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Mannheim – Konjunkturschub im Bezirk der IHK Rhein-Neckar – Industrie ist Motor des wirtschaftlichen Erfolges in der Region

IHK Rhein-NeckarMannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar, 22. Mai 2017. Ausgezeichnete Geschäfte im Inland und im Ausland sorgen für einen spürbaren Konjunkturschub im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. Im Frühsommer 2017 erreicht der Konjunkturklimaindex der IHK seinen höchsten Stand seit Frühsommer 2011.
Die Geschäftslage wird von den Unternehmen, insbesondere in der Industrie, deutlich besser bewertet als in den vergangenen Jahren. Auch die Geschäftserwartungen verbessern sich. Bei der aktuellen Umfrage fällt jedoch auf, dass die Unternehmen insgesamt eher abwartend auf die Fragezeichen bei den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren. Ob Brexit-Verhandlungen, Wahlen in Europa und Deutschland oder die Trump-Präsidentschaft in den USA, die Betriebe zeigen sich angesichts dieser Ereignisse weiterhin eher vorsichtig. Die spürbare Verbesserung der Geschäftslage wirkt sich bislang nicht zusätzlich positiv auf die
Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen aus. Im Vergleich zum Vorjahr bleiben sie jedoch auf einem hohen Niveau. So fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke die zentralen Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen, an der sich 574 Unternehmen der Region beteiligt haben.

Vor allem die Industrieunternehmen aus dem IHK-Bezirk haben ihre Lagebeurteilung im Frühsommer noch einmal deutlich angehoben. „Zuletzt schätzten die Unternehmen aus der Industrie bei unserer Umfrage zu Jahresbeginn 2012 ihre Geschäftslage so positiv ein“, erläutert Nitschke.
„Niedrige Zinsen und gute Beschäftigungsaussichten stärken die inländische Nachfrage nach Industriegütern.“ Aufgrund ihrer hohen Exportorientierung mit einem Exportanteil von fast 60 Prozent hängen die Industrieunternehmen stark vom internationalen Handel ab und erwarten sich die größten Impulse von den asiatischen Märkten. „Zwar ist das Wachstum der chinesischen Wirtschaft im Vergleich zu früheren Jahren niedriger, in absoluten Werten sind die Zuwächse trotz allem beachtlich und davon profitieren die Exporteure“, so Nitschke weiter.

Bei der aktuellen Konjunkturumfrage wurden die Unternehmen auch nach den Risiken für ihre wirtschaftliche Entwicklung gefragt. Der Fachkräftemangel hat die Inlandsnachfrage als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen abgelöst. Fast jeder Zweite sieht darin einen Hemmschuh. Zum Vergleich: Vor vier Jahren sah nur fast jeder Dritte den Fachkräftemangel als Risiko. Eine Entschärfung bestehender Fachkräfteengpässe durch die Geflüchteten, die insbesondere im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind, ist vorerst nicht zu erwarten. Mangelnde Deutschkenntnisse und unterschiedliche Qualifikationsniveaus sind dafür die Ursache. Der am zweithäufigsten genannte Risikofaktor für die Unternehmensentwicklung ist die Inlandsnachfrage, dicht gefolgt von den Arbeitskosten, denn in diesem Jahr ist der Mindestlohn von 8,50 auf 8,84 Euro gestiegen. Im Vergleich zur Vorumfrage ist der Anteil der Unternehmen, die in der Wirtschaftspolitik eine Gefahr sehen, etwas zurückgegangen. „Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass derzeit reelle Risiken und Herausforderungen für die Unternehmen bestehen. Vor dem Hintergrund außenwirtschaftlich protektionistischer Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump ist dies nicht verwunderlich“, warnt Nitschke. Mit Blick auf die Entwicklungen in Europa fügt er hinzu: „Die Brexit-Verhandlungen, die Wahlen in Europa und Deutschland oder auch die noch immer ungelöste Euro-Schuldenkrise tragen zur Unsicherheit der Unternehmen bei.“

Der IHK-Konjunkturklimaindex, der sich aus den Beurteilungen der Geschäftslage und den Erwartungen berechnet, liegt im Frühsommer 2017 bei
133 Punkten und damit 5 Punkte über dem Wert der Vorumfrage. Grund für diese Steigerung sind die gestiegenen Lagebeurteilungen und Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen. Höher war der IHK-Konjunkturklimaindex zuletzt nur im Frühsommer 2011 mit 139 Punkten.
Mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftszweige erreicht der Index in der Industrie den höchsten Wert.

Die Bewertungen der Wirtschaft zur Geschäftslage haben sich im Frühsommer noch einmal merklich verbessert. Der Saldo steigt mit +45 Punkten um +6 Punkte im Vergleich zum Jahresbeginn. Auch in den einzelnen Wirtschaftszweigen verbessern sich die Lageeinschätzungen. Vor allem in der Industrie, wo mehr als jedes zweite Unternehmen seine Lage als gut einschätzt. Bezogen auf die Gesamtwirtschaft berichten 51 Prozent der Unternehmen von einer guten, 43 Prozent von einer zufriedenstellenden und 6 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Mit +45 Punkten liegt der Saldo der Lagebeurteilungen über dem langfristigen Durchschnitt von +30 Punkten.

Die Geschäftserwartungen der Wirtschaft im Bezirk der IHK Rhein-Neckar haben sich im Vergleich zum Jahresbeginn weiter verbessert. Der Saldo nimmt um 4 Punkte zu und liegt aktuell bei +22 Punkten. In der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe fallen die Geschäftserwartungen günstiger aus als in der Vorumfrage. Im Großhandel haben sich die Erwartungen deutlich erhöht, im Einzelhandel haben sie sich abgeschwächt. Bezogen auf die Gesamtwirtschaft erwarten 31 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, 60 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Tendenz aus. 9 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine ungünstigere Entwicklung. Der Saldo liegt mit +22 Punkten über dem langfristigen Durchschnitt von +16 Punkten.

Die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft aus dem IHK-Bezirk ist auch zu Jahresbeginn gut. Sie erhöht sich per saldo um 1 Punkt auf aktuell +16 Punkte. Leichte Abschwächungen der Investitionsplanungen im Handel und Dienstleistungsgewerbe werden durch höhere erwartete Investitionen in der Industrie kompensiert.

Im Vergleich zum Jahresbeginn nehmen die Beschäftigungsabsichten über alle Wirtschaftszweige hinweg leicht zu. Bezogen auf die Gesamtwirtschaft steigt der Saldo um 4 Punkte und liegt nunmehr bei +9 Punkten. Im Dienstleistungsgewerbe sind die Pläne Personal aufzubauen weiterhin am günstigsten und steigen im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Expansiver sind die Beschäftigungsabsichten im Handel. Vor allem die Großhandelsunternehmen haben vor, mehr Beschäftigung aufzubauen. In der Industrie wird mit einem leichten Beschäftigungsabbau gerechnet.

Der regionale Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung. Im Bezirk der IHK Rhein-Neckar lag die Arbeitslosenquote im April 2017 bei 4,5 Prozent.
Zuletzt waren bei den Agenturen für Arbeit rund 27.300 Arbeitslose gemeldet. Damit ist die Zahl der Personen ohne Arbeit gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag im April 2017 bei etwa 7.000. Dies entspricht einem Rückgang um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

In der Industrie wurden die Bewertungen der Geschäftslage, nach einer Verbesserung bei der Vorumfrage, im Frühsommer 2017 erneut angehoben. Der Saldo steigt von +40 Punkten bei der Vorumfrage auf nunmehr +54 Punkte.
Damit liegt er deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von +29 Punkten und auf dem höchsten Wert seit Jahresbeginn 2012. Die Geschäftserwartungen der Betriebe deuten darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten Monaten wieder verbessern dürfte. Sie sind jedoch nicht ganz so hoch wie die Lageeinschätzungen. Die Industrieunternehmen verzeichnen sowohl bei den inländischen als auch bei den ausländischen Auftragseingängen eine überaus günstige Entwicklung. Mit Blick auf die Exportregionen erwarten die Industrieunternehmen für die asiatischen Märkte und die Eurozone die größten Impulse. Die Exporterwartungen für Nordamerika haben sich etwas abgeschwächt. Erste Auswirkungen der Außenwirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump scheinen sich in den Erwartungen der Unternehmen widerzuspiegeln. Die Investitionsbereitschaft der Industrieunternehmen liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Hauptmotiv für Investitionen ist nach wie vor der Ersatzbedarf gefolgt von Produkt- und Verfahrensinnovationen sowie Rationalisierung. Die Beschäftigungspläne der Industriebetriebe sind nach wie vor wenig erfreulich. Große Arbeitgeber aus der Region setzen erste angekündigte Maßnahmen zum Arbeitsplatzabbau bereits um.

Im Handel hat sich die wirtschaftliche Situation verbessert. Der Saldo steigt von +23 Punkten zu Jahresbeginn auf +30 Punkte. Damit liegt er auch weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von +16 Punkten. Bei den Geschäftserwartungen ist ein moderater Anstieg zu beobachten. Grund für die nur leichte Erhöhung sind die gestiegenen Geschäftserwartungen der Unternehmen aus dem Großhandel. Die Erwartungen der Einzelhändler schwächen sich deutlich ab. Ein Grund für diese gegenläufigen Entwicklungen ist die zunehmende Bedeutung des Online-Handels. Das Investitionsklima hat sich etwas verschlechtert, liegt aber auf einem hohen Niveau. Die Zahl der Beschäftigten im Handel wird in den nächsten Monaten tendenziell etwas steigen.

Im Dienstleistungsgewerbe laufen die Geschäfte auch im Frühsommer auf Hochtouren. Der Saldo der Geschäftslage steigt von +42 Punkten zu Jahresbeginn auf aktuell +44 Punkte. Damit liegt er deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von +34 Punkten. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen steigen im Frühsommer wieder an. Auch die Tendenz beim Auftragsvolumen hat sich verbessert. Mehr als jeder Vierte berichtet aktuell per saldo von zunehmenden Auftragseingängen und steigenden Umsatzerwartungen. Ihre Investitionsplanungen haben die Dienstleister etwas zurückgenommen, sie bleiben jedoch tendenziell expansiv ausgerichtet.
Hauptmotiv bleibt dabei nach wie vor der Ersatzbedarf. Weiterhin sehen die Unternehmen großes Potenzial von Investitionen in Vertriebsinnovationen.
Die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungsgewerbe dürfte in den nächsten Monaten weiter steigen und etwas an Dynamik gewinnen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass diejenigen Unternehmen, die Fachkräfte suchen, diese auch auf dem Arbeitsmarkt finden.

Der IHK-Konjunkturbericht „Frühjahr 2017“ ist abrufbar unter www.rhein-neckar.ihk24.de, Suchbegriff/Nummer 6998.

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