Neustadt an der Weinstraße/Metropolregion Rhein-Neckar. Respektlose, militante Anwältin, Feministin und Schriftstellerin – das ist Gisèle Halimi, 1927 in Tunesien geboren. In einer Matinee am Sonntag, 12. März, 10 bis 13 Uhr, wird Suzanne Bohn die – aus einer armen, jüdisch-arabisch stammenden Familie – streitbare Staranwältin in Frankreich vorstellen. Sie ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Integration. Getroffen wird sich im Casimirianum, Ludwigstraße 1. Der Eintritt, inklusive Kaffee und Croissant, kostet neun Euro. Karten werden vorab bei den Gleichstellungsbeauftragten von Neustadt an der Weinstraße und dem Landkreis Bad Dürkheim verkauft: 06321/855-357 oder 06322/9611009.
Ergänzende Infos über Halimi und Bohn:
Von Kindesbeinen an wehrte sich Gisèle Halimi gegen Ungerechtigkeit. Sie setzte durch, dass sie als einziges arabisches Mädchen ihrer Schicht das Gymnasium besuchen konnte. Mit 18 Jahren ging sie nach Paris, um Jura zu studieren, 1956 wurde sie dort als Anwältin zugelassen.
Gisèle Halimi verteidigte Terrorverdächtige, Vergewaltigungsopfer und Frauen, die illegal abgetrieben hatten und trug maßgeblich zur Liberalisierung beziehungsweise Abschaffung der entsprechenden Gesetze bei. Außerdem leitete sie die Untersuchungskommission gegen Kriegsverbrechen der Amerikaner in Vietnam und führte aufsehenerregende Prozesse gegen die Foltermethoden der französischen Armee. Sie vertrat unter anderem Sean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Francoise Sagan.
Zudem war Gisèle Halimi Mitglied der Nationalversammlung, französische Delegierte bei der UNESCO sowie Beraterin der UNO.
Suzanne Bohn ist gebürtige Französin und wohnt in Hessen. Sie ist Kulturjournalistin und literarische Übersetzerin und verfügt über ein umfangreiches Repertoire an biografischen Erzählungen über berühmte Landsleute. Ihre Vorträge bestechen durch Humor, Lebendigkeit, Temperament und Emotionen. Suzanne Bohn war bereits mit einem Vortrag über Francoise Giroud in Neustadt zu Gast.
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