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Mannheim – HdWM: Präsident der Management-Hochschule Mannheim Prof. Dr. Michael Nagy berät Fußball-Bundesliga – Menschen mit Handicap ernst nehmen

nagy-2Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Anliegen der Behinderten, die die Stadien der Fußball-Bundesliga besuchen, werden beim Deutschen Fußballbund und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sehr ernst genommen. So trafen sich Anfang Oktober die Behindertenbeauftragten der Ersten und 2. Bundesliga zu ihrer diesjährigen Vollversammlung bei der DFL in Mainz. Das Impulsreferat hielt der Präsident der Mannheimer Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM), Prof. Dr. Michael Nagy.
In den schmucken Tagungsräumen der OPEL-Arena entwickelte sich gleich nach Eröffnung eine lebhafte Diskussion. Drei Gesichtspunkte standen während der von Arne Stratmann (DFL) moderierten Vollversammlung im Mittelpunkt: Die Rolle der Behindertenfanbeauftragen, das Erarbeiten von Standards für Menschen mit Handicap sowie die Arbeit und das Umfeld der in diesem Bereich Engagierten. Stratmann ist in der Abteilung Fanangelegenheiten der DFL für die Bereiche Prävention und Barrierefreiheit zuständig.
Nagy ist Chef des Trainingszentrums Rhein-Neckar Wiesloch und des Berufsförderungswerkes Heidelberg
Thematisch gestartet wurde die Vollversammlung mit dem Impulsvortrag von Prof. Nagy. Dieser gab vorab einen kleinen Einblick in seinen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Behinderten: So war er drei Jahre als Geschäftsführer des Beruflichen Trainingszentrums Rhein-Neckar in Wiesloch für Berufliche Integration für Menschen mit seelischen Behinderungen tätig. Weitere elf Jahre war Nagy Geschäftsführer des Berufsförderungswerks Heidelberg, das die berufliche Integration von rund 2000 Menschen mit körperlichen, seelischen und Sinnesbehinderungen begleitet.

Seit 20 Jahren ist Prof. Nagy Berater des Landschaftsverbandes Rheinland zur gesellschaftlichen Integration für Menschen mit geistiger Behinderung. Weitere Aufgaben rund um Integration, Rehabilitation und Inklusion verdeutlichen die beachtlichen Erfahrungen Nagys in diesem Themenkreis. Seit diesem Jahr ist Nagy Studiengangleiter für die Zertifikatskurse der Veranstaltungsleiter (DFL, DFB) der Bundesligaclubs.

Probleme der Fußballfans mit Handicap ernstnehmen: Prävention und Barrierefreiheit wichtig

Sein Referat begann Nagy mit dem Ausruf: „Zuallererst: Danke“! Nagy. „Ich bin recht häufig in Stadien. Früher hatte ich die Zeit, Fangruppen unserer Rehabilitanden zu begleiten. Heute erlebe ich Fußball eher bei Sicherheitschecks oder einfach als Fan mit Freunden. Ihre Leistungen, ihre Servicehaltung in der Praxis erleben zu dürfen, ist mir eine große Freude. Sie sind – und dies aktuell fast immer im Ehren- oder Nebenamt – ein wichtiger Teil des humanen Gesichts unserer Gesellschaft“.
Rund 25 Behindertenfanbeauftragte diskutierten mit Nagy die Möglichkeiten, zu noch mehr Inklusion im Stadion, aber auch zu leichteren Reisemöglichkeiten zu Auswärtsspielen, etwa durch einen besseren Service der Deutschen Bahn zu kommen. Ebenso wurden Möglichkeiten diskutiert, die Behindertenfanbeauftragten weiter ausführlich zu schulen, um ihre Rollen in den Vereinen weiter aufzuwerten.
Nagy weiter: “Schon heute bieten die Bundesligaclubs mit ihren Behindertenfanbeauftragten sehr gute Möglichkeiten für Menschen mit Handicaps, hautnah am Bundesligaerlebnis teilzunehmen. Dabei kommen zu den barrierefreien Plätzen für Rollstuhlfahrer zunehmend auch besondere Services für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen hinzu. Diese Services erweisen sich auch für die zunehmende Gruppe der sehr alten Fußballfans, die nicht auf das Stadionerlebnis verzichten wollen, für sehr hilfreich.” Die Deutsche Fußball-Liga DFL unterstütze die Behindertenfanbeauftragten mit Beratung, Handreichungen zur Barrierefreiheit und Schulungen.
Berater und Dozenten von Prof. Nagy fit gemacht für die Zukunft
Als ausgewiesener Inklusionsexperte hat Nagy viele Jahre Institutionen der beruflichen Bildung für Menschen mit Behinderung geleitet und entsprechende Berater und Dozenten geschult. Er ist gleichzeitig Experte für Sicherheit und Veranstaltungsmanagement im Fußball, u.a. als Projektleiter für das Sicherheitsmanagementregelwerk von DFB und DFL und als Trainer für Ordnungsdienstleiter der Vereine.
Nagy betonte die besondere Bedeutung des Fußballs für die Integration von Menschen verschiedener Generationen und Nationen, aber auch unterschiedlicher Handicaps. Er ermutigte DFL, DFB und Profivereine, auf diesem Weg über inklusive Stadionerlebnisse Vorreiter für eine inklusivere Gesellschaft zu werden.
Menschen mit Handicap: Von Exklusion über Inklusion zur Integration

Nagy führt weiter aus, dass viele Geflüchteten derart schreckliche und traumatisierende Erlebnisse hinter sich haben, dass diese sie ganz massiv am Aufsuchen von größeren Menschenmengen hindern können oder bei bestimmten Außenreizen ganz schnell eine Panikreaktion ausbrechen kann. Damit stelle sich eine Traumatisierung als massive neue Form von therapiebarer Behinderung dar.

Am Ende der Tagung zeigten sich alle Beteiligten mit den erarbeiteten Ergebnissen sehr zufrieden. “Das war eine sehr konstruktive Tagung, die auch getragen wurde von der aktiven Mitarbeit der Behindertenfanbeauftragten. Die Teilnehmer haben überaus konzentriert daran gearbeitet, die Möglichkeiten und Bedingungen ihres Engagements zu verbessern. So können auch die Aufenthaltsbedingungen für Menschen mit Handicap im Stadion weiter optimiert werden“, sagt Prof. Nagy zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung. Text: Franz Motzko

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