Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Schüleraufnahme von Migrationsjugendlichen erfolgt auch weiterhin Unterrichtsbeginn für Neuzugänge offen – Klassenhöchstmesszahl im BVJ_S erreicht
Die BBS SGH hat bis Ende November 2016 alle gegenwärtig bei ihr verfügbaren Schulplätze für Migrationsjugendliche im Alter von 16-18 Jahren belegt. Wöchentlich hat die BBS SGH in den letzten Wochen durchschnittlich weitere vier bis fünf Schüler als Pflichtschüler aufgenommen. Die Einplanung einer weiteren Migrationsklasse lässt sich im Moment organisatorisch nicht umsetzen. Alle schulpflichtigen Migrationsjugendlichen werden von der BBS SGH zwar weiterhin aufgenommen, sie können aber nicht mehr unmittelbar nach der Anmeldung direkt beschult werden.
Seit dem Schuljahr 2015-16 erbringen der für den Stundenplan verantwortliche stellvertretende Schulleiter der BBS SGH, Herr StD Clemens Kaesler, und Abteilungsleiterin, Frau StD‘ Dr. Heike Pawlik, für den Migrationsbereich der Schule enorme planerische und organisatorische Leistungen. Auch das stellenmäßig nicht umfangreich ausgestattete Schülersekretariat kommt in diesem Schuljahr aus dem Aufnahmemodus nicht heraus. Sowohl im Schuljahr 2015-16 als auch im Schuljahr 2016-17 hat die BBS SGH jeweils vier zusätzliche Migrationsklassen in ihre Organisation im laufenden Schuljahr integriert (bis heute damit acht Klassen mit Unterricht versehen).
Nun ist erst einmal eine Kapazitätsgrenze bei den Klassenmesszahlen für die bestehenden BVJ_S-Klassen erreicht. Damit können gegenwärtig keine weiteren Schüler mit Migrationshintergrund mehr in den laufenden Unterricht der Klassen des BVJ_S integriert werden. Die ADD wird über die Entwicklungen bei den Aufnahmen von ausländischen Pflichtschülern im Alter von 16-18 Jahren permanent von der Schule informiert. Noch nicht zur Verfügung stehende Lehrkräften zwingen die Schulleitung dazu, eine Planungs- und Organisationspause für die Unterrichtsumsetzung einzulegen. Aufgrund von öffentlichen Vorwürfen aus der Vergangenheit des AWO-Vorsitzenden in Ludwigshafen, dass Schulleiter in diesem Migrationsbereich organisatorisch unflexibel seien, weist der Schulleiter der BBS SGH, OStD Detlef Krammes, explizit im Vorfeld einer möglichen öffentlichen Diskussion darauf hin, dass er in einem engen Kontakt mit der ADD steht und dass er konstruktiv und lösungsorientiert mit der ADD Pläne der Beschulung von Neuzugängen nach dem 01.12.2016 bespricht.
Für die Zukunft könnte die Unterrichtsversorgung für mehr Schüler durch ein von der Schulleitung entwickeltes Modell im Bereich Altenpflegehilfe (verlängerte Fachschulausbildung in Teilzeitform für Migrationsjugendliche mit verstärktem Deutsch als Zweitsprache) gesichert werden. Der Vorschlag und der Antrag der Schulleitung fand bisher jedoch noch nicht das notwendige Gehör und Zustimmung bei allen politischen und verantwortlichen Instanzen, obwohl der Personalmangel im Bereich der Altenpflegehilfe in Ludwigshafen und in der Region enorm ist. Auch rechtliche Aspekte müssen in dieser Frage wohl noch geklärt werden.
Die Schule hofft, dass die lokale Politik von daher das Bemühen der Schulleitung nachhaltig unterstützt, für die Neuzugänge nicht nur Schulplätze zu ermöglichen, sondern sie auch später in eine adäquate Fachschulbildung zu überführen. Wenn dieses Konzept weiterhin nicht erfolgreich umgesetzt wird, dann wird der Pflegepersonalmangel in der Region aus Sicht der Schulleitung weiterhin auf hohem Niveau bleiben, die ausländischen Jugendlichen werden nach dem einen Schuljahr im BVJ_S an der BBS SGH lediglich an die Agentur für Arbeit weiterverwiesen. Alternativ wäre ein Wiederholungsjahr im BVJ_S (mit der Möglichkeit, eine Berufsreife zu erwerben) möglich und danach, wenn sie noch keine 18 Jahre alt sind, ein Besuch der Berufsfachschule I.
Problem dabei ist, dass die beiden letzten Optionen in der Zukunft einen höheren Raumbedarf verlangen. Die ausländischen Schüler werden bei diesen Vollzeitbildungsgängen immer älter, bekommen aber erst einmal keinen wirklichen und nachhaltigen Zutritt zum deutschen Arbeitsmarkt. Die Schulleitung hofft, dass sie für die ihr anvertrauten Jugendlichen insgesamt Lösungen erreichen wird, die den Schülern, dem Arbeitsmarkt und der Region gerecht werden.