In den Wohnheimen werden zwei Malgruppen angeboten, die von der Kunsttherapeutin Svenja Doyen angeleitet werden. Ermöglicht wird dies durch den Kulturfonds des Franz-Pfeifer-Hauses. Das wöchentliche Angebot gibt es seit Herbst 2014 und fing mit fünf Bewohnern an. Inzwischen möchten so viele teilnehmen, dass zwei Gruppen angeboten werden. „Die meisten kommen sehr regelmäßig“, erzählt Svenja Doyen. Zwei bleiben sogar für beide Gruppen, das heißt mehr als drei Stunden. „Das Durchhaltevermögen ist immer besser geworden“, so Doyen. Außerdem hat sie beobachtet, dass das Malen das Selbstwertgefühl der Bewohner hebt.
2016 haben sich die Teilnehmer mit dem Expressionismus beschäftigt. Sie nahmen sich Gemälde der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ und andere expressionistische Bilder zum Vorbild und malten sie in ihrer eigenen Sichtweise. Daraus sind individuelle Werke entstanden, die von Dezember 2016 bis Februar 2017 im Hospiz ausgestellt werden. Das Bild von Gabriele Münter mit dem Titel „Jawlensky und Werefkin“ ist sogar in vier Versionen zu sehen. In der Ausstellung sind acht Malerinnen und Maler vertreten. Auch ein Gemeinschaftswerk, zu dem jeder ein Teil beigetragen hat, hängt dort.
Das Hospiz und die Wohnheime für psychisch erkrankte Menschen sind zwei Caritas-Bereiche, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben. „Das sind ganz getrennte Lebenswelten, deshalb freue ich mich über diese Kooperation“, sagt Franz Pfeifer, früherer Vorsitzender des Caritasverbands Mannheim, Namensgeber des einen Wohnheims und Gründer von dessen Kuratorium, welches den Kulturfonds ins Leben gerufen hat.
Das Kuratorium lädt am Sonntag, 29. Januar 2017, ab 15 Uhr zur öffentlichen Finissage der Ausstellung ins Hospiz St. Vincent ein. Dabei werden auch die Künstlerinnen und Künstler anwesend sein. Nach der Begrüßung von Hospizleiterin Gabriele Andres gibt Svenja Doyen eine Einführung. Nach der Veranstaltung können die Bilder noch etwa zwei Wochen lang besichtigt werden. Um Anmeldung unter Tel. (0621) 30 86 66 00 wird gebeten.