Landau/Metropolregioon Rhein-Neckar. Der amtierende Präsident des Rotary-Clubs Landau, Hans Mayer, und Zoodirektor Dr. JensOve Heckel begrüßten am 30. Januar die Teilnehmer des sog. Rotary Kaminabends in der Landauer Zooschule. Nach einer kurzen thematischen Einführung durch Dr. Heckel und kleiner Verköstigung der Teilnehmer brachte die Leiterin der Zooschule, Frau Dr. Gudrun Hollstein, den Anwesenden das Thema des Abends nahe. Sie berichtete zunächst allgemein über die Entwicklung der Zooschule Landau, die mehrfach national und international ausgezeichnet worden ist, und sodann über die beiden mit finanzieller Förderung durch den Landauer Rotary Club entwickelten und realisierten Projekte.
Zum einen das Integrationskonzept Sprachförderung, das gemeinsam mit dem Kindergarten Langstraße in Landau entstanden ist und zum anderen über das Outdoor-Camp. Die Zooschule, nunmehr seit 25 Jahren bestehend, hat ihr Konzept unter enger Anbindung an die Universität Koblenz-Landau zusammen mit dem Zooschulteam entwickelt. Die Zooschule orientiert sich am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung und versteht sich als Einrichtung zur Bildung für Nachhaltigkeit. Mit einem vielfältigen Unterrichtsprogramm werden Umweltbildung und entwicklungspolitische Bildung zusammengeführt. Mit dem Projekt der Sprachentwicklung von Kindergartenkindern mit und ohne Migrationshintergrund wird angestrebt, unter Verbindung von Erziehung und Bildung zum Tier-, Arten-, und Naturschutz das Sprachvermögen von Kindern individuell zu fördern und dabei deren sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu entwickeln. Der Umgang mit lebenden Tieren stellt eine besonders gute Möglichkeit zur Wortschatzerweiterung in kleinen Lerngruppen dar, wobei die Förderung grammatischer und kommunikativer Fähigkeiten unter Einsatz von Pädagogen der Zooschule erfolgt.
Seit März 2014 treffen sich 14 Kinder – alle mit Migrationshintergrund – des protestantischen Kindergartens Langstraße in Landau einmal pro Woche zur der strukturierten Sprachförderung. Einem Begrüßungs- bzw. Anfangsritual folgen eine Erarbeitungsphase und Spiel mit Sprachförderung und abschließender Sicherung und Festigung des Gelernten. Das Projekt ist auch gewinnbringend für die Zoopädagogen im Hinblick auf Verbindung von Theorie und Praxis im Studium und dem Erwerb von Wissen und wertvollen Erfahrungen für den späteren Lehrerberuf. Inzwischen wurde auch ein spezielles Konzept zur Fortbildung von Zoopädagogen in Zusammenarbeit mit Frau Professor Dr. Lilian Fried entwickelt. Frucht dieser Maßnahme ist nun auch die bevorstehende Auszeichnung einer involvierten Zoopädagogin. Seit dem Schuljahr 2016/17 befindet sich das Projekt in Ausweitung auf den Grundschulbereich als Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Bei dauerhafter Fortführung des Projekts ist auch die Durchführung von kleineren Forschungsarbeiten geplant. Um die Arbeit der Zooschule erfolgreich weiter in die Zukunft führen zu können, ist ein Wandel in der Struktur dringend erforderlich. Es müssen deshalb kurz- bis mittelfristig bis zu zwei feste Stellen für Zoopädagogen geschaffen werden. Um diesen Plan zu verwirklichen, wurden Ende des Jahres 2015 sowohl ein Trägerverein für die Zooschule als auch ein Förderverein zur Einwerbung finanzieller Mittel gegründet. Es werden schon zur Sicherung der bisher eingerichteten Vollzeitstelle, dringend starke Partner gebraucht, um die wertvolle Arbeit der Zooschule weiterhin fortsetzen zu können. Weitere Finanzierungsquellen zu eröffnen stellt derzeit eine enorme Herausforderung dar.