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Heidelberg – Hochwasser, Starkregen, Hitzebelastung: Heidelberg bereitet sich auf den Klimawandel vor – Ausstellung zum Thema Hochwasser ab 12. September

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Es wird heiß: Im Zuge des Klimawandels ist in Heidelberg in den kommenden Jahren mit einer „Mediterranisierung“ des Klimas zu rechnen. Die Menschen müssen sich auf eine weiter steigende Durchschnittstemperatur, häufiger auftretende Hitzeepisoden im Sommer, mehr Regen und Hochwassergefahr im Winterhalbjahr sowie weniger Niederschlag im Sommer – der dafür aber öfter als kurzer, heftiger Starkregen auftritt – einstellen.

Die Stadt Heidelberg will deshalb Schutz- und Vorsorgemaßnahmen für die Risikofaktoren Hochwasser, Starkregen und Hitzebelastung erarbeiten. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 25. Juli 2017, einstimmig bei zwei Enthaltungen die Stadtverwaltung mit einem Vorsorge-Konzept beauftragt, einem sogenannten Klimawandel-Anpassungskonzept.

Ausstellung zum Thema Hochwasser ab September zu sehen

Eine Ausstellung zum Thema Hochwasser ist von Dienstag, 12. September 2017, bis Donnerstag, 21. September 2017, im Foyer des Heidelberger Rathauses, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, während der Öffnungszeiten zu sehen. Die Ausstellung zeigt die Hochwassergefahrenkarten für die Stadtteile Altstadt, Wieblingen und Ziegelhausen und informiert über die Themen Hochwasserschutz und private Hochwasservosorge und -nachsorge. Bürgermeister Wolfgang Erichson wird die Ausstellung am Donnerstag, 14. September 2017, um 17 Uhr offiziell eröffnen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Ort ist barrierefrei zugänglich.

Hochwasserrisiko

Grundlage für die Einschätzung des Hochwasserrisikos in Heidelberg sind Hochwassergefahrenkarten. Sie zeigen die räumlichen Ausdehnungen und Wassertiefen von Hochwasserereignissen, wie sie alle 10, 50 und 100 Jahre auftreten können. Beim Krisenmanagement für diese Hochwassergefahren und
-risiken geht es darum, die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe und die Wirtschaft zu schützen. Die sogenannte EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie gibt potenziell von Hochwasser betroffenen Kommunen vor, wie ihre Krisenmanagementplanung, Hochwasseralarm- und Einsatzpläne aussehen und wie die Bevölkerung und Wirtschaftsunternehmen informiert werden müssen.

Starkregenrisiko

Der letzte Starkregen hat Ende Mai 2016 in Heidelberg teils massive Überschwemmungen, Unterspülungen und Hangrutsche verursacht. Die Stadt musste für die Sanierung tief in die Tasche greifen und über 600.000 Euro investieren. In der Hirschgasse in Neuenheim und im Umfeld waren binnen weniger Stunden rund 90 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Lage hatte sich dadurch verschärft, dass die Böden durch die feuchte Witterung in den Vorwochen bereits wassergesättigt waren. Der Großteil des Regenwassers floss deshalb talwärts, unterspülte Straßen und überschwemmte Gräben und Kanaleinläufe.

Ein Leitfaden der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) gibt den Kommunen ein standardisiertes Vorgehen zur Erstellung einer Überflutungsanalyse, einer Risikoanalyse und eines Handlungskonzepts an die Hand. Die Kosten für die Erstellung eines Gutachtens zum Starkregenrisiko auf der Grundlage des Leitfadens durch ein qualifiziertes Ingenieurbüro sind zu 70 Prozent förderfähig. In Heidelberg sollen schwerpunktmäßig die Hangbereiche ins Visier genommen werden. Ergebnisse gibt es voraussichtlich im ersten Halbjahr 2018.

Hitzebelastung

In Heidelberg wird sich die Zahl der Tage mit einer gesundheitsschädlichen Hitzebelastung bis zur Mitte des Jahrhunderts verdoppeln und die Zahl der „Tropennächte“ mit Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius vervierfachen. Dies zeigen Berechnungen im Rahmen des zu 100 Prozent vom Land Baden-Württemberg geförderten Projektes „Planungsempfehlungen für die (stadt-)klimawandelgerechte Entwicklung von Konversionsflächen – Modellvorhaben Heidelberg“. Die Gesundheitsschäden durch Hitzestress reichen von Sonnenstich und leichten Kreislaufbeschwerden über Hitzekollaps bis zum lebensgefährlichen Hitzschlag. Das Risiko von Hitzetoten während sommerlicher Hitzeepisoden wird auch in Heidelberg deutlich steigen. Die städtebauliche Planung und die Freiflächenplanung kann hier einen wichtigen Beitrag zur Risikominderung leisten, indem bioklimatische Aspekte berücksichtigt werden wie Belüftung, Beschattung, Frischluftbildung durch hohes Grünvolumen, Kühlung durch Wasserverdunstung und Dachbegrünung. Im Rahmen des „Klimopass-Projekts“ sind auf der Grundlage des Rahmenplans Rohrbach-Hospital die bioklimatischen Positiv- und Negativ-Aspekte untersucht und Optimierungsvorschläge erarbeitet worden. Der aktuelle Entwurf des Rahmenplans zeigt vorbildlich, wie der Planbereich trotz baulicher Verdichtung bioklimatisch aufgewertet wurde. Diese Ergebnisse könnten zu einem allgemeinen technischen und planerischen Anpassungskonzept zur Minderung der Hitzebelastung weiterentwickelt werden.

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