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Landau – Südpfalzinitiative für Flüchtlinge – Auf unterschiedlichen Wegen zum gemeinsamen Ziel

suedpfalzinitiative_-unterzeichung-praeambelLandau/Metropolregion Rhein-Neckar.

– Stadt Landau, Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim, Handwerkskammer der Pfalz, Industrie- und Handelskammer der Pfalz, Agentur für Arbeit Landau sowie Jobcenter Landkreis Germersheim und Landau – Südliche Weinstraße besiegeln Präambel zu lokalen Kooperationsvereinbarungen
– Gemeinsames Ziel: Wirksame Hilfe bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration Geflüchteter durch Koordination und Vernetzung
– Neuer „integrationsPunkt“ ergänzt das Beratungsangebot für geflüchtete Menschen in Landau und an der Südlichen Weinstraße
– „Willkommensordner“ und „Integreat-App“ unterstützen die Arbeit der Kooperationspartner in Germersheim

Die Aktivitäten zur Integration der in unserer Region lebenden Geflüchteten in die Gesellschaft und in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt laufen auf Hochtouren. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kooperationspartnern funktioniert und sie verstehen sich als erprobte Netzwerkpartner mit einem gemeinsamen Ziel. Um dies zu bekräftigen und zu vertiefen sowie als Grundlage für weitere lokale Ausgestaltungen haben heute die verantwortlichen Akteure der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße, der Stadt Landau, der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, der Handwerkskammer Pfalz, der Jobcenter Landau – Südliche Weinstraße und Germersheim sowie der Agentur für Arbeit Landau die Präambel zur „Südpfalzinitiative für Flüchtlinge“ unterzeichnet. Die Präambel ist Klammer und gemeinsamer Überbau zu zwei in den vergangenen Wochen geschlossenen lokalen Kooperationsvereinbarungen in den Regionen Germersheim und Landau-Südliche Weinstraße. Darin bekennen sich die Kooperationspartner zur vernetzten und nachhaltigen Betreuung geflüchteter Menschen und regeln die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit.„Mit der Präambel unterstreichen wir unseren gemeinsamen Willen, die berufliche und gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen in der gesamten Südpfalz voranzu-bringen. Die Koordination der Hilfen und die weitere Vernetzung betrachten wir als unsere gemeinsame Aufgabe“, bekräftigen die Unterzeichner.

Hand in Hand bei der Vermittlung von Jobs für geflüchtete Menschen
Die Integration in die Gesellschaft ist eng an die Integration in Arbeit gebunden. Bei-des braucht Zeit: „Die berufliche Integration ähnelt bei den meisten Geflüchteten ei-nem Langstreckenlauf. Entscheidend ist, in der Startphase die Sprache zu erlernen. Nur dann bestehen realistische Chancen, das Ziel zu erreichen“, unterstreicht Chris-tine Groß-Herick, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landau. Neben den sprachlichen Hemmnissen sind Kenntnisse über den Ausbil-dungs- und Arbeitsmarkt kaum vorhanden. So ist das duale Ausbildungssystem vie-len jungen Flüchtlingen nicht bekannt. Sie würden gerne schnellstmöglich arbeiten und müssen den Wert eines beruflichen Abschlusses in unserer Gesellschaft erst vermittelt bekommen. „Nicht zuletzt deshalb halten wir die intensive Information und Beratung für sehr bedeutend für den weiteren Lebensweg, den diese Menschen ein-schlagen“, betont Groß-Herick.Mit den Geschäftsführern der beteiligten Jobcenter Germersheim, Ruth Burckhart, und Landau-Südliche Weinstraße, Michael Dopke, ist sie sich einig: „Wenn jetzt ver-mehrt Geflüchtete zu uns kommen, heißt das nicht, dass wir uns weniger als bisher um unsere anderen Kundinnen und Kunden kümmern können. Niemand wird deswe-gen weniger betreut oder bekommt geringere Unterstützung“.

Dem Bedürfnis nach Schutz folgt das Bedürfnis nach Beschäftigung

Vordringliche Aufgabe für die Kommunen in der Südpfalz war in den vergangenen Monaten zunächst die Sicherung des Lebensunterhaltes und der Unterkunft. Diese Herausforderung haben die Kommunen gemeistert. Nun gilt es eine weitere Hürde zu nehmen: Die Integration in Arbeit und die Antwort auf das Bedürfnis der Menschen nach sinnstiftender Beschäftigung.Für die Vertreter der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße drückt sich die ohnehin intensive Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und dem gemein-sam getragenen Jobcenter durch den dort angesiedelten neuen „integrationsPunkt“ jetzt auch räumlich aus. Landrätin Theresia Riedmaier: „Gemeinsam mit den anderen Netzwerkpartnern wird hier eine Plattform mit zusätzlichen Informations- und Bera-tungsmöglichkeiten je nach individueller Lebenssituation der geflüchteten Menschen bereitgestellt. Besonders für die Betroffenen in unserem Landkreis besteht aktuell die Notwendigkeit dazu. Viele wurden in den letzten Wochen dem Bundesamt für Migra-tion und Flüchtlinge zur Entscheidung des Asylantrages vorgestellt. Die Zeit des War-tens und die Frage nach dem Bleiben hat ein Ende und für die anerkannten Geflüch-teten liegt nun die Zuständigkeit für die Leistungen zum Lebensunterhalt als auch für die Integration in Arbeit beim Jobcenter. Hier wollen wir alle Energien bündeln.“

Auch Oberbürgermeister Thomas Hirsch erwartet ab Mitte Oktober eine steigende Zahl von Anerkennungen bei den in Landau lebenden Flüchtlingen.
Die Stadt Landau hat als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz mit ihrem Integrationskonzept den Grundstein für die gesellschaftliche Integration der Men-schen mit Migrationshintergrund geschaffen. „Mit der Präambel und der lokalen Ko-operationsvereinbarung wird der politische Wille umgesetzt, auch die Integration der Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung aktiv mitzugestalten“, betont Hirsch.

Kooperationsvereinbarung im Landkreis Germersheim

Die lokale Kooperationsvereinbarung des Landkreises Germersheim basiert auf dem Integrationskonzept des Kreises und baut auf einfach handhabbaren Arbeitsmitteln auf. „Durch unsere regionalen Strukturen im Landkreis Germersheim sehen wir die Notwendigkeit vor allem in gemeinsamen Verfahrensabsprachen. Hierzu nutzen die Kooperationspartner die bereits bestehenden Formate des Integrationskonzepts des Landkreises, nicht zuletzt um Doppelstrukturen zu vermeiden“, erklärt Landrat Dr. Fritz Brechtel. Zu den zentralen Arbeitsmitteln zählt der „Willkommensordner“. Er bietet nicht nur einen Fundus an Informationen für seinen Besitzer, sondern auch Platz für wichtige persönliche Dokumente und Unterlagen, was die Kommunikation mit Behörden und anderen Einrichtungen wesentlich erleichtert. „Außerdem haben wir uns in der Zu-sammenarbeit auf die Konzeption und Veröffentlichung der „Integreat-App“ verstän-digt“, ergänzt Brechtel. Beide zusammen tragen zur Transparenz für den Integrati-onsprozess bei und bieten den Geflüchteten und ehrenamtlichen Betreuern Orientie-rung und praktische Hilfe.

Der Kompetenzcheck der IHK Pfalz

„Jeder Mensch kann etwas“, so Michael Böffel, Leiter des Geschäftsbereichs Ausbil-dung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz. Das gilt umso mehr für Flüchtlinge, die bereits in ihrer Heimat gearbeitet haben. Die Herausforderung besteht nun darin, diesen Menschen – sofern ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist – auch eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Voraussetzung hierfür ist eine belastbare Einschätzung, welche Vorbildung, Sprachkompetenz und Berufser-fahrung die Flüchtlinge mitbringen. Böffel erläutert: „Genau hier setzen wir an. Unter Steuerung der IHK Pfalz werden je nach Beruf drei- bis viertägige Kompetenzfeststellungen in den gängigen Berufsfel-dern wie Metall, Elektro, Handel oder Gastronomie durchgeführt. Dabei überprüfen wir die eigenen Angaben der Flüchtlinge, indem wir sie Arbeitsproben erstellen las-sen. Dies ermöglicht es uns, gegenüber Arbeitgebern eine belastbare Aussage zu Leistungsfähigkeit, Grenzen und geeigneten Weiterbildungen zu treffen.“ Damit kann auch der Flüchtling selbst sich aktiv um Arbeit bemühen. Denn: „Der Kompetenz-check führt zu einer realistischen Erwartungshaltung auf beiden Seiten“, so Böffel.Damit endet die Begleitung der Flüchtlinge jedoch noch nicht. In der Anfangsphase der Berufstätigkeit sollen Mitglieder des Senior Experten Service (SES) die Geflüch-teten unterstützen, etwa durch Besuche am Arbeitsplatz oder die Empfehlung und Vermittlung von weiterführenden Deutschkursen, Fachseminaren etc.

Zukunftsperspektiven im Handwerk mit „Flüchtlings-Netzwerker“ der HWK

„Integration gelingt dann, wenn wir die jungen Flüchtlinge schnellstmöglich in Ausbil-dung und anschließende Beschäftigung bringen“, so Rita Petry, Leiterin des Ge-schäftsbereichs Berufsbildung bei der Handwerkskammer der Pfalz (HWK). Die Handwerksorganisationen und die Betriebe stehen bereit, motivierte Flüchtlinge zu qualifizieren und auszubilden. Eine enge Abstimmung zwischen den jeweiligen Part-nern und den umfangreichen Fördermaßnahmen für Flüchtlinge ist deshalb erforder-lich, um den Beschäftigungs- und Integrationsprozess sicherzustellen. Dabei werden die Betriebe und die Flüchtlinge von den „Flüchtlingsnetzwerkern“ unterstützt, einem Kooperationsprojekt der Handwerkskammern, der Agenturen für Arbeit und des Wirt-schaftsministeriums Rheinland-Pfalz.

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