Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Der Generalsekretär des Deutschen Caritasverbands, Prof. Georg Cremer, hält am Dienstag, 27. Juni, in Mannheim einen Vortrag über Armut in Deutschland. Beginn ist um 19 Uhr im Ignatiussaal der Jesuitenkirche, A 4, 1. Der Eintritt ist frei. Cremers These: Die Armutsdebatte in Deutschland nützt den Armen nicht. Sie bietet keine Orientierung darüber, wie Armut wirksam zu bekämpfen ist. Die Superlative der Skandalisierung rütteln nicht auf, sondern stumpfen ab. Und sie befördern die Angst in der Mitte der Gesellschaft, die sich ohnehin bereits im Abstieg wähnt. Das schadet den Armen, denn gegen den Widerstand der Mitte ist Menschen am Rande der Gesellschaft nicht wirksam zu helfen.
Prof. Cremer räumt mit verbreiteten Irrtümern und Fehlinterpretationen auf, zeigt, wo die Probleme wirklich liegen und macht konkrete Vorschläge, wie Armut zu bekämpfen ist. Er legt dar, wo der Sozialstaat sich selbst im Weg steht, und plädiert für einen breiten Ansatz der Armutspolitik. Dabei geht es um eine Politik, die Menschen hilft, ihre Potenziale zu entfalten, und die Teilhabe ermöglicht. Sein Buch „Armut in Deutschland“ ist 2016 im Verlag C.H.Beck erschienen. Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Zur besseren Planbarkeit wird um Anmeldung per E-Mail an direktion@caritas-mannheim.de gebeten. (juk)