Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar. Unter dem Titel „Jetzt reicht’s!“ findet am Donnerstag, 9. März, im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen eine ökumenische Abschlussveranstaltung der Lebensstil-Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“ statt. Die vom Bistum Speyer, dem Katholikenrat im Bistum und dem katholischen Hilfswerk Misereor initiierte Kampagne startete im August 2013. Ihr Ziel war, Menschen für einen umweltverträglichen, Ressourcen schonenden Lebensstil zu gewinnen und für das Thema globale Gerechtigkeit zu sensibilisieren.
Am Beginn der Abschlussveranstaltung, ab 18 Uhr, stehen ein Markt der Möglichkeiten mit der Präsentation von Nachhaltigkeits-Initiativen und ein Imbiss. Um 19 Uhr gibt Tadzio Müller, Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa Luxemburg-Stiftung, einen inhaltlichen Input zum Thema „Bio kaufen reicht nicht! Die sozial-ökologische Transformation als kollektive Herausforderung“. Kardinal Philippe Ouédraogo aus Ouagadougou, der Hauptstadt des afrikanischen Staates Burkina Faso, beleuchtet Auswirkungen des Lebensstils des globalen Nordens auf sein Heimatland. Das Land steht im Mittelpunkt der diesjährigen Misereor-Fastenaktion. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird im Anschluss die Kampagne würdigen und offiziell beenden. Am Ende des Tages steht ein ökumenisches Abendgebet mit Oberkirchenrätin Karin Kessel und Bischof Wiesemann.
Der Eintritt zu der Veranstaltung, zu der das Bistum Speyer und der Katholikenrat in Kooperation mit dem katholischen Hilfswerk Misereor, Brot für die Welt, der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz und dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Rheinland-Pfalz ELAN einladen, ist frei. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Umucyo-Trommler aus Kaiserslautern.
Bilanz der Kampagne: 1000 Antworten – 100 Experimente – 10 Begegnungen
„Sicher gibt es noch viel zu tun, denn unser Ressourcenverbrauch ist immer noch viel zu hoch. Aber es gibt viele Menschen im Bistum Speyer, die sich durch die Kampagne für unsere Idee eines nachhaltigen, bewussteren Lebensstils, der allen Menschen auf der Erde ein besseres Leben ermöglicht, begeistert haben“, erklärt Christoph Fuhrbach, Referent für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer und einer der Koordinatoren der Kampagne. Und auch Astrid Waller, die als Vertreterin des Katholikenrates die Kampagne begleitete, hat das Engagement vieler Gruppen beeindruckt.
Sie ist überzeugt, dass der Einsatz für einen bewussteren Lebensstil „keine Eintagsfliege“ ist. „Ein besonderer Moment während der Kampagne war für mich die Bistumsumrundung mit dem Fahrrad im April 2014. Bis zum Start hatten wir rund 700 Antworten und Ideen auf unsere Frage, was „Gutes Leben.Für alle!“ für die Menschen bedeutet und was sie dazu beitragen möchten, gesammelt, innerhalb von drei Tagen waren es dann rund 1200“, berichtet Waller.
In der ersten der insgesamt drei Phasen der Kampagne fanden an vielen Orten im Bistum Informationsabende zur Einführung in das Thema und als Finale die Bistumsumrundung mit dem Fahrrad und der Sammlung von mehr als den erwarteten 1000 Antworten und Ideen zur Veränderung der Lebensstils statt. In der zweiten Kampagnenphase probierten Pfarreien, Verbände und Initiativen in mehr als 100 Experimenten und Aktionen aus, wie sich vor Ort ein geändertes Konsumverhalten umsetzen lässt. Zehn Begegnungen mit Menschen aus anderen Teilen der Welt dienten in der letzten Phase der Kampagne dem Austausch und Blick über die Bistumsgrenzen hinweg.
Auch nach dem offiziellen Abschluss bleibt der Einsatz für einen Ressourcen schonenden, nachhaltigen Lebensstil und globale Gerechtigkeit für die Initiatoren der Kampagne aktuell. Geplant sind im nächsten Jahr das Angebot von ökumenischen Exerzitien in der Fastenzeit zu den Themen globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, Aktionen zum Thema Schöpfung bewahren im September 2018 und ein Kurs für Multiplikatoren zu dem Themenbereich in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung, dem Umweltbeauftragten des Bistums, dem Referat Weltkirche und dem Katholikenrat.
„Wir möchten damit ein Netzwerk von Ansprechpersonen im Bistum schaffen, damit das Thema in den Pfarreien weiter präsent ist“, erklärt Christoph Fuhrbach. „Ein ‚Leben in Fülle für alle Menschen auf der Erde‘ ist ja eine biblische Verheißung und für mich die größte Vision, die Menschen haben können.“ Durch die erfolgreichen Experimente der Kampagne ermutigt, wäre es für Astrid Waller „die logische Konsequenz, wenn sich die positiven Erfahrungen einer Lebensstiländerung auch in den pastoralen Konzepten der neuen Pfarreien im Bistum Speyer widerspiegeln würden.“
Der Katholikenrat im Bistum Speyer wird bei der Abschlussveranstaltung zur Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“ eine Erklärung veröffentlichen, in der es auch um den weiteren Einsatz der Katholiken im Bistum Speyer für die Bewahrung der Schöpfung und globale Gerechtigkeit geht.
Weitere Informationen zu der Kampagne: www.gutesleben-fueralle.de
Informationen zu den Themen Weltkirche und Schöpfung enthält der
Newsletter, den der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer, Steffen Glombitza, und das Referat Weltkirche gemeinsam herausgeben. Er kann abonniert werden unter: http://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/informationen-zu-umweltfragen/