahrgäste mehr, davon 7.000 bisherige Autofahrer.

Radstadt Heidelberg

Heidelberg verfügt über ein dichtes Radwegenetz. Jeder dritte Heidelberger nutzt das Fahrrad – ein Anteil, den bundesweit nur noch weitere Radfahrer-Hochburgen wie Münster oder Freiburg erreichen. Damit ist das Fahrrad innerstädtisch das beliebteste Fortbewegungsmittel in Heidelberg. Eine optimale Anbindung garantiert dabei das Heidelberger Radwegenetz, das zurzeit 120 Kilometer umfasst und das weiter ausgebaut wird, unter anderem durch Radschnellwege und Radachsen über den Neckar.

Bahnstadt: weltweit größte Passivhaussiedlung

Mit der Bahnstadt hat die Stadt Heidelberg ein Klimaschutzprojekt mit internationalem Vorbildcharakter auf den Weg gebracht: Für den gesamten Stadtteil gilt die Passivhaus-Bauweise als Standard. Das senkt den Heizenergiebedarf auf ein Minimum. Der verbliebene Bedarf wird durch Fernwärme gedeckt, vollständig erzeugt aus regenerativer Energie durch ein neues Holzkraftwerk in unmittelbarer Nachbarschaft. Auf dem Areal entsteht ein funktionsgemischter Stadtteil mit Raum für Wohnen, Wissenschaft und Gewerbe. Das sorgt für kurze Wege zwischen Wohn- und Arbeitsort, vermeidet damit Verkehr und schont so von vornherein die Umwelt. Selbstverständlich ist der neue Stadtteil durch Radwege und eine neue Straßenbahntrasse umweltfreundlich erschlossen.

Elektromobilität

Heidelberg unterstützt die Nutzer von Elektrofahrzeugen. Gemeinsam mit ihren Stadtwerken sorgt die Stadt beispielsweise für Stromtankstellen in Parkhäusern und zahlt Prämien für die Anschaffung von Elektro-Autos. Ein neues Stadtquartier auf dem ehemaligen Kasernengelände Patton Baracks soll von vornherein mit Ladestationen an Straßenlaternen ausgestattet werden. Noch weiter gehen die Visionen für die künftige Nachnutzung des ehemaligen US-Areals Patrick-Henry-Village: Dort möchte die Stadt auch Angebote zum autonomen Fahren mit umweltverträglichen Fahrzeugen etablieren.

Luftreinhalteplan für Heidelberg

Um die Luftreinhaltung dauerhaft sicherzustellen, trat im März 2006 der Luftreinhalteplan für Heidelberg in Kraft. Wichtigste Maßnahme war die Einrichtung einer Umweltzone. Freie Fahrt haben seit Januar 2013 in der Umweltzone Heidelberg nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette. Maßnahmen, die messbaren Erfolg zeigen: 2016 zeigte die Überprüfung eine jüngere Fahrzeugflotte und eine deutlich bessere Luftqualität, die jedoch auch der genannten guten Durchlüftung der Stadt und dem vergleichsweise geringen Anteil des Schwerlastverkehrs geschuldet ist. Der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid, dem umwelt- und gesundheitsschädlichsten Bestandteil von Autoabgasen, wurde nur noch knapp am Messpunkt Mittermaierstraße überschritten. Laut einer aktuellen Prognose im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird der Grenzwert ab 2019 dauerhaft und flächendeckend im gesamten Stadtgebiet eingehalten.

Energieverbrauch städtischer Gebäude um die Hälfte reduziert

Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran: Durch energetisches Bauen und Sanieren konnte sie den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden bis heute um die Hälfte verringern. Das schützt das Klima und spart jährlich rund 1,2 Millionen Euro (im Vergleich zum Jahr 1993). Die kommunalen Liegenschaften werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt.

Heidelberger Betriebe sparen 2.000 Tonnen CO2 jährlich

Durch das städtische Programm „Nachhaltiges Wirtschaften“ sparen kleine und mittlere Betriebe in Heidelberg jährlich fast 2.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht der Menge, die für den Stromverbrauch von über 700 Vier-Personen-Haushalten erzeugt wird. Bisher wurden rund 120 Firmen bei der Umsetzung eines Umweltmanagementsystems unterstützt. Auch dieses städtische Projekt hilft dabei, die Luft rein zu halten.

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