Speyer / worms / Mainz
Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter den Verbund der SchUM-Städte, der die Architektur, Kultur, Religion und Rechtsprechung der jüdischen Welt zutiefst und bis heute prägte. Steinerne Zeugnisse – Synagogen, Friedhöfe und Ritualbäder (Mikwa-ot) – berichten eindrucksvoll von der Blütezeit der SchUM-Städte zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert. Diese einzigartigen Stätten entlang des Rheins sollen UNESCO-Welterbe werden – dies strebt das Land Rheinland-Pfalz unter der Federführung des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und der Mitwirkung zahlreicher Akteure an. 2020 wird der UNESCO in Pa-ris die Bewerbung überreicht; voraussichtlich 2021 fällt die Entscheidung.
Über eine fördernde Mitgliedschaft kann sich jede Bürgerin, jeder Bürger und jede Institution en-gagieren. Vgl.: https://schumstaedte.de/files/mitglieder_schum_info.pdf
Oberbürgermeister Michael Kissel, Vorsitzender der SchUM-Städte e.V.; freut sich: „Die ersten Mitglieder haben wir gewinnen können – darunter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, aber auch ganz normale Bürgerinnen und Bürger der SchUM-Städte. Sie alle eint, dass sie erleben möch-ten, wie aus dem jüdischen Erbe am Rhein UNESCO-Welterbe wird.“
Stimmen für SchUM
Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, Frankfurt am Main: „Man fühlt in den SchUM-Städten noch stets den rabbinischen genius loci. Ein Ausflug dorthin gibt mir immer Inspiration. Es ist mir darum ein An-liegen, mit meiner Mitgliedschaft das Erbe der SchUM-Städte zu fördern.“
Thorsten Mühl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainz: „In bald 1000 Jahren jüdischer Ge-schichte sind in den Städten Speyer, Worms und Mainz Monumente entstanden, die auch heute noch von der Bedeutung des jüdischen Lebens über die Grenzen unserer Region hinaus berichten. Um dieses Andenken zu bewahren, unterstützen wir den Verein SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V. bei der Bewerbung dieses bedeutenden Kulturguts um den Titel UNESCO-Welterbe.“
Petra Gerster, Redakteurin des ZDF: „Wenn man wie ich in Worms aufgewachsen ist, mit Blick auf Dom und Jüdischen Friedhof, und sich als Kind auch zwischen diesen beiden Polen – vielleicht noch ergänzt durch das Lutherdenkmal fünf Gehminuten weiter – aufgehalten und gespielt hat, kann man gar nicht anders als eine Beziehung zu dieser christlich-jüdischen Vergangenheit zu entwi-ckeln. Immer wieder betrachtete ich als Kind staunend die kleinen Steine auf den verwitterten, schief und krumm aus der Erde stakenden Grabsteine im Jüdischen Friedhof und versuchte mir vorzustellen, wie Worms wohl vor tausend Jahren aussah, als dieser Friedhof – der älteste in Europa – und der romanische Dom entstanden. Nun lebe ich schon seit fast 20 Jahren wieder in einer Stadt mit christlich-jüdischer Vergangenheit, in Mainz, der zweiten der drei SchUM-Städte. Grund genug für mich, dazu beizutragen, dass dieses besondere Erbe bewahrt, gepflegt und mit Leben erfüllt wird.“
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 60,- € für Einzelpersonen und 120,- € für nicht juristische Personen. In-teressenten können sich per E-Mail oder postalisch an den Verein wenden und erhalten ein Beitritts-formular zugesandt.
Information SchUM-Städte
Die SchUM-Städte
Schin (Sch) = SchPIRA = Speyer / Waw (U) = Warmaisa = Worms / Mem (M) = Magenza = Mainz
SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V. wird getragen vom Land Rheinland-Pfalz (Ministerium für Wissen-schaft, Weiterbildung und Kultur), den Städten Worms, Speyer und Mainz, der Jüdischen Gemeinde Mainz-Worms, der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz.