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Landau – Kreisvolkshochschule SÜW baut Sprachkursangebot für Flüchtlinge aus

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Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Aufnahme von geflüchteten Menschen im Landkreis Südliche Weinstraße hat eine große Nachfrage nach Deutschkursen ausgelöst. Auch wenn das Engagement von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe ungebremst ist und vermehrt Integrationskurse des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) angeboten werden, besteht weiterhin eine große Nachfrage nach Intensivkursen für Anfänger und Analphabeten. Das Angebot der Kreisvolkshochschule Südliche Weinstraße (KVHS) richtet sich in diesem Zusammenhang vor allem an Geflüchtete, die sich noch im Asylverfahren befinden oder eine unklare Bleibeperspektive haben. Diese Zielgruppen sind in der Regel von anderen Sprachkursen ausgeschlossen. Trotzdem ist es sehr sinnvoll beim Warten auf die Entscheidung zum Aufenthaltsstatus die Zeit zu nutzen, um erste Deutschkenntnisse zu erwerben, damit der Alltag möglichst selbstständig bewältigt werden kann.

Seit März 2017 organisiert die KVHS intensive Deutschkurse nach einem neuen Programm – “Einstieg Deutsch” heißt das Konzept des Deutschen Volkshochschulverbandes, nach dem die neuen Kurse durchgeführt werden. Die Fördermittel für die Durchführung der Kurse werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Verfügung gestellt. Direkt nach der erfolgreichen Bewilligung der Fördermittel wurden von der KVHS die ersten beiden Kurse in Edenkoben gestartet – ein Basiskurs für Erwachsene und ein Alphabetisierungskurs für Jugendliche. Bereits zu Beginn der Kurse war das Interesse sehr groß und einige Interessenten konnten nur einen Platz auf der Warteliste bekommen. Das liegt vor allem an der überschaubaren Gruppengröße: Im Basiskurs ist die Teilnehmerzahl auf maximal 18 und im Alphabetisierungskurs auf 15 Teilnehmer begrenzt.

Dies soll eine hohe pädagogische Qualität sichern und dem Lernerfolg zu Gute kommen. Das allgemeine Kurskonzept ist ausgerichtet auf eine erste Sprachförderung. Elementares Niveau – Hörverstehen und Abbau der Sprechhemmnisse stehen im Vordergrund – sowie Themen, die auf die wichtigsten Belange des alltäglichen Lebens ausgerichtet sind: Begrüßung, Vorstellung der eigenen Person, Einkaufen, Arztbesuch, ÖPVN, Formulare und Behörden, stehen explizit im Vordergrund.
Eine große Innovation in den “Einstieg Deutsch”-Kursen ist die Einführung der e-Learning Anteile. Mit Hilfe des Portals “ich-will-deutsch-lernen.de” (iwdl.de) soll vor allem die Kompetenz zum selbständigen Lernen gefördert werden. Die Umsetzung dieser Neuerung wurde durch einen weiteren erfolgreichen Fördermittel-Antrag der KVHS möglich. 25 Chromebooks, kleine Laptops, die auf dem Google Chrome Browser als Betriebssystem basieren, sind der Kreisvolkshochschule im Rahmen des Projekt Reconnect, einer Initiative zu Gunsten der Flüchtlinge, durch den Deutschen Volkshochschulverband bewilligt worden.

Mittlerweile fanden zwei Schulungen – für ehrenamtliche Lernbegleiter/innen und für Kursleiter/innen – zur Integration der Plattform “iwdl.de” im Deutschkurs statt. Der Einsatz der Geräte im Unterricht steht kurz bevor – es müssen nur noch die letzten Details zur WLAN-Nutzung an den Kursstandorten geklärt werden. Neu ist die Verzahnung vom Kursunterricht und ehrenamtlicher Unterstützung bei der Hausaufgabenbetreuung. Für ihren Einsatz und zur Deckung der Unkosten erhalten die Lernbegleiter/innen eine Aufwandsentschädigung. Die Lernangebote “Einstieg Deutsch” erstrecken sich über vier bis acht Wochen, bei Alphabetisierungskursen bis zu 21 Wochen mit einem Kursumfang von 190-420 Unterrichtseinheiten. Besonderer Ansporn für die Kursteilnehmer/innen ist, dass Sie bei guten Fortschritten zum Abschluss ein A1 Zertifikat von telc erwerben können.

Im Laufe des Jahres soll das Angebot an andere Standorte ausgeweitet werden. Dies geschieht mit der Unterstützung der Koordinatorin für Bildungsangebote für Neuzugewanderte bei der Kreisverwaltung, Leyla Akinci. Sie kümmert sich um die Bedarfserfassung und steht im Kontakt mit verschiedenen Ansprechpartnern in den Verbandsgemeinden. Landrätin Theresia Riedmaier: “Unsere KVHS ist gut aufgestellt und kann bedarfsgerecht handeln, was sie in den letzten zwei Jahren unter Beweis gestellt hat. In der Vergangenheit hat die KVHS mit 31 Kursen für 422 Erwachsene Teilnehmer und mit 15 zweiwöchigen Feriensprachkursen für 140 Kinder der 1. bis 9. Klasse zur Aufbesserung der Deutschkenntnisse beigetragen. Ich bin sehr dankbar für die hohe Kompetenz und das große Engagement der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und der ehrenamtlich Engagierten.”

Die Sprachkurse für Anfänger bilden aber nur das erste Glied in der Bildungskette der KVHS für Geflüchtete. Die Bildungskette sieht die Einrichtung von weiterführenden Sprachkursen auf Niveaustufen A2/B1/B2 in Einzelfällen vor sowie speziell auf Bedürfnisse der Frauen oder Analphabeten ausgerichtete Angebote aus. Im Anschluss an die Sprachkurse und für interessierte Geflüchtete und Migranten außerhalb der Deutschkurse sollen Kurse zum Thema des Zusammenlebens in einer demokratischen Gesellschaft in Form einer Vortragsreihe “Unsere Werte gemeinsam Leben” folgen. Diese Kurse dienen neben der Integration auch der Radikalisierungsprävention. “Kinder und Jugendliche sowohl mit Flucht- als auch Migrationshintergrund werden von der KVHS beim Sprachenerwerb unterstützt.”, so der für die KVHS zuständige Kreisbeigeordnete Bernd E. Lauerbach und weiter: “Sprache ist der Schlüssel zu Verständnis und Integration, deshalb legen wir auf diese Angebote großen Wert.”

Die Feriensprachkurse bieten jungen Sprachanfängern aus der Grundschule und der Sekundarstufe I die Möglichkeit in der schulfreien Zeit intensiv und in kleinen Gruppen ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. “Der letzte Baustein, an dem zur Zeit gearbeitet wird, ist ein außerschulischen Angebot “Demokratie-führerschein” für Jugendliche und junge Erwachsene, welches ebenfalls vom DVV konzipiert wurde, und für deren Durchführung vom Landkreis Südliche Weinstraße ein Antrag auf Fördermittel beim rheinland-pfälzischen Volkshochschulverband eingereicht wurde.”, führt die Leiterin der Kreisvolkshochschule Südliche Weinstraße, Monika Kukytė, weiter aus.

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